Speichen sind ein essenzielles Bestandteil in einem Laufrad, ob nun am Rennrad oder City-Bike. Sie verbinden Nabe und Felge zu einem Rad. Fahrradspeichen sind in verschiedenen Längen, Formen und Materialien erhältlich. Auch in der Qualität existieren mitunter starke Unterschiede. Unser Artikel gibt einen Überblick zu diesem Thema.

Was ist eine Fahrradspeiche?

Speichenräder haben bereits seit etwa 2000 v.Ch. ihren Platz und ihre Funktion in der Geschichte der modernen Menschheit gefunden. Ihre simple Bauweise hat sich bis in die heutige Zeit vom Grundsatz her nicht verändert. Speichen verbinden die Nabe und die Felge miteinander. Sie übertragen während der Fahrt den Druck und das Gewicht, das auf die Felge wirkt, auf die Fahrradnabe.

Fahrradspeichen besitzen an einem Ende ein Gewinde, das rund zwei Millimeter lang ist. Auf diesem Gewinde ist der Speichennippel geschraubt, der die Speiche mit der Felge verbindet. Am anderen Ende bildet die Speiche einen Bogen von etwa 95 Grad. Dort befindet sich der Speichenkopf, geformt wie eine Linse. Er hält die Speiche an der Nabe fest.

Varianten von Speichen

Speichen sind in unterschiedlichen Längen und Durchmessern erhältlich. Zwei Varianten sind dabei sehr häufig vorzufinden. Einmal sind das die Glattspeichen, die zum Standard gehören. Sie haben einen durchgehenden Querschnitt von zwei Millimetern. Die stärkere Variante dieser Speichenform ist bis zu 2,34 Millimeter dick. Glattspeichen weisen keine Verdickungen oder Verjüngungen auf.

Dickendspeichen sind ebenfalls eine verbreitete Speichenvariante und sehr oft in einem Laufrad verbaut. Hier verfügt der Speichenbogen über eine separate Verstärkung. Dadurch sinkt die Gefahr für einen Speichenbruch, weil der Bogen meist die Schwachstelle einer Fahrradspeiche ist. Dickendspeichen lassen sich noch einmal aufteilen in Eindickendspeichen und die besonders stabilen Doppeldickendspeichen.

Aus welchem Material bestehen Speichen am Fahrrad?

In der Antike wurden die ersten Speichen aus Material wie Bronze oder später auch Holz hergestellt. Mittlerweile ist rostfreier Edelstahl im Speichenbau für Fahrräder das am meisten genutzte Material. Der Stahl bietet neben einer hohen Festigkeit vor allem eine lange Haltbarkeit.

Bei günstigeren Speichen für das Fahrrad wird teilweise auch verchromter oder verzinkter Stahl verwendet, der allerdings vor allem durch Wettereinflüsse anfällig ist. Wenn das Fahrrad also ständig draußen steht und bei Regen genutzt wird, ist die Gefahr größer, dass die günstigen Speichen schneller rosten.

Fahrradspeichen aus Carbon oder Titan sind eine weitere Variante. Nachteil bei Carbon Speichen ist ihre Anfälligkeit für Brüche, so dass dieses Material nicht wirklich geeignet ist.

Speichenbruch vorbeugen: Tipps für lange Haltbarkeit

Irgendwann ist es soweit. Das eine Speiche bricht, lässt sich langfristig kaum vermeiden. Ursache dafür ist in den meisten Fällen die Ermüdung des Materials. Wenn die Speiche weniger stark genug gespannt wurde, tritt ein Bruch eher zu Tage. Auch ungleichmäßig gespannte Speichen begünstigen einen Speichenbruch.

Wer diesem Dilemma vorbeugen möchte, verwendet am besten qualitativ hochwertige Speichen, die an den kritischen Stellen eine Verdickung aufweisen. Achtet außerdem darauf, dass alle Speichen immer gut und richtig gespannt bleiben.

Die Funktion der Speichen ist die bereits genannte Verteilung von Druck und Gewicht auf die Felge. Wenn das Laufrad sich dreht, tragen die obersten Speichen jeweils die größte Last. Bei zu wenig Spannung wechselt ihr Zustand permanent zwischen extremer Be- und Entlastung. Diese sich dauernd wiederholende Rotation ermüdet die Speichen letztendlich nach und nach.

Wie wird eine Speiche eingebaut?

Es ist zunächst immer eine gute Sache, wenn ständig eine Ersatzspeiche griffbereit liegt. So bist du im Ernstfall bei einem Speichenbruch immer gut gerüstet, um Schaden schnell zu beseitigen und die defekte Speiche auszutauschen. Achte allerdings genau darauf, dass Bauart und Typ der alten und neuen Fahrradspeiche identisch sind und welches Speichenmuster das Laufrad aufweist.

Ein Speichenwechsel ist am Vorderrad leichter zu bewerkstelligen als am Hinterrad. Nach dem Wechsel einer Speiche wird das Rad neu zentriert, damit es anschließend wieder anständig rollt. Baue deshalb das Rad erst komplett aus dem Fahrradrahmen aus und nehme auch den Reifen mit dem Schlauch ab, bevor die Speiche ausgetauscht wird. So hast du später beim Zentrieren keine Probleme und kannst Speichennippel einfacher justieren.

Nach dem Ausbau des Laufrads drehst du die gebrochene Speiche aus der Bohrung der Fahrradnabe und dem Nippel heraus. Danach setzt du die neue Speiche ein. Erst führst du den gebogenen Speichenkopf durch das Loch in der Nabe. Anschließend verbindest du das andere Ende der Speiche mit dem Nippel, indem du die Hülse des Nippels durch die Bohrung in der Felge lotst. Dort drehst du sie auf das Ende der Speiche hinauf.

Wenn du gleich mehrere Speichen wechseln möchtest, achte darauf, dass alle in ihrer richtigen Position montiert werden. Zur Orientierung dient die Position der benachbarten Speiche.

Passendes Werkzeug für den Speichenwechsel

Was brauchst du, um eine Radspeiche problemlos auszutauschen? Je nach Variante der Fahrradspeiche und des Laufrads verwendest du einen Sechskantschlüssel oder einen Schlitzschraubenzieher. Zum Speichen spannen nimmst du einen Speichenschlüssel.

Außerdem ist es sinnvoll, das Laufrad fest in einen Schraubstock einzusetzen, damit es beim Tausch und Zentrieren der Radspeichen nicht wackelt. Zudem hast du deine beiden Hände frei, um konzentriert und sicher zu arbeiten, ohne dich dabei zu verletzen.

Wie werden Fahrradspeichen zentriert?

Wenn du nach dem Einspeichen kontrolliert hast, ob alle Speichen richtig sitzen, gleichmäßig angeordnet sind und keine Speiche aus der Reihe tanzt, kannst du das Laufrad neu zentrieren und dabei alle Speichen festziehen. Für das Zentrieren der Fahrradspeichen benötigst du ein spezielles Werkzeug, den Speichenschlüssel. Er ist in drei verschiedenen Größen im Fachhandel erhältlich.

Am einfachsten lässt sich ein Laufrad zentrieren, wenn es wie bereits erwähnt in einem Schraubstock oder einem speziellen Zentrierständer eingespannt ist. Wird es nun leicht in Drehung gebracht, ist meistens eine Unwucht zu beobachten. Es handelt sich dabei um einen sichtbaren Ausschlag der Speichen und ähnelt vom Verlauf einem Bogen. Die Unwucht beginnt an einer Speiche, erreicht ihren Höhepunkt an der nächsten und endet an einer weiteren Speiche wieder.

Es hilft, diese Speichen zu markieren. Zur Beseitigung der Unwucht spannst oder entspannst du einige Fahrradspeichen. Verläuft der Bogen nach rechts, spannst du die Speichen kräftiger an, die zum linken Nabenflansch führen. Jene Radspeichen, die dagegen auf der anderen Seite der Unwucht an der Nabe befestigt sind, entspannst du.

Das Spannungsverhältnis wird in der Praxis mit dem Speichenschlüssel dort eingestellt, wo die Unwucht beginnt. Dann arbeitest du dich in Gegenrichtung der Unwucht weiter vor. Im Normalfall ist maximal eine halbe Umdrehung am Speichennippel nötig, um die Speiche wieder in die gewünschte Spannung zu versetzen.

Zwischendurch solltest du das Laufrad immer wieder in Rotation bringen, um zu prüfen, in wie weit die Unwucht bereits eliminiert wurde.

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