Wer viel mit seinem Rad unterwegs ist, muss früher oder später aufgrund von Schäden oder Verschleiß eine Fahrradreparatur durchführen. Ob eine klemmende Schaltung oder ein defekter Fahrradreifen – irgendwas geht am Bike immer mal kaputt. Im folgenden Artikel nennen wir die fünf häufigsten Ursachen für eine Panne mit dem Rad und geben dir nützliche Tipps und Tricks zur Reparatur mit an die Hand.

Der Klassiker: ein platter Reifen

Ganz ehrlich: Wem ist das nicht schon einmal passiert? Der platte Reifen ist wohl der Klassiker schlechthin für eine Fahrradpanne. Einen defekten Schlauch kannst du gleich selbst flicken. Dafür benötigst du dieses Werkzeug und Ersatzteile:

  • Fahrradpumpe
  • Wasserbad
  • Stift
  • Reifenheber
  • Flick-Set
  • Reifenwandflicken (bei gerissenen Reifen)
  • Ventileinsatzschlüsse
  • einen neuen Schlauch oder neue Reifen

Wenn du mit deinem Bike nicht mehr weiterfahren kannst, weil der Reifen beschädigt oder die Luft im Schlauch fehlt, hilft dir unsere Kurzanleitung weiter. Mit diesen vier Schritten kannst du deinen Fahrradschlauch flicken.

Dauer ca. 30 Minuten

  1. Reifen vom Fahrrad lösen und den Mantel entfernen
  2. Schlauch herausholen und so lange durch das Wasserbad gleiten lassen, bis das Loch anhand aufsteigender Blasen gefunden ist
  3. Loch mit einem Flicken in passender Größe abdichten und Kleber etwa 5 Minuten trocknen lassen
  4. Schlauch und Mantel wieder montieren und den Reifen am Fahrrad anbringen

Wichtig ist, beim Flickzeug auf eine gute Qualität zu achten, damit die geflickte Stelle auch hält. Wer keine Lust hat, den Fahrradschlauch selbst zu flicken, kann das Fahrrad in eine Fahrradwerkstatt bringen. Die Kosten für eine Reparatur variieren je nach Lage der Werkstatt von 10 bis über 30 Euro.

Das Fahrrad läuft nicht rund: Der Speichenbruch

Das Fahrrad klackert beim Fahren und eines der Laufräder eiert? Grund kann ein Speichenbruch sein. Denn Speichen ermüden bei häufigem Fahren und geben irgendwann nach. Auch ein Unfall kann eine Speiche so beschädigen, dass sie irgendwann bricht.

Mit einer gebrochenen Speiche kannst du deine Fahrt ohne Probleme noch fortsetzen. Du solltest sie aber vor der nächsten Tour unbedingt austauschen. Sonst werden die benachbarten Speichen zu stark belastet und können ebenfalls brechen. Mit diesem Werkzeug und den Ersatzteilen funktioniert der Tausch:

  • Speichenspanner
  • Zange
  • eine neue Speiche

Hier ist unsere Kurzanleitung in vier Schritten, um die gebrochene Speiche tauschen zu können.

Dauer ca. 15 Minuten

  1. wenig Luft aus dem Reifen lassen und die gebrochene Speiche von Hand oder mit der Zange losschrauben
  2. Montage der neuen Speiche nach dem vorhandenen Muster der anderen Speichen
  3. Speichenkopf an die entsprechende Position setzen
  4. Speiche in die Halterung des Gewindes drücken und mit dem Speichenspanner einstellen

Falls die Speiche nicht in die richtige Position gedrückt werden kann, ist es ratsam, den Reifen und den Schlauch vom Laufrad zu entfernen. So entsteht mehr Platz für die Montage der Speiche. Wenn eine Speiche am Hinterrad bricht, muss das Ritzel gelöst werden. Das übernehmen die meisten Fachwerkstätten gratis. Anschließend kannst du die Speiche selbst wechseln. Lässt du in einer Werkstatt auch die Speiche wechseln, kostet das um die 15 Euro.

Plötzlicher Tritt ins Leere: Der Kettenriss

Du bist gerade noch gut in Fahrt und plötzlich spürst du beim Tritt in die Pedale keinen Widerstand mehr. Dann ist die Kette gerissen und an einer Fahrradreparatur kommst du nun nicht mehr vorbei. Neben äußeren Einflüssen setzen auch kräftiges Treten oder eine ungünstige Einstellung der Gänge einer Kettenschaltung am Fahrrad zu. Mit unserer Anleitung kannst du deine Kette selbst und sogar unterwegs reparieren. Was brauchst du dafür?

  • Kettennieter oder Kettenspanner
  • multifunktionelles Tool
  • Handschuhe

In nur wenigen Schritten kannst du dann die Reparatur der Fahrradkette durchführen. Wir geben dir hier eine Anleitung.

Dauer ca. 30 Minuten

  1. Kette wieder auflegen und sie in richtiger Laufrichtung durch das Schaltwerk und den Umlauf fädeln
  2. defektes Glied mit dem Kettennieter entfernen
  3. Kettenenden ineinander drücken und mit dem Kettennieter zusammennieten
  4. Überprüfung, ob sich das Kettenglied leicht bewegen lässt, ansonsten Nietstelle biegen, bis sie flüssig läuft

Das Zubehör zur Behebung eines Kettenrisses gehört in jede Werkzeugtasche. Der Preis für die Reparatur der Kette in einer Werkstatt liegt schnell mal bei nicht so günstigen 50 Euro und mehr.

Das Licht geht aus: Die defekte Fahrradbeleuchtung

An deinem Fahrrad sind plötzlich eine oder mehrere Leuchten ausgefallen? Das ist nicht nur ärgerlich, sondern beeinträchtigt auch die Sicherheit beim Fahren. Besonders bei häufigen Fahrten in der Dunkelheit, also abends oder nachts, ist eine funktionierende Beleuchtung notwendig. Wenn die Beleuchtung am Fahrrad ausfällt, kann das verschiedene Ursachen haben. Abhängig von Grund des Defekts brauchst du das entsprechende Werkzeug und natürlich auch die passenden Austauschteile.

  • Dynamo
  • Verbindungskabel
  • Kontakte
  • Fahrradlampe
  • Leuchtmittel

Unser Überblick zeigt dir, wonach du bei einem Ausfall der Beleuchtung am Fahrrad suchen musst, um den Fehler zu finden und zu beseitigen.

Dauer individuell

  1. Ist die komplette Beleuchtung vorn und hinten ausgefallen? Überprüfe die Funktion des Dynamos und die Verkabelung
  2. Tausche die defekten Komponenten aus
  3. Ist nur eine Lampe ausgefallen? Überprüfe als Fehlerquelle die Verbindungskabel oder die defekte Lampe
  4. Tausche die defekten Komponenten aus

Kannst du auch nach längerer Fehlersuche die Ursache für das defekte Licht an deinem Fahrrad nicht identifizieren, solltest du dein Bike für eine Fahrradreparatur zum Fachhändler bringen. Die Kosten können je nach Dauer der Fehlersuche und dem anschließenden Arbeitsaufwand sowie Materialeinsatz variieren.

Die Bremswirkung lässt nach: Verschlissene Bremsbeläge

Mindestens ebenso wichtig für die Sicherheit wie die Fahrradbeleuchtung sind funktionierende Bremsen. Bei Felgenbremsen verschleißen die Beläge im Laufe der Zeit. Lässt die Bremsleistung merklich nach, ist es allerhöchste Zeit, neue Bremsbeläge einzubauen.

  • Innensechskantschlüssel
  • neue Bremsbeläge

Mit dieser Kurzanleitung dauert es nur wenige Minuten, bis zu verschlissene Bremsen ausgetauscht hast. Da die meisten Fahrräder eine Felgenbremse haben, bezieht sich diese Anleitung nur auf Felgenbremsen.

Dauer ca. 15 Minuten

  1. Muttern und Unterlegscheiben der alten Bremsbeläge entfernen und Bremsbeläge abziehen
  2. neue Beläge einbauen und dabei die Oberfläche des Belags richtig am Reifen ausrichten
  3. Beläge leicht nach innen drehen, damit die Bremsen später nicht quietschen
  4. Montage prüfen, damit Bremsbeläge weder zu hoch noch zu niedrig angebracht sind

Bei Mountainbikes oder Trekkingrädern mit Scheibenbremse sieht das Prozedere zum Austausch anders aus. Wenn du dir beim Tausch der Bremsen unsicher über die korrekte Umsetzung bist, empfehlen wir professionelle Beratung durch einen Spezialisten, der dir unter die Arme greift. Du musst dann zwar mir Kosten ab 50 Euro aufwärts rechnen, aber funktionstüchtige Bremsen und deine Sicherheit gehen immer vor.

Pflege ist besser als eine Fahrradreparatur

Mit guter Pflege und der regelmäßigen Wartung kannst du einige der genannten oder andere Ursachen für eine Fahrradreparatur vermeiden oder zumindest den Defekt länger hinauszögern. Ein bisschen Arbeit im Vorfeld erspart dir so unter Umständen eine größere Fahrradreparatur mit unnötigen Kosten. Wir hoffen, unsere Tipps helfen dir dabei.

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