Du suchst nach einem Bike, mit dem du nicht nur bei längeren Fahrten auf der Straße so richtig auf Touren kommst, sondern auch spontan auf unebene Seitenpfade abbiegen kannst? Dann könnte ein Gravelbike genau das richtige Fahrrad für dich sein. Wir stellen dir dieses besondere Bike und seine Eigenheiten vor.

Was ist ein Gravelbike?

Ein Gravelbike ist ein Fahrrad, dass sich sowohl für ebene Fahrten auf der Straße als auch für Touren durch unebenes Gelände eignet. Es bietet dir die perfekte Symbiose aus Mountainbike, Trekkingbike und Rennrad.

Das Wort Gravel kommt aus dem Englischen. Es bedeutet Schotter oder Kies. Ein Gravelbike ist also wörtlich übersetzt ein Schotterrad. Kein Wunder also, dass sich auch bei uns die englische Bezeichnung Gravelbike durchgesetzt hat.

Die ersten Gravelbikes kamen vor rund zehn Jahren in den USA auf den Markt. Seitdem hat das Gravelbike auch bei uns mehr und mehr Fans gewonnen. Mittlerweile ist dieses neuartige Bike aus der Fahrradwelt nicht mehr wegzudenken.

Was das Gravelbike von einem Rennrad unterscheidet

Optisch sieht das Gravelbike aus wie ein gewöhnliches Rennrad. Durch bestimmte Modifikationen kannst du mit ihm allerdings den ebenen Asphalt verlassen und auf Entdeckungsreise durch den Wald oder über Schotterpisten fahren.

Verantwortlich für die Geländetauglichkeit eines Gravelbikes sind vor allem folgende Aspekte:

  1. Reifenbreite: Das Gravelbike hat im Vergleich zu einem Rennrad deutlich breitere Reifen. Durch sie wird das Bike geländegängig.
  2. Rahmenaufbau: Oberrohr und Steuerrohr, also die horizontale Stange zwischen Lenker und Sattel und die Verbindung zwischen Lenker und Rad, sind bei Gravelbikes länger als bei einem Rennrad. Das führt dazu, dass du als Fahrer auf dem Gravelbike aufrechter sitzt. Das ist auf Dauer während der Fahrt angenehmer, besonders auf unebenen Strecken mit vielen Vibrationen.
  3. Tieferes Tretlager: Für mehr Stabilität bei der Fahrt findest du beim Gravelbike das Tretlager einen Tick tiefer als beim Rennrad.
  4. Gewicht: Rennräder sind meist sehr leicht, da jedes Kilogramm mehr Einbußen bei der Geschwindigkeit bedeuten kann. Da Gravelbikes nicht primär auf eine Geschwindigkeitsmaximierung abzielen, sind sie in der Regel schwerer als ein Rennrad.

Die Flexibilität, die dir das Gravelbike gegenüber einem reinen Rennrad bietet, hat natürlich ihren Preis. So agil und schnell, wie du dich mit einem Rennrad auf der Straße bewegst, kannst du es mit einem Gravelbike nicht. Das sollte dir vor der Anschaffung bewusst sein.

Was das Gravelbike von einem Mountainbike unterscheidet

Im Gegensatz zu einem Mountainbike, dass in seinem Aufbau komplett auf wilde Strecken abseits von Wegen und Pfaden konstruiert ist, muss das Gravelbike zwei Welten bedienen.

Es hat anders als ein Mountainbike keine Federung und keinen Dämpfer. Außerdem sitzt du auf dem Gravelbike nicht so aufrecht wie auf einem Mountainbike. Und auch die Reifen sind beim Gravelbike in der Regel eine Nummer schmaler.

Das Ganze zeigt sich dann auch beim Gewicht: Mountainbikes bringen im Schnitt deutlich mehr auf die Waage als Gravelbikes.

Wie viel kostet ein Gravelbike?

Wie schon bei anderen Fahrradtypen gibt es auch bei Gravelbikes eine große Spannbreite, was den Kaufpreis angeht. Günstigere Modelle starten unter 1.000 € Neupreis.

Nach oben hin und für sehr hochwertige Modelle mit teuren Komponenten kann der Preis durchaus im höheren vierstelligen oder sogar fünfstelligen Bereich liegen. Beispielsweise macht ein Rahmen aus Carbon ein Gravelbike nicht nur leichter, sondern auch deutlich teurer.

Für ein Mittelklassemodell, das für den normalen Hobbygebrauch ausreicht, solltest du mit etwa 1.500 bis 2.000 € Anschaffungskosten rechnen.

Neben klassischen Gravelbikes ohne externen Antrieb sind auch E-Gravelbikes auf dem Markt erhältlich.

Wie schnell fährt ein Gravelbike?

Gravelbikes sind, wenn man so will, ein Kompromiss aus Schnelligkeit und Geländegängigkeit. Du fährst mit einem Gravelbike deshalb weniger schnell als mit einem Rennrad, aber deutlich schneller als mit einem Mountainbike.

Auf flachen und ebenen Strecken kannst du mit einem Gravelbike locker auf 30 bis 35 km/h beschleunigen. Immer vorausgesetzt, alle Komponenten sind intakt und unter anderem der Reifendruck ist optimal eingestellt.

Nicht zuletzt bestimmen auch deine Fähigkeiten als Fahrer, wie schnell du mit dem Bike maximal unterwegs bist. Im Mittel sind Gravelbikes und E-Gravelbikes mit 25 km/h unterwegs.

Kann ich aus einem Rennrad ein Gravelbike machen?

Vielleicht hast du schon ein Rennrad und fragst dich, ob du es zu einem Gravelbike umrüsten (lassen) kannst? Die Antwort lautet: Ja, das ist – in gewissen Grenzen – tatsächlich möglich.

Um dein Rennrad zu einer Art Gravelbike umzubauen, musst du einige seiner Komponenten austauschen und auf Gravelbike-Komponenten umrüsten. Unter anderem betrifft dies die Laufräder, das Lenkerband und den Lenker.

Passendes Lenkerband findest du bei uns im Shop.

Aus einem Rennrad wird kein „echtes“ Gravelbike

Der Rahmenaufbau bleibt allerdings, wie er ist. So fallen das tiefere Tretlager und die bequemere Sitzposition weg. Und auch die Reifenbreite kann nur in den Grenzen angepasst werden, die dein aktuelles Bike erlaubt.

Wenn du ein Rennrad hast und dir sicher bist, zukünftig lieber ein geländegängigeres Bike fahren zu wollen, ist ein Umbau ein denkbarer Weg. So sparst du dir nicht nur den Neukauf, sondern auch den Platz für ein weiteres Fahrrad.

Ein „echtes“ Gravelbike mit all seinen Vorzügen wirst du aber aus einem Rennrad durch einen einfachen Umbau nicht machen können. Wenn du mit den Abstrichen leben kannst, ist es für dich aber vielleicht trotzdem eine Option.

Zubehör für das Gravelbike

Bei der Auswahl von Zubehör für noch mehr Fahrspaß kommst du auch mit einem Gravelbike voll auf deine Kosten.

Ob Scheibenbremsen, Teleskop-Sattelstützen, Schutzbleche gegen Schmutz und Nässe, mehr Licht für die Nacht oder dunklere Waldwege, Transporttaschen und Werkzeug für unterwegs, einen neuen Sattel oder Lenker, ein neues Lenkerband oder neue Reifen. All das und mehr ist auch speziell für dein Gravelbike erhältlich.

Auch auf ein Tubeless-Reifensystem lässt sich dein Gravelbike meist recht schnell und problemlos umrüsten. Die in den Tubeless-Reifen enthaltene Dichtmilch lässt dich auch nach einer Fahrt durch Scherben oder spitzen Steinen sorglos und ohne Panne weiterfahren.

Du bist auf der Suche nach Zubehör für dein Gravelbike? In unserem Onlineshop findest du eine Auswahl an Gravelbike-Komponenten sowie weiteres hochwertiges Fahrrad-Zubehör.

Zubehör für dein Gravelbike