Weit im Süden von Deutschland wartet eine wunderschöne Flusslandschaft darauf, mit dem Fahrrad erkundet zu werden. Der Donauradweg führt an der Donau entlang und lädt zu einer Radtour ein. Wir stellen den Radweg und seine Besonderheiten vor.

Donauradweg führt durch mehrere Länder von Donaueschingen bis zum Schwarzen Meer

Wer die komplette Flusslänge der Donau mit dem Rad abfahren möchte, muss fast 3.000 Kilometer bewältigen. Die Strecke des Radwegs von Donaueschingen in Deutschland bis Wien in Österreich erreicht eine Länge von etwa 950 Kilometer. Der Start des Donauradweges ist die Donauquelle im Südwesten von Baden-Württemberg. Die Quelle des Flusses befindet sich in Donaueschingen. Von dort verläuft der Radweg an der Donau hauptsächlich ebenerdig und unmittelbar am Ufer entlang.

Der Fluss durchquert mehrere europäische Länder und hat eine Gesamtlänge von 2.850 Kilometern. Von ihrer Quelle in Deutschland aus fließt die Donau weiter durch Österreich, die Slowakei und Ungarn. Auf dem Weg bis an das Schwarze Meer überwindet der Fluss weitere Staaten in Osteuropa und mündet schließlich in der Ukraine ins Binnenmeer.

Um der Donau mit dem Fahrrad zu folgen, können verschiedene Radtouren absolviert werden, denn viele bekannte Städte liegen direkt am Ufer des Flusses. Unser Augenmerk richten wir hier auf den deutschen Abschnitt des Donauradweges. Er beginnt in Donaueschingen und führt über Passau bis nach Wien in das Nachbarland Österreich. Diese Strecke der Donau-Radtour wird durch den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) mit vier Sternen und als Qualitätsradroute bewertet.

Donauquelle in Donaueschingen als Startpunkt für Donauradweg

Radweg entlang der Donau für alle Radfahrer geeignet

Die Donau, immerhin der zweitlängste Fluss in Europa, entspringt in Donaueschingen im Schwarzwald. Sie besitzt zwei Quellbäche, den Breg und den Brigach. Der Fluss wird oft auch als „Schwarzer Fluss“ bezeichnet, weil seine Quelle im Schwarzwald und die Mündung am Schwarzen Meer liegt.

Radfahrer können der Donau auf einer Radtour folgen und landschaftlich reizvolle sowie historisch sehenswerte Orte entdecken. Der gesamte Donauradweg verfügt über die gesamte Strecke über gut ausgebaute Fahrwege. Er weist darüber hinaus ein flaches Höhenprofil auf, das sich auch für wenige sportliche Radfahrer oder Familien mit Kindern eignet.

Das Klima in Süddeutschland ist in den wärmeren Jahreszeiten überwiegend mild und Baden-Württemberg gehört zu den sonnenfreundlichsten Regionen Deutschlands. Eine Radtour entlang der Donau ist deshalb sowohl im Frühling als auch im Sommer und Herbst sehr gut möglich.

Donauradweg: Beschilderung, Anreise und Übernachtungen

Nicht nur das angenehme Höhenprofil und die gut ausgebauten Wegstrecken machen den Donauradweg zu einem der beliebtesten Fernradwege in Europa. Auch die Infrastruktur am Radweg trägt einen großen Teil dazu bei, dass der Donauradweg bei Fahrradfahrern so populär ist.

Nahezu überall entlang der Strecke laden Hotels, Restaurants, Gasthäuser und auch Campingplätze ein, sich auszuruhen und für die nächste Etappe zu stärken. Dadurch lassen sich einzelne Etappen auf dem Donauradweg flexibel und abhängig von Fitness und Vorlieben planen und gestalten. Es sind sowohl lange Tagesetappen möglich als auch kürzerer Teilstrecken von einer Stadt zur anderen.

Viele Gastgeber verfügen zudem über Erfahrungen mit Gästen, die auf dem Fahrrad an der Donau entlangfahren. Hotels und Unterkünfte bieten alles, was Fahrradfahrer auf einer Fahrradtour an der Donau benötigen: abschließbare Fahrradräume, Waschdienste für schmutzige Fahrradkleidung sowie kleine Werkstätten, falls das Fahrrad doch mal eine Reparatur braucht.

Der Donauradweg ist entlang der deutschen Strecke mit weißen oder gelben Schildern ausgeschildert. Sie zeigen eine symbolische Darstellung des Flusses und tragen die Beschriftung mit Donauradweg oder Donauradwanderweg. Die Ausschilderung unterstützt das entspannte Radeln auf dem Radweg, um abzuschalten und die schöne Landschaft zu genießen.

Etappen am Donauradweg flexibel gestalten

Der Donauradweg zwischen Donaueschingen und Wien lässt sich grob in vier größere Teilstücke trennen, die jedoch sehr lange Entfernungen aufweisen. Wer diese Abschnitte befahren will, sollte sich am besten selbst die passenden Etappen für jeden Tag gestalten.

Teilstücke des Donauradweges

  1. Donaueschingen bis Ulm (etwa 200 Kilometer)
  2. Ulm bis Ingolstadt (etwa 150 Kilometer)
  3. Ingolstadt bis Passau (etwa 250 Kilometer)
  4. Passau bis Wien (etwa 345 Kilometer)
Donauradweg in Ulm mit Ulmer Münster

Oberer Abschnitt der Donau von der Quelle bis Ulm

Start: Donaueschingen
Ziel: Ulm
Entfernung: etwa 200 Kilometer in vier bis fünf Etappen
gesamte Fahrtzeit: etwa 12 Stunden

Von der Quelle der Donau in Donaueschingen startet die Radtour. Zunächst führt die Strecke vorbei an markanten Felswänden und Burgruinen durch die Schwäbische Alb. Auf diesem Abschnitt sind in der warmen Jahreszeit nicht nur viele Radler unterwegs, sondern mindestens genauso viele Wanderer. Das Kloster Beuron und das für Besucher geöffnete Stammschloss der Hohenzollern in der Kreisstadt Sigmaringen gehören zu den Sehenswürdigkeiten dieser Teilstrecke.

Der obere Abschnitt der Donau ist aufgrund seiner einzigartigen Natur zum Naturpark Obere Donau ernannt wurden. Er umfasst Teile der Landkreise Sigmaringen, Biberach, Tuttlingen und Zollernalb. Neben dem Radfahren und Wandern lädt die Gegend auch zum Kanufahren ein.

Auf dem Weg stromabwärts liegen Orte wie Fridingen, Sigmaringen und Munderkingen. Ulm ist das erste größere Zwischenziel auf dem Donauradweg. In der Stadt steht das Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt, der 161,53 Meter hoch ist.

Ulm ist Kreisstadt und bietet gerade in touristischer Hinsicht einige Besonderheiten. Das bekannteste aller hiesigen Feste ist die Schwörwoche, die jährlich Mitte Juli begangen wird. Höhepunkt ist das berühmte Nabada, eine Art Karnevalsumzug auf dem Wasser am Schwörmontag. Zu dieser Zeit ist in und rund um Ulm sehr viel los. Wer dem Trubel lieber aus dem Weg geht, plant seine Radreise außerhalb dieser Feierlichkeiten.

Von Ulm bis in die Donau-Auen

Start: Ulm
Ziel: Ingolstadt
Entfernung: etwa 150 Kilometer in drei bis vier Etappen
gesamte Fahrtzeit: etwa 10 Stunden

Ab Ulm führt der Donauradweg weiter bis zur Grenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern. Hier wird das Donautal deutlich breiter und der Fluss fließt etwas ruhiger in seinem Bett dahin. Interessante Orte an der Strecke sind Dillingen und Donauwörth. Außerdem befindet sich das Legoland Deutschland in Günzburg ganz in der Nähe des Donauradweges. Auf dieser Etappe ist dort ein Zwischenstopp vor allem für Familien mit Kindern lohnend.

Landschaftlich besonders reizvoll wird es anschließend ab Neuburg und bis nach Ingolstadt. Hier zeigen sich die wunderschönen Donau-Auen. Sie entstanden aus dem weitestgehend natürlichen Verlauf der Donau.

Über Regensburg bis nach Passau

Start: Ingolstadt
Ziel: Passau
Entfernung: etwa 250 Kilometer in fünf bis sechs Etappen
gesamte Fahrtzeit: etwa 17 Stunden

Hinter Ingolstadt wartet beim Radeln eine kleine Steigung von etwa 150 Höhenmetern, doch nach Bezwingen dieses Hügels wartet eine atemberaubende Aussicht als Belohnung. Der Abschnitt führt weiter über Kelheim in die Stadt Regensburg. Fans der mittelalterlichen Architektur finden dort einen beinahe unbeschädigten mittelalterlichen Stadtkern vor.

Von Regensburg aus geht es auf dem Donauradweg weiter über Straubing und Deggendorf nach Passau. In der bayrischen Stadt fließt die deutsche Donau mit ihren Nebenflüssen Ilz und Inn zusammen. Das brachte Passau den Beinamen der „Dreiflussstadt“ ein. Die Architektur von Passau verrät zudem, dass italienische Baumeister ihre Hände mit im Spiel hatten. Das verleiht der Stadt an der Grenze zu Österreich einen angenehmen südländischen Charme.

Passau um Ufer der Donau

Von Passau ins Nachbarland nach Österreich bis Wien

Start: Passau
Ziel: Wien
Entfernung: etwa 345 Kilometer in sieben bis acht Etappen
gesamte Fahrtzeit: etwa 23 Stunden

Der deutsche Abschnitt des Donauradweges endet in Passau, allerdings lohnt es sich, die Radtour entlang der Donau fortzusetzen. Zwar ist die Streckenlänge des Radweges von Passau nach Wien mit 345 Kilometern alles andere als kurz, doch das Ziel in Wien ist allein die Reise wert. Auf dem Donauradweg in Österreich verläuft die Strecke vorwiegend ebenerdig und die wenigen leichten Hügel lassen sich ohne größeren Aufwand überfahren. Häufig geht es auf dem Weg nach Wien sogar leicht bergab.

Unterwegs befinden sich auf dem Donauradweg bekannte und weniger bekannte Orte wie Schlögen, Linz, Grein, Emmersdorf und Wachau. Die Radtour bis Wien bietet Sehenswürdigkeiten wie die berühmte Schlögener Schlinge und das UNESCO-Weltkulturerbe Wachau. Wien selbst ist für sich allein ein Höhepunkt. In der Metropole und Hauptstadt von Österreich endet vorerst die Radtour an der Donau.

Donau in Wien bei Nacht

Donauradweg ist als Radreise immer eine Empfehlung

Der Donauradweg ist mit seiner atemberaubenden Natur, den natürlichen Flussabschnitten und den vielen sehenswerten Orten entlang der Route auf jeden Fall eine Radreise wert. Die Einteilung der Etappen auf dem Donauradweg spielt dabei keine Rolle. Sie kann nach individuellen Vorstellungen und Möglichkeiten gestaltet werden. Die Strecke ist überall gut ausgebaut und beschildert. Die Vielzahl an Unterkünften und Gaststätten schränkt in keiner Weise die Planung für eine Fahrradtour ein. Wer die Donauradtour in Angriff nehmen will, stellt sich einfach selbst sein persönliches Programm zusammen.

Donauschlinge in Österreich