Der Spreeradweg ist einer der schönsten Radwege in Deutschland. Wir stellen die abwechslungsreiche Route entlang der Spree vor.

Wie lang ist der Spreeradweg?

Der Spreeradweg ist insgesamt etwa 380 Kilometer lang. Der Verlauf der Spree beginnt im Oberlausitzer Bergland, führt über Bautzen und Cottbus, durch den Spreewald in Brandenburg und mündet in Berlin-Spandau in den Fluss Havel. Die Spree besitzt drei verschiedene Quellen in der sächsischen Oberlausitz. Der Radweg verläuft in großen Teilen unmittelbar am Fluss entlang über asphaltierte Straßen und Wege. Er ist nahezu durchgehend als Spree-Radweg markiert. Sowohl Freizeitfahrer als auch Familien mit Kindern finden hier die perfekte Route für eine interessante Fahrradtour.

Auf dem Weg von der Oberlausitz über Brandenburg bis nach Berlin sind verschiedene Etappen möglich. Empfehlenswert ist eine Radtour über mehrere Tage. Die Streckenabschnitte lassen sich aber auch sehr gut als einzelne Tour absolvieren. Wer nur einzelne Etappen zurücklegen möchte, kann seine Tour auf dem Spreeradweg an verschiedenen Orten starten. Mit einem kostenlosen Routenplaner oder klassischen Fahrradkarten können einzelne Teilstücke individuell gestaltet werden. Zu finden ist der Spreeradweg in den gängigen Fahrradkarten als Radwanderweg SPR.

Spreeradweg mit dem Fahrrad in sechs Etappen bewältigen

  1. Ebersbach-Neugersdorf bis Bautzen
  2. Bautzen bis Spremberg
  3. Spremberg bis Burg (Spreewald)
  4. Burg (Spreewald) bis Alt Schadow
  5. Alt-Schadow bis Fürstenwalde
  6. Fürstenwalde bis Köpenick in Berlin

Wer den Spreeradweg mit dem Rad befahren möchte, teilt die Strecke am besten in sechs Etappen, die wir jetzt jeweils einzeln etwas genauer vorstellen.

Etappe 1: Ebersbach-Neugersdorf bis Bautzen

  • Länge: 53 Kilometer
  • Dauer: etwa vier Stunden
  • Schwierigkeitsgrad: schwer
  • besondere Orte: Quelle der Spree, barocke Kirche und Bismarck-Turm in Ebersbach-Neugersdorf, Silbermann-Orgel in Crostau, historischer Stadtkern in Bautzen

Der Spreeradweg beginnt in Ebersbach-Neugersdorf in der sächsischen Oberlausitz. Der Fluss entspringt dort in der Region aus drei Quellen. Der Radweg an der Spree verläuft auf der ersten Etappe vorwiegend über Nebenstraßen und asphaltierte Wege. Die Tour führt durch kleinere Dörfer und Städte wie Neusalza-Spremberg bis in das historische Bautzen. Danach rollst du auf manchen Abschnitten durch Wälder und an Wiesen vorbei, teilweise auch auf unbefestigten Wegen. Hier und da sind einige Steigungen mit unterschiedlichem Level zu bewältigen. Deswegen ist dieser Teil des Spree-Radwegs durchaus das schwierigste Teilstück.

Etappe 2: Bautzen bis Spremberg

  • Länge: 71 Kilometer
  • Dauer: etwa fünf Stunden
  • Schwierigkeit: mittel
  • besondere Orte: Saurier-Park Kleinwelka, Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, Bärwalder See, Kraftwerk Boxberg und Kraftwerk Schwarze Pumpe, historische Altstadt Spremberg

Der zweite Teilabschnitt des Spree-Radwegs führt von Bautzen aus bis nach Spremberg. Die Strecke schlängelt sich entlang der Spree durch Flachland, Wälder und vorbei an zahlreichen Seen. Früher war in dieser Gegend der Braunkohle-Tagebau zu Hause. Inzwischen ist in der Region mit dem Lausitzer Seenland das größte zusammenhängende System von künstlich angelegten Seen in Europa entstanden.

Damit verbunden ist ein Ausbau der Infrastruktur für Fahrradfahrer. Radwege aus Asphalt und ruhige Nebenstraßen machen die Fahrt durch das Lausitzer Seenland deshalb angenehm. Wer ein paar Tage mehr Zeit für einen Abstecher hat, kann den etwa 270 Kilometer langen Froschradweg abfahren. Der Rundkurs ist sehr gut ausgebaut und verfügt über einfache Streckenführung. Ein grüner Frosch weist freundlich winkend den Weg für Familien, die hier in der Region einen entspannten Fahrradurlaub mit Kindern verbringen. Darüber hinaus ist an den vielen Stränden auch das Baden möglich.

Etappe 3: Spremberg bis Burg (Spreewald)

  • Länge: 69 Kilometer
  • Dauer: etwa fünf Stunden
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • besondere Orte: Talsperre Spremberg, Altstadt von Cottbus, Peitzer Teichlandschaft, Kurort Burg im Spreewald

Die dritte Etappe führt über gut ausgebaute Radwege durch zahlreiche Natur- und Landschaftsschutzgebiete, vorbei an der Talsperre Spremberg und weiter nach Cottbus. Dort kreuzt der Spreeradweg den 260 Kilometer langen Gurkenradweg, der als Rundkurs durch das UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald verläuft. Von Cottbus aus geht es zum Schluss der Etappe noch einmal ungefähr 30 Kilometer bis zum Tagesziel nach Burg.

Etappe 4: Burg (Spreewald) bis Alt Schadow

  • Länge: 66 Kilometer
  • Dauer: etwa vier bis fünf Stunden
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • besondere Orte: Lübbenau als Stadt der Gurken und Kahnfahrten, Wasserwanderweg durch den unteren Spreewald, Freizeitpark Tropical Island

Der vierte Streckenabschnitt zieht sich über Lübbenau und Lübben durch die Kulturlandschaft Spreewald. Die Fahrtstrecke ist einfach, aber abschnittsweise musst du weniger gut ausgebaute Teilstrecken überwinden. Zwischen Lübben und Krausnick besteht die Wegführung aus einer Landstraße, anschließend rollst du über einen Radweg mit Feinsplitt bis Groß-Wasserburg. Danach ist wieder eine Landstraße zu befahren. Das letzte Stück der Tagesetappe ist ein asphaltierter Radweg bis zum Ziel in Alt-Schadow. Der kleine Ort am Neuendorfer See liegt in der Märkischen Heide.

Abwechslung erwartet dich auf diesem Teilabschnitt, wenn du das Fahrrad zeitweise gegen ein Paddelboot, Kanu oder den typischen Kahn im Spreewald tauschst. Zahlreiche und weit verzweigte Wasserstraßen laden zu einer Erkundung der Gegend ohne Zweirad ein.

Etappe 5: Alt-Schadow bis Fürstenwalde

  • Länge: 69 Kilometer
  • Dauer: etwa fünf Stunden
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • besondere Orte: königlich-preußische Residenz Kossenblatt, Fahrradfähre Ranzig, Burg Beeskow, Scharmützelsee, Storkower See, Domstadt Fürstenwalde

Das vorletzte Teilstücke der Strecke entlang der Spree lässt den Spreewald hinter sich und bringt uns näher an Berlin. Hier ist die Route auch sehr gut ausgebaut und wird geprägt von Auenwäldern, dem Seenland Oder-Spree und vielen kleinen Orten und Städten. Auf dem Weg in die Domstadt Fürstenwalde kreuzt der Radweg den Oder-Spree-Kanal.

Etappe 6: Fürstenwalde bis Köpenick in Berlin

  • Länge: 54 Kilometer
  • Dauer: etwa vier Stunden
  • Schwierigkeitsgrad: mittel
  • besondere Orte: Dom St. Marien in Fürstenwalde, Kleinstadt Erkner, Müggelturm am Müggelsee, mittelalterliche Stadt Köpenick, Bundeshauptstadt Berlin

Die letzte Etappe führt fast ausschließlich über gut befahrbare Fahrradwege und kleine Straßen. Das Ziel ist Berlin-Köpenick. Auf der ersten Hälfte der Strecke bis Erkner können Radwanderer noch einmal die Schönheit und Ruhe der Spree genießen. Hinter Erkner beginnt dann schon der Trubel der bevölkerungsreichsten Stadt in Deutschland.

Der Spreeradweg endet offiziell vor dem Barockschloss in Köpenick, obwohl die Spree erst im westlichen Teil von Berlin in die Havel mündet. Zu Fuß lässt sich hier noch die Altstadt von Köpenick erkunden. Wer dem weiteren Verlauf des Flusses folgen möchte, kann mit der S-Bahn bis ins Zentrum der Hauptstadt Berlin fahren.

Alternativ besteht darüber hinaus die Möglichkeit, die Radtour fortzusetzen. In Frage kommen hier der Europaradweg R1 oder die D-Route 3. Hier radelst du über städtische Straßen und Radwege mitten in das Herz von Berlin, vorbei am Fernsehturm und am Brandenburger Tor.

Fahrradtour auf dem Spreeradweg

Den Radweg an der Spree mit dem Bike zu erkunden, ist auf jeden Fall ein Erlebnis – sowohl für Solisten als auch für Familien. Die meistens gut ausgebaute Route ist überwiegend sichtbar ausgeschildert und zieht sich durch abwechslungsreiche Landschaften. Jeder Abschnitt ist für sich ein Highlight mit vielen Sehenswürdigkeiten, die bei einer Pause oder bei einem längeren Aufenthalt entdeckt werden können.

Von Berlin aus sind mit dem Zweirad weitere Radtouren möglich, beispielsweise die Tour Brandenburg. Die Route verläuft einmal um Berlin herum durch das Bundesland Brandenburg. Theoretisch kann der Spreeradweg auch in die entgegengesetzte Richtung befahren werden. Ziel ist dementsprechend eine der drei Spree-Quellen oder die Stadt Zittau. Dort beginnt auch der Oder-Neiße-Radweg entlang der deutsch-polnischen Grenze. In Höhe von Eisenhüttenstadt existiert auf diesem Fernradweg eine Verbindung zurück zur Spree, die sogenannte Oder-Spree-Tour durch das Schlaubetal.

Wenn du eine Fahrradtour geplant hast, kannst du deine Fahrradtasche oder Rucksack packen und losradeln. Vielleicht ist ja auch der Elberadweg von Dresden nach Hamburg eine spannende Herausforderung für dich.