Wenn dein Fahrrad beschädigt oder gestohlen wird, ist das nicht nur ärgerlich, sondern auch schnell eine teure Angelegenheit. Schutz bietet eine separate Fahrradversicherung, mit der du dein Fahrrad gegen Diebstahl oder einen Unfall versichern kannst. Wir zeigen dir, worauf es beim Versicherungsschutz für das Fahrrad ankommt.

Brauche ich eine Fahrradversicherung?

Jedes Jahr werden allein in Deutschland je nach Statistik um die 300.000 Fährräder als gestohlen gemeldet. Das sind mehr als 800 Fahrräder pro Tag oder mehr als 30 pro Stunde. Der Großteil der gestohlenen Fahrräder taucht nicht wieder auf. Oft sind teure Fahrräder im Fokus der Diebe. Auch Fahrradunfälle und Vandalismus sind keine Seltenheit. Wer in solchen Fällen den finanziellen Schaden begrenzen möchte, ist mit einer speziellen Fahrradversicherung mitunter gut beraten.

Ob eine Fahrradversicherung im Einzelfall sinnvoll ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Vor dem Abschluss lohnt es, sich folgende Fragen zu stellen:

  • Wie teuer war das Rad?
  • Wie nutze ich es das Rad?
  • Wo stelle ich das Fahrrad hauptsächlich ab?
  • Wie groß wäre der finanzielle Schaden, wenn das Rad gestohlen wird oder bei einem Unfall oder Sturz zu Schaden kommt?
  • Welcher Versicherungsschutz ist für mich angemessen?

Warum die Hausratversicherung nicht immer ausreicht

Wer eine Hausratversicherung besitzt oder erst noch abschließen will, sollte sich zunächst erkundigen, ob und in welchem Maße auch das eigene Fahrrad mitversichert ist. Denn die meisten Hausratversicherungen bieten in einem gewissen Umfang auch Schutz bei Schäden oder Fahrraddiebstahl der zum Haushalt gehörenden Fahrräder. Allerdings sind die Leistungen der Hausratversicherung begrenzt. Ein Versicherungsschutz besteht nur dann, wenn das Rad nach einem Einbruch weg ist, sofern es in einer Wohnung, einem zur Wohnung gehörenden separaten und verschließbaren Kellerraum oder einer Garage stand.

Hier liegt das Problem. Die wenigsten Fahrradfahrer bewahren ihr Bike ausschließlich im Keller oder in der eigenen Wohnung auf, beispielsweise mit Hilfe einer Fahrrad Wandhalterung. Um das Fahrrad auch bei einem Diebstahl vor dem Büro, am Schwimmbad oder beim Einkauf in der Stadt zu schützen, benötigt eine separate Fahrradversicherung. Einige Hausratversicherungen bieten gegen einen Beitragszuschlag solche erweiterten Leistungen an.

Der Schutz einer Hausratversicherung umfasst in der Regel bis zu zwei Prozent der Versicherungssumme. Ist der Hausrat also beispielsweise mit insgesamt 25.000 Euro versichert, haftet die Versicherung für das Rad mit bis zu 500 Euro. Abhängig vom Wert des Bikes kannst du überlegen, ob diese Summe ausreicht oder ob es sich doch lohnt, eine separate Versicherung für das Fahrrad abzuschließen.

Welche Leistungen deckt eine Fahrradversicherung ab?

Die Leistungen einer Fahrradversicherung unterscheiden sich je nach Anbieter und dem gewählten Tarif. Das sind die vier häufigsten Fälle, für die du dein Fahrrad versichern kannst:

  • Fahrraddiebstahl
  • Diebstahl von Fahrradteilen
  • Sturz- oder Unfallschäden
  • Schäden durch Dritte

Fährst du ein E-Bike, sind meist auch Schäden durch Feuchtigkeit und generell an der Elektronik mitversichert. Einige Anbieter von E-Bike Versicherungen formulieren dabei genaue Vorgaben, welcher Händler den Schaden beheben muss. Andernfalls besteht kein Schutz und die Kosten für die Reparatur des E-Bikes musst du selbst übernehmen.

Ein Vergleich verschiedener Versicherungen und Tarife ist auf jeden Fall sinnvoll. Unter anderem vergleicht die Stiftung Warentest in regelmäßigen Abständen aktuelle Fahrradversicherungen und gibt einen Überblick über die Kosten und Leistungen.

Wie teuer ist eine Fahrradversicherung?

Möchtest du dein Fahrrad versichern, ist neben dem gewählten Umfang des Versicherungsschutzes vor allem der Kaufpreis oder Zeitwert des Fahrrads entscheidend für die Höhe der Versicherungsprämie. Für teure Räder oder ein E-Bike kostet eine Versicherung entsprechend mehr. Auch der Wohnort spielt bei der Höhe der Prämie eine Rolle. Du zahlst eine höhere Prämie, wenn du in einer Stadt wohnst, in der laut Statistik häufiger Fahrraddiebstähle vorkommen. Sie fällt geringer aus, wenn du an einem Ort wohnst, in dem nur wenige Diebstähle zu verzeichnen sind. Interessant ist natürlich auch der Betrag, den du im Falle eines Diebstahls oder Schadens erstattet bekommst. Viele Versicherungen errechnen meist den Zeitwert des Fahrrads zum Zeitpunkt des Ereignisses und gleichen diesen Wert mit einer entsprechenden Summe aus.

Beispiel: Dein teures Mountainbike oder E-Bike wird dir kurz nach dem Kauf gestohlen. Du bekommst nun, abhängig vom abgeschlossenen Tarif, von deiner Fahrradversicherung eine Entschädigung, die annähernd dem Neupreis entspricht. Wird das Rad dagegen erst nach einigen Jahren entwendet, erhältst du nur noch einen anteiligen Betrag gemessen am Zeitwert.

Online-Rechner geben ersten Überblick

Oft berechnen Versicherungen die jährliche Prämie prozentual abhängig vom Versicherungswert. Wird beispielsweise ein neues Fahrrad mit einem Neupreis von 800 Euro zusammen mit Zubehör im Wert von 200 Euro versichert, beträgt der Versicherungswert 1.000 Euro. Je umfassender der Versicherungsschutz ausfällt, desto höher ist in der Regel die Prämie. Im Netz gibt es diverse Online-Rechner, die einen ersten Überblick zu den Kosten geben, die auf dich zukommen. Du kannst damit auch andere Varianten und Tarife durchrechnen und die Policen vergleichen. Wichtig ist zu wissen, dass die Fahrradversicherung üblicherweise nur für das versicherte Rad greift. Im Schadenfall haftet die Versicherung nicht, wenn das Fahrrad neu ist. Es muss dann in jedem Fall auch neu versichert sein.

Achte auf Versicherungsbedingungen und Ausschlussklauseln

Wie bei jeder Versicherung gilt auch bei der Fahrradversicherung: Vor dem Abschluss ist immer auf das Kleingedruckte zu achten! Besonders interessant sind die Bedingungen der Versicherung, damit im Schadenfall oder bei Diebstahl tatsächlich eine Haftung erfolgt und entstehende Kosten übernommen werden. Meist besteht nämlich nur dann ein Schutz, wenn du das Fahrrad mit einem Schloss gesichert hast. Einige Versicherungsunternehmen fordern beispielsweise für sehr hochwertige Fahrräder sogar Fahrradschlösser, die bestimmte Sicherheitsstandards erfüllen. Andernfalls verfällt der Anspruch auf Versicherungsschutz. Das gilt unter anderem auch bei Schäden, die durch unsachgemäße Handhabung entstehen.

Eine weitere gängige Klausel bei Fahrradversicherungen ist die Nachtklausel. Bei einem Diebstahl des Fahrrads nachts zwischen 22 Uhr und 6 Uhr ist eine Haftung ausgeschlossen, wenn du es nicht in einem verschlossenen Raum abgestellt oder gerade noch genutzt hast. Um dein Rad also bestmöglich zu schützen, solltest du unbedingt darauf achten, dass der Vertrag einen Rundum-Schutz enthält.

Welche Fahrradversicherung ist die beste?

Die Versicherung für das Fahrrad sollte bestenfalls im Verhältnis möglichst günstig sein und vor vielen potenziellen Schäden schützen. Unternehmen aus der Versicherungsbranche bieten mittlerweile unterschiedliche Fahrradversicherungen an. Jeder Fahrradfahrer kann individuell eine auf ihn und sein Rad passende Police abschließen. Wer sich für das beste Produkt entscheiden möchte, kommt jedoch um einen Vergleich nicht herum. Erste Anhaltspunkte bieten die Stiftung Warentest mit ihren Angeboten oder unabhängige Online-Rechner. Auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) beantwortet häufige Fragen und hat sogar in Kooperation mit einem Partner eine eigene Fahrradversicherung im Portfolio.

Schlussendlich gibt es aber keine pauschale Antwort, welche Versicherung für dein Fahrrad angemessen ist. Günstig steht nicht immer dafür, dass dein Fahrrad wirklich gut versichert ist. Mit ein wenige Recherche findet sich aber für jeden Anspruch eine gute Versicherung, die bestenfalls nie gebraucht wird.

Laufräder günstig online kaufen !