Fatbikes sind auf der Straße ein echter Hingucker. Ihre breiten und damit markanten Reifen sind kaum zu übersehen. Ursprünglich sind die besonderen Fahrräder in Alaska zum ersten Mal in Erscheinung getreten. Von dort schwappten sie als Trend bis in deutsche Großstädte. Das Angebot an Fatbikes wächst und so mancher Fahrer eines Mountainbikes ist den fetten Reifen bereits verfallen. Grund genug, uns diesen Fahrradtypen einmal genauer anzuschauen.

Warum gibt es Fatbikes?

Schön sehr früh haben Radsportfans versucht, ihren Bikes vor allem im Gelände auf groben Untergründen mehr Bodenhaftung und einen geringen Rollwiderstand zu verleihen. Und wo lässt sich das besser ausprobieren, als in den eisigen Wüsten in Nordamerika. Dort wurde die Idee geboren, den Fahrrädern keine schmalen Reifen, sondern breite Gummis auf die Felgen zu ziehen. Dadurch erhielten sie mehr Grip, weil die Auflagefläche der Bikes größer wurde.

Anfangs wurden die Laufräder der ersten Fatbikes einfach aus zwei handelsüblichen Felgen zusammengeschweißt. Mittlerweile bieten Fachhändler spezielle Felgen für Fatbikes an.

Breite Reifen mit mehr Bodenhaftung

Die Felgen der Fatbikes sind bis zu 10 Zentimeter breit, die Reifen mindestens vier Zoll, maximal 4,8 Zoll groß. Bei passendem Luftdruck auf den Reifen ist die Bodenhaftung im Vergleich zu normalen dünnen Reifen bei Fatbikes deutlich besser.

Erstaunlich ist im ersten Moment die Agilität eines Fatbikes bei höheren Geschwindigkeiten. Durch seine dicken Reifen sinkt es bei Schnee, Sand, Matsch oder Kies nicht in den Boden ein, so dass dadurch ohne besonderen Kraftaufwand auf weichen Untergründen trotzdem ein leichtes Fahrgefühl aufkommt.

Ebenso problemlos lassen sich Wurzeln oder Steine damit überwinden. Dank dieser Fähigkeit sind Fatbikes einem normalen Mountainbike hinsichtlich Rollwiderstand, Sicherheit und dem Fahrkomfort haushoch überlegen.

Welche Typen von Fatbikes gibt es?

Fatbikes unterscheiden sich grob in Modelle mit Federung und ohne Federung. Ungefederte Räder sind mit einer Starrgabel ausgestattet, sogenannte Hardtails besitzen eine Federgabel. Außerdem sind Fatbikes auch als vollgefederte Modelle erhältlich. Wer nun überlegt, sich ein Fatbike zu kaufen, muss bei seiner Entscheidung die konkrete Nutzungsabsicht mit einfließen lassen.

Empfehlenswert ist auf jeden Fall, ein solches Rad nicht in einem Online-Shop zu kaufen, sondern beim lokalen Händler vor Ort eine Besichtigung durchzuführen und idealerweise gleich eine Probefahrt zu unternehmen.

Für Fahrten auf normalen Wegen, die asphaltiert und kaum uneben sind, bietet sich der Kauf eines Fatbikes mit einer starren Gabel an. Diese Modelle sind meist günstig auf dem Markt erhältlich. Dank Material aus Carbon, beispielsweise bei Felgen und der Gabel, sind solche Carbon-Räder besonders leicht, allerdings im Preis auch deutlich intensiver.

Wer weniger Geld investieren möchte, wählt ein Fatbike mit Rahmen aus Aluminium. Dann muss jedoch ein höheres Gewicht akzeptiert werden. Das fällt aber letztendlich nicht auf, da bei einem Fatbike vor allem der breite Reifen das Rad schwerer macht. Sollten sich nach dem Kauf die Ansprüche oder Nutzungsmöglichkeiten ändern, ist es möglich, sein Bike später mit einer Federgabel einfach nachzurüsten.

Bikes mit Federgabel für Fahrten im Gelände

Wer oft auf Terrain mit groben Untergründen unterwegs ist, kommt an einem Bike mit einer Federgabel nicht vorbei. Unebenheiten auf einer Strecke würden ein Fatbike mit Starrgabel aufgrund der dicken Reifen wie einen Springball hüpfen lassen. Das sorgt garantiert für kein schönes Fahrgefühl. Eine gedämpfte Federgabel unterbindet diesen Effekt. Die meisten im Handel erhältlichen Fatbikes setzen genau auf diese Kombination bei der Ausstattung.

Eher selten zu finden sind dagegen Fatbike Fullys, die über eine Vollfederung verfügen. Sie sind deutlich schwerer als die anderen beiden Varianten. Im schwierigen Gelände können vollgefederte Fatbikes eine maximale Traktion und Federung erreichen. Mit Fatbike Fullys lassen sich lange Anstiege aus Erfahrung nur schwer bezwingen. Ihren Vorteil spielen die gefederten Modelle eher bei Abfahrten aus.

Fatbikes existieren auch als E-Bike, die mit einem kraftvollen E-Antrieb überzeugen und eine genauso hohe Bodenhaftung wie andere Varianten mit sich bringen. Grund dafür ist meist die sehr gute Eigendämpfung.

Die „dicken Räder“ haben nicht nur Vorteile

Bei all den positiven Eigenschaften bezüglich Komfort und Fahrgefühl entsteht schnell der Eindruck, dass jeder MTB-Fahrer sofort auf ein Fatbike umsatteln sollte. Allerdings ist es so einfach dann auch nicht. Denn Fatbikes haben das eine oder andere Manko, das bei einem geplanten Umstieg vom MTB auf ein Rad mit dickeren Reifen nicht vergessen werden darf.

Ein Problem von Fatbikes ist das höhere Gewicht im Vergleich zu einem Rennrad oder MTB. Immerhin beeinflusst es die Agilität des Fahrrads. Doch auch Fatbikes sind in verschiedenen Gewichtsklassen erhältlich. Vor dem Kauf lohnt sich daher definitiv eine genaue Recherche.

Fast genauso wichtig ist der Reifendruck. Bei Fatbikes ist ein Luftdruck zwischen 0,5 und maximal 0,8 bar im Reifen zu empfehlen. Höher darf er nicht sein, weil sonst die Dämpfung der Pneus verloren geht. Und damit auch genau die Eigenschaft, die das Fatbike Fahren erst speziell macht. Zu wenig Luftdruck erhöht dagegen die Gefahr, dass sich Fremdkörper in den Reifen bohren.

Wer auf ein Fatbike umsteigt, muss sich auch darauf einstellen, dass die Kurbel und Pedale ungewohnt weiter außen positioniert sind. Grund ist der besondere Aufbau des Rahmens, der sich wegen der breiten Reifen von anderen Fahrrädern unterscheidet. Daran gewöhnt sich jeder beim Fahren aber schnell, auch wenn mitunter anfangs leichte Knieprobleme auftreten können.

Fahrradreifen günstig online kaufen !