Während das Lausitzer Seenland mit seinen renaturierten Seen und Badestränden glänzt, bieten Touren im Oberlausitzer Teich- und Heideland viele spannende Erkundungsmöglichkeiten. Wir stellen euch vier wunderschöne Radwege davon vor.

Komplette Route oder einzelne Touren

Um die Region um Lausitz, der Oberlausitz oder Spreewald mit dem Fahrrad zu erkunden, hast du mehrere Möglichkeiten. Du kannst beispielsweise einzelne Radtouren um die aktuell 16 Seen der Lausitz machen oder die Region und ihre Seen auf der Seenland-Route in mehreren Etappen einmal komplett umrunden.

Wenn du statt der gesamten Seenland-Route lieber kleinere Touren fahren oder die Komplettumrundung um einzelne Extra-Touren ergänzen möchtest, gibt es auch hier eine feine Auswahl an Strecken in der Oberlausitz, die sich an die Seenland-Route anschließen oder diese erweitern.

Vier Fahrradtouren im Oberlausitzer Heide- und Teichland

Wir stellen dir vier dieser schönen und teils streckenweise herausfordernderen Fahrradtouren in der Oberlausitz mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden vor: den Zwillingsradweg, die Tour zur Spreequelle, den Sechststädtebund-Radweg und den Froschradweg.

Längen der einzelnen Touren in Kilometern:

Tour 1 Zwillingsradweg: etwa 270 Kilometer

Tour 2 Route zu den Spreequellen: etwa 56 Kilometer

Tour 3 Sechsstädtebund-Radweg: etwa 120 Kilometer

Tour 4 Froschradweg: etwa 260 Kilometer

Tour 1: Zwillingsradweg

Länge: etwa 270 Kilometer

Schwierigkeitsgrad: mittelschwer (teils Schotterwege, Steigungen)

Sehenswürdigkeiten:

  • die Filmstadt Görlitz („Görliwood®“).
  • das Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz.
  • das Kloster St. Marienthal in Ostritz.
  • das UNESCO-Weltkulturerbe Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft und UNESCO-Welterbestätte Pückler Muskauer Park / Park Mużakowski.

Der Zwillingsradweg ist eine Rundtour, die du idealerweise in Görlitz in Sachsen startest und beendest. Die Filmstadt an der polnischen Grenze ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

Die beiden „Zwillinge“, aus denen sich diese Tour zusammensetzt, sind der Spreeradweg und der Oder-Neiße-Radweg. Auch Teile des Froschradweges (siehe weiter unten) kannst du auf dieser Route befahren.

Von Görlitz aus geht es auf dem mit einem eigenen grün-blauen Logo gekennzeichneten Radweg zunächst flussaufwärts auf dem Oder-Neiße-Radweg nach Zittau und ins Zittauer Gebirge. Von dort fährst du entlang der Mittellandroute weiter bis Eibau.

Dort wechselst du auf den Spreeradweg und fährst flussabwärts an Bautzen vorbei in das landschaftlich beeindruckende UNESCO Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft bis nach Uhyst am Bärwalder See. Nun geht es auf dem Froschradweg nach Osten weiter. Du passierst die Orte Kromlau und Bad Muskau und folgst dann wieder dem Oder-Neiße-Radweg bis zurück nach Görlitz.

Tour 2: Route zu den Spreequellen

Länge: etwa 56 Kilometer (von Görlitz aus zu den Spreequellen in Kottmar und Ebersbach-Neugersdorf), Teilroute 22 Kilometer (Spreequellradweg)

Schwierigkeitsgrad: mittelschwer bis schwer (durch die Steigungen zu den drei Quellen am Ende der Tour)

Sehenswürdigkeiten:

  • die Filmstadt Görlitz („Görliwood®“).
  • die drei Spreequellen, dabei besonders
  • die Ebersbacher Quelle mit schönem Pavillon,

Die Spree in Berlin kennen wohl alle, die schon einmal dort waren. Aber wie wäre es, auf die Suche nach den Quellen des Hauptstadtflusses zu gehen? Drei sind es an der Zahl, alle zu finden in der schönen sächsischen Oberlausitz in Ebersbach-Neugersdorf.

Je nach gewünschter Tourenlänge gibt es unterschiedliche mögliche Startpunkte. Idealerweise folgst du dafür dem Spreeradweg, den du theoretisch schon ab Berlin fahren kannst. Startest du deine Tour als Abzweig der Seeland-Route von der Lausitz aus, ist Görlitz ein guter Startpunkt.

Von Görlitz aus fährst du entlang der Sächsischen Städteroute über die Promenadenstraße. Du passierst Landeskrone, Pfaffendorf, Friedersdorf und Schönau-Berzdorf auf dem Eigen.

Von hier aus fährst du über Bernstadt auf dem Eigen und Herwigsdorf nach Löbau. In Löbau schließt sich die Radroute Oberlausitzer Umgebindehäuser an, der du über Niedercunnersdorf und Obercunnersdorf nach Kottmar folgst. Hier wartet die erste und höchste der drei Spreequellen auf dich.

Weiter geht es auf dem Spreeradweg bis zur zweiten Spreequelle in Neugersdorf. Das Ziel der Radtour zu den Spreequellen ist der Spreeborn in Ebersbach, Ort der dritten und für viele schönsten Spreequelle.

Der Spreequellradweg nach Ebersbach-Neugersdorf ist streckenweise mit einem Logo mit zwei blauen Wellen gekennzeichnet.

Tour 3: Sechsstädtebund-Tour entlang der sächsischen Städteroute

Länge: etwa 120 Kilometer

Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittelschwer (leicht hügelige Abschnitte)

Sehenswürdigkeiten:

  • Alte Wasserkunst in Bautzen.
  • Roter Turm und Lessingturm in Kamenz.
  • die Filmstadt Görlitz („Görliwood®“).
  • das Senckenberg Museum für Naturkunde in Görlitz.
  • der Saurierpark bei Löbau.

Diese Tour ist einer von zwei Teilen der insgesamt etwa 345 Kilometer langen Sächsischen Städteroute. Auf der Städtebund-Route durchfährst und entdeckst du vier der sechs Städte des Oberlausitzer Sechsstädtebundes: Bautzen, Görlitz, Kamenz und Löbau.

Ein guter Startpunkt ist Görlitz. Von hier aus geht es durch die schöne Landschaft der Lausitz über Pfaffendorf, Jauernick und Herwigsdorf bis Löbau. Weiter geht es über Glossen, Nostitz, Hochkirch und Niederkaina nach Bautzen. Die letzte Etappe der Tour führt dich weiter durch die Lausitz über die Orte Schmochtitz, Jeßnitz, Panschwitz Kuckau, Elstra und Nebelschütz bis nach Kamenz.

Wenn du Lust hast, kannst du auch Abstecher in die beiden weiteren Städte des im 14. Jahrhunderts als Schutz- und Trutzbündnis gegründeten Bundes Zittau und Lubań (Polen) machen.

Alternativ bietet sich der zweite Teil der Sächsischen Städteroute nach Crimmitschau unter anderem über Dresden, Meißen, Freiberg und Chemnitz oder verschiedene weitere Radwege als Anschluss an. Das sind zum Beispiel der Spreeradweg ab Bautzen oder Oder-Neiße-Radweg und der Zwillingsradweg (siehe Tour 1) ab Görlitz.

Tour 4: Froschradweg

Länge: etwa 260 Kilometer

Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittelschwer (teils naturbelassene Wege)

Sehenswürdigkeiten:

  • das UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft.
  • das Haus der tausend Teiche im Biosphärenreservat mit multimedialer Ausstellung.
  • die kulturellen Einflüsse und Bräuche der Sorben.
  • viele schöne Seen, teils mit Bademöglichkeiten.

Der Froschradweg führt dich auf etwa 260 Kilometern Rundkurs durch die nördliche Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Er ist auf der gesamten Strecke mit einem gut erkennbaren Frosch-Logo ausgeschildert.

Die Landschaft ist von Wald, Mooren, Feuchtwiesen und Wasser geprägt. Und ist durch ihre Naturbelassenheit ein wahres Paradies für Pflanzen, Tiere und Menschen, die die Natur lieben. Ein Teil der Landschaft, die du durchfährst, gehört zu Sachsens einzigem UNESCO-Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft.

Du kannst deine Radtour auf dem Froschradweg grundsätzlich von jedem Ort an der Strecke beginnen. Für eine einfache Anreise auch mit dem öffentlichen Nahverkehr bietet sich als Startpunkt Hoyerswerda an. Von dort aus fährst du zunächst in östliche Richtung und am Scheibe-See sowie Bernsteinsee vorbei nach Schleife. Weiter geht es in südliche Richtung über Kromlau nach Bad Muskau.

Du setzt deine Fahrt anschließend entlang der Neiße fort. Ab hier teilen sich Froschradweg und Oder-Neiße-Radweg über eine einige Kilometer die Strecke.

Erst in Rothenburg in der Oberlausitz dreht der Froschradweg von der Neiße ab und Richtung Westen. Du fährst nun über Niesky und Kamenz bis nach Königswartha. Zwischendrin bietet sich ein Abstecher nach Bautzen an, bevor es von Königswartha zurück zum Start- und Zielpunkt Hoyerswerda geht.

Fazit:

Die Oberlausitz wird nicht umsonst neben der Lausitz als eine der schönsten Radwanderregionen in Deutschland bezeichnet. Über gut ausgebaute Strecken kannst du auf den einzelnen Routen die beeindruckende Landschaft und ihre Geschichte erfahren und genießen.

Die größtenteils einfache und ebene Streckenführung der Touren macht einen Radurlaub in der Oberlausitz für Familien mit Kindern und Menschen aller Alters- und Fitnessklassen zu einer rundum attraktiven Angelegenheit.

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