Lange haben wir gewartet, jetzt ist sie endlich da: Die Frühlingszeit und damit der Beginn der Fahrradsaison. Bevor du wieder auf den Sattel steigst, solltest du dein Rad aber zuerst umfassend auf Fahrtauglichkeit prüfen. Mit unserer Checkliste holst du dein Bike sicher aus dem Winterschlaf. Los geht’s.

Checkliste: Fahrrad fit machen für den Frühling

  1. Fahrradreinigung
  2. Reifen-Check
  3. Bremsen-Check
  4. Ketten-Check
  5. Lenker-/Sattel-Check
  6. Licht-Check

1. Fahrradreinigung

Vor dem eigentlichen Checkup lohnt es sich immer, dein Fahrrad zunächst optisch auf Hochglanz zu bringen. Das macht nicht nur potenzielle Mängel besser sichtbar, sondern trägt auch dazu bei, dass du lange Freude am Material hast.

Nutze für die Reinigung am besten einen speziellen Fahrradreiniger. Die gängigen Fahrradreiniger lassen sich einfach aufsprühen und müssen nur kurz einwirken. Anschließend kannst du Dreck und Staub ganz leicht mit einem Lappen oder Schwamm entfernen.

Schwerer zugängliche Stellen deines Fahrrads kannst du mit einer Bürste oder Zahnbürste von Schmutz befreien. Glänzt das Rad wieder wie neu geht es an den eigentlichen Fahrradcheck.

Hier findest du alles, was für die Reinigung deines Bikes brauchst: Fahrradpflege zur Reinigung von Ketten, Bremsen und Co.

2. Reifen-Check

Zusammen mit dem Rahmen bilden die Reifen das Herzstück deines Bikes. Ihnen gilt deshalb bei der Inspektion im Frühling ein besonderes Augenmerk.

Sind die Mäntel schon abgefahren, rissig und spröde oder haben sie noch ausreichend Profil? Laufen die Räder gleichmäßig und rund oder hat sich eine „Acht“ eingeschlichen?

Auch den Luftdruck solltest du kontrollieren. Denn durch das lange Stehen über den Winter ist es gut möglich, dass die Reifen auch ohne Beschädigungen Luft verloren haben.

Wenn der Reifen bei Druck deutlich nachgibt, solltest du vor der ersten Fahrt auf jeden Fall die Luftpumpe einsetzen.

Wichtig ist auch bei Fahrrad-Bereifung auf das Alter der Gummis zu achten. Je älter die Reifen sind, desto eher besteht die Gefahr eines Reifenplatzers. Auch wenn der Gesetzgeber hier kein Maximalalter vorschreibt, solltest du nach spätestens 10 Jahren einen Austausch vornehmen. Leider gibt es keine universelle Kennzeichnung des Produktionsalters wie beim Autoreifen. Daher bleibt dir im Zweifelsfall nur die optische Prüfung auf Risse.

3. Bremsen-Check

Für deine Sicherheit während der Fahrt sind einwandfrei funktionierende Bremsen essenziell. Besonders die Bremsbeläge verschleißen aber mit der Zeit.

Wirf daher einen kritischen Blick auf die entsprechenden Markierungen an den Bremsen. Sie geben eindeutig an, ob die Beläge noch in Ordnung sind oder ausgetauscht werden müssen.

Der Austausch von Bremsbelägen ist meist schnell und ohne großen Aufwand möglich. Spare in diesem Fall also nicht an der falschen Stelle. Deine Sicherheit sollte es dir wert sein.

Neben den Bremsbelägen solltest du auch die Bremszüge kontrollieren. Sind die Hebel noch fest und lassen sich leichtgängig bewegen oder muss nachgefettet werden? Ist trotz Reinigung noch Schmutz oder Rost zu sehen, der entfernt werden muss?

Wenn kompliziertere Reparaturen an deinen Fahrradbremsen nötig sind oder du dir die Kontrolle und den Wechsel der Bremsbeläge selbst nicht zutraust, ziehe einen Fachmann bei dir vor Ort zu Rate. Er hilft dir gerne weiter und übernimmt auf Wunsch die Arbeiten für dich.

4. Ketten-Check

Wenn deine Fahrradkette lange nicht bewegt wurde, kann sich die Kettenschaltung verstellt haben. Prüfe dies und stelle die Kette wieder richtig ein.

Checke bei der Gelegenheit auch gleich den Schalthebel der Gangschaltung und seine Ausrichtung.

Wenn nicht schon in Schritt 1 passiert, solltest du die Kette und den Umwerfer beziehungsweise das Schaltwerk zum Start in die Frühlingssaison außerdem einmal reinigen.

Zur Reinigung der Kette lässt du sie im einfachsten Fall durch einen alten Lappen laufen, so dass sich der Schmutz von ihr löst. Besser ist jedoch ein Kettenreinigungsset. Nun kannst du sie und gegebenenfalls auch den Umwerfer neu ölen. Anschließend ist die Kette startklar für den nächsten Fahrradausflug.

5. Lenker-/Sattel-Check

Auch Lenker und Sattel sollten vor der ersten Fahrt begutachtet werden. Ist der Lenker stabil und richtig eingestellt oder hat er sich verzogen?

Sitzt der Sattel fest auf seiner Befestigung und ist von der Höhe her passend für dich? Weist er Risse oder andere Defekte auf?

Stelle sowohl Sattel als auch Lenker wieder optimal auf dich ein und gehe dabei sicher, dass alles festsitzt und sich während der Fahrt später nichts lösen kann.

Als Faustregel für die korrekte Einstellung der Sattelhöhe gilt: Schrittlänge mal 0,885 = optimale Sattelhöhe, gemessen von der Mitte des Tretlagers bis Oberkante Sattel. Beachte dabei, dass das Knie immer leicht angewinkelt sein sollte und nie ganz durchgestreckt.

6. Licht-Check

Eine funktionierende Beleuchtung an deinem Rad ist wichtig, um von anderen Verkehrsteilnehmern ausreichend gesehen und wahrgenommen zu werden.

Das gilt besonders jetzt im Frühling, wenn es auf der morgendlichen Tour zur Arbeit vielleicht noch nicht ganz hell und abends auf dem Weg zurück schon wieder dunkel ist.

Darüber hinaus sind bestimmte Licht-Komponenten an deinem Fahrrad gesetzlich vorgeschrieben. Prüfe daher jede einzelne Lampe und Leuchte des Bikes auf ihre Funktionstüchtigkeit und tausche defekte Leuchtmittel noch vor der ersten Fahrt aus.

Gesetzlich vorgeschrieben sind Leuchtmittel mit mindestens 10 Lux. Die meisten Fahrradlampen leuchten jedoch mit 15 Lux.

Fazit – technischer Check

Erst wenn alle Einstellungen optimal sind, wird die Fahrt auf dem Rad zum uneingeschränkten Vergnügen. Widme deinem Bike daher die nötige Zeit, bevor es das erste Mal raus in die Frühlingssonne geht.

In unserem Shop findest du eine große Auswahl an Zubehör für dein Fahrrad, das dich unter anderem bei Pflege und Reparatur unterstützt. Klicke einfach auf die Bilder und du gelangst direkt zu den Produkten.

Ausrüstungs-Check – denk auch an Helm, Handschuhe & Co

Nachdem das Bike nun fertig und vorbereitet ist, solltest du dir auch mal deine Ausrüstung anschauen.

  • Helm
  • Fahrrad-Klamotten
  • Schuhe
  • E-Bike Akku
  • E-Bike Updates

Nicht nur das Fahrrad braucht eine kleine Frischzellenkur nach dem Winter, auch deiner Ausrüstung solltest du Aufmerksamkeit widmen.

  • Passt der Helm noch?
  • Passen Jacke, Hose und Schuhe noch und erfüllen sie deine Ansprüche an Style und Wasser- sowie Windschutz?

E-Bike Akku prüfen

Im Laufe der Zeit verlieren die Lithium-Ionen-Akkus an Leistung. Damit wird die Reichweite geringer, was schon mal für böse Überraschungen sorgen kann. Doch wie prüfst du die Leistung und den Zustand deines E-Bike Akkus?

Bei einigen Akkus lässt sich der Gesundheitszustand direkt am E-Bike testen. Durch längeres Drücken (ca. 30s) der Power-Taste am Akku erhältst du Auskunft über die errechnete Restkapazität vom Batterie-Management-System (BMS) und die bereits verbrauchten Ladezyklen.

Wenn das dein Akku nicht bietet, dann bleibt dir natürlich der Weg in die Werkstatt deines Vertrauens.

Wenn du technisch ein klein wenig versiert bist, kannst du den Test auch selbst durchführen. Hier hilft dir ein Multimeter weiter. Dieses kleine Gerät bekommst du in jedem gut sortierten Baumarkt.

  1. Multimeter anschließen
    • Akku muss abgenommen und zu 100% geladen sein
  2. DC-Lesefunktion (Gleichstrom) des Multimeters auswählen
    • Testen der Akku-Kapazität und der Energiedichte
  3. Umstellung auf Volt
    • Testen der Spannung

Dann musst du nur noch die Werte mit den im Handbuch des Akkus stehenden Werte vergleichen. Ein Beispiel:

  • 52V E-Bike-Akku: Messergebnis 42 bis 58 Volt

Hinweise für optimale Lagerung deines E-Bike Akkus

Damit dein Akku lange hält und auch nach der Einlagerung im Frühling wieder am Start ist, solltest du bei der Einlagerung diese drei Tipps beachten:

  • Lagerung bei Raumtemperatur (5 bis 20 Grad und trocken)
  • Ladezustand nie tief entladen oder am Ladegerät angesteckt einlagern
    (50-60% Ladung ist ideal)
  • Intervallmäßig kurze Auffrischungsladungen durchführen

Eine sorgfältige Lagerung macht bei Kosten von 700-800€ pro Akku in jedem Fall Sinn. Eine Reparatur des Akkus ist in den meisten Fällen entweder technisch aufwändig oder nicht möglich. Daher kommt bei defektem Akku oder zu geringer Ladekapazitäten nur ein Austausch in Frage.

E-Bike Software Updates

Ja auch ein E-Bike ist ein kleiner Computer, der ab und an ein Update braucht. Der Bordcomputer liefert euch die Information, ob ein Update notwendig ist. Wie das funktioniert, steht in der Betriebsanleitung deines E-Bikes. Aber unter uns: Geh am besten mit deinem hochwertigen E-Bike in die Fachwerkstatt. Dort wirst du bestens beraten!