Das Eigengewicht deines Fahrrads hat nicht nur Einfluss auf die Handhabung im Alltag, zum Beispiel beim Tragen in den heimischen Keller oder der Mitnahme in Bus und Bahn. Auch während der Fahrt spielt es eine Rolle. Grund genug, sich die Details zum Gewicht eines Fahrrades einmal genauer anzuschauen.

Wie schwer ist ein normales Fahrrad?

Welches Gewicht ein Fahrrad hat, lässt sich nicht pauschal beantworten. Denn das „normale“ Fahrrad gibt es bei der großen Auswahl an Fahrradarten und -modellen heute nicht mehr.

Oft wird ein Gewicht von 16 Kilogramm als Durchschnittsgewicht eines normalen Erwachsenenfahrrads angegeben.

Wir nähern uns der Sache genauer an, indem wir uns die durchschnittlichen Gewichte der beliebtesten Fahrradtypen ansehen.

Gewicht eines Fahrrades nach Fahrradtypen

 Citybikes ohne Elektroantrieb wiegen in einer leichten Variante etwa 11 bis 13 Kilogramm. Es gibt aber auch deutlich schwerere Modelle, die je nach Material und Ausstattung bis zu 19 Kilogramm wiegen.

Ein Trekkingrad wiegt mit Vollausstattung im Durchschnitt zwischen 16 und 19 Kilogramm. Im Handel sind jedoch auch Modelle mit einem Gewicht unter 15 Kilogramm erhältlich.

Mountainbikes wiegen im Schnitt zwischen zehn und 15 Kilogramm (Hardtail) beziehungsweise 11 bis 17 Kilogramm (Fully).

Klappräder startet bei rund sieben Kilogramm, können je nach Modell aber auch bis zu rund 16 Kilogramm wiegen.

Rennräder sind in der Regel besonders leicht und starten bei rund sechs Kilogramm Gewicht. Diese Leichtgewichte kommen vor allem im Profibereich zum Einsatz. Rennräder für das breitere Publikum wiegen zwischen sieben und elf Kilogramm.

E-Bikes sind die Schwergewichte unter den Fahrrädern. Sie sind selten unter 20 Kilogramm Gewicht zu haben. Meist wiegen sie deutlich mehr. Die schwersten Pedelecs bringen 25 Kilogramm und mehr auf die Waage.

Wie wiege ich mein Fahrrad?

 Je nachdem, wie genau du dein Fahrrad wiegen möchtest, kommen verschiedene Methoden in Betracht.

Du kannst dich beispielsweise mit dem Rad zusammen auf eine Personenwaage stellen und anschließend dein Gewicht abziehen.

Oder du verwendest, wenn für dein Rad handhabbar, eine Kofferwaage, in die du das Fahrrad mittig einhängst und dann hochhebst.

Wenn du es ganz genau wissen möchtest, kannst du das Rad in seine Einzelteile zerlegen und alle Teile separat auf einer möglichst grammgenauen Waage wiegen. Anschließend addierst du die Werte und hast das Gesamtgewicht ermittelt.

Welches Fahrrad ist besonders leicht?

Wenn du ein besonders leichtes Fahrrad unter zehn Kilogramm Gewicht suchst, solltest du dich im Bereich der Rennräder umsehen.

Ist dieser Fahrradtyp nicht dein Ding, kannst du auch unter den Citybikes bei knapp über zehn Kilogramm fündig werden.

Wenn du ein leichtes Bike suchst, das sich gleichzeitig gut verstauen und tragen lässt, könnte ein Klapprad das Modell deiner Wahl sein. Vorausgesetzt, dich stören die Abstriche nicht, die du hier machen musst.

Sind leichtere Fahrräder genauso stabil?

Ob ein Fahrrad stabil ist, hängt nicht allein von seinem Gewicht ab. Für die Stabilität von Fahrradrahmen, Federgabel und Co kommt es viel mehr auf die Hochwertigkeit der Komponenten und auf ihren Aufbau an.

Generell kannst du davon ausgehen, dass ein Rad umso leichter sein kann, ohne Nachteile bei der Stabilität in Kauf nehmen zu müssen, je hochwertiger seine Bauteile sind.

Wie wichtig ist das Gewicht beim Fahrrad?

 Das Gewicht deines Fahrrads sollte dir aus zwei Gründen nicht egal sein. Zum einen gibt es Situationen, in denen du das Rad tragen oder hochhieven musst. Etwa, weil es eine Treppe zu überwinden gilt oder du dein Rad auf einem Fahrradträger befestigen möchtest. Hier zahlt es sich aus, wenn dein Rad nicht übermäßig schwer ist und du es allein bewerkstelligen kannst, es anzuheben oder zu tragen. Es gilt hier auch die maximale Dachlast zu beachten, die dein PKW verträgt. Bei einigen Autos sind es nur 50 kg. Da bist du mit drei schwergewichtigen e-Bikes schon über dem Limit.

Zum anderen wirkt sich das Gewicht deines Fahrrades auch beim Fahren aus. Denn jedes Gramm, das dein Fahrrad (mehr) wiegt, musst du durch deinen Krafteinsatz zusätzlich bewegen.

Je schwerer dein Fahrrad ist, desto langsamer kannst du es beschleunigen oder den Berg hoch bewegen. Mit einem leichteren Fahrrad kommst du während der Fahrt nicht nur schneller auf Tempo. Du bist zusätzlich deutlich beweglicher und wendiger. Einmal in Bewegung, macht das Gewicht des Rads aber ansonsten keinen großen Unterschied mehr.

Wo am Rad lässt sich Gewicht sparen?

Für das Gewicht eines Fahrrads hauptsächlich verantwortlich ist neben der Größe vor allem das Material, aus dem der Rahmen besteht. Hier hast du in der Regel die Wahl zwischen Aluminium, Stahl, Carbon oder dem hochpreisigen Titan.

Neben dem Fahrradrahmen trägt auch jede einzelne andere Komponente zum Gesamtgewicht des Fahrrads bei.

Eine einfache, aber mitunter kostspielige Möglichkeit, Gewicht an deinem Fahrrad zu sparen, ist deshalb der Austausch von Komponenten. In der Regel sind höherwertige Bauteile leichter als günstigere.

Das fängt bei Schaltung und Bremssystem an und geht mit Sattelstütze, Sattel, Vorbau und Lenkerbügel weiter. Besonders viel Gewicht lässt sich oft durch den Austausch der Federgabel einsparen.

Ein Wechsel der Laufräder auf höherwertige Modelle ist ebenfalls ein guter Hebel. Hierdurch kannst du je nach Ausgangssituation bis zu einem halben Kilo an Gewicht einsparen.

Wasser im Rahmen macht das Rad schwerer

Auch Wasser, das während einer Regenfahrt oder bei der letzten Reinigung in den Rahmen gelaufen ist, kann dein Rad schwerer machen als nötig. Die meisten Rahmen haben Löcher, über die du das überschüssige Wasser herauslaufen lassen kannst.

Nicht zuletzt ist zu bedenken, dass auch du selbst mit deiner Kleidung, der Trinkflasche und vor allem deinem Körpergewicht in die Rechnung eingehst. Womit wir auch gleich beim nächsten Punkt wären.

Wie viel Gewicht hält ein normales Fahrrad aus?

Neben dem Eigengewicht des Fahrrads ist es mindestens ebenso entscheidend, wie viel Gewicht die Person auf die Waage bringt, die mit dem Rad unterwegs ist. Denn die Relation zwischen Körpergewicht und Gewicht des Fahrrads ist für den Fahrkomfort und nicht zuletzt die Sicherheit bedeutend.

Normale Fahrräder sind in der Regel auf ein Körpergewicht von 100 bis 140 Kilogramm ausgelegt. Die Hersteller geben zu jedem Modell Auskunft darüber, für welches Maximalgewicht das jeweilige Rad geeignet ist.

Wer mehr auf die Waage bringt, der muss sich etwas genauer nach speziellen Fahrradmodellen für höhere Gewichtsklassen umschauen.

Welches Fahrrad ist für welches Gewicht das richtige?

Welches Fahrrad für dich und dein Gewicht das richtige ist, musst du im Einzelfall und am besten nach einer oder mehreren Probefahrten entscheiden. Rein nach einer Kilogrammangabe zu entscheiden, ergibt hier wenig Sinn.

Vielmehr solltest du dir überlegen, für welche Fahrten du dein Fahrrad primär nutzt. Wie wichtig ist es dir, besonders schnell von A nach B zu kommen? Wie oft musst du anhalten und erneut aus dem Stand beschleunigen? Wie häufig musst du dein Fahrrad tragen? Wie wendig musst du bei der Fahrt sein?

Diese und weitere individuelle Details sollten bei deiner Kaufentscheidung neben dem Gewicht des Fahrrads eine Rolle spielen.

Je mehr Gewicht du auf die Waage bringst und je größer du bist, desto wichtiger wird es, auf die Robustheit deines Fahrrads zu achten. Wähle ein Fahrrad mit möglichst stabilem Rahmen. Lass es im Zweifel lieber ein paar Kilogramm schwerer sein, bevor du Abstriche bei der Stabilität und Sicherheit machst.

Wie schwer darf ein Kinderfahrrad sein?

 Ein Kinderfahrrad nimmt neben dem Rennrad eine Sonderstellung ein. Denn wie beim Rennrad kommt es auch bei einem Fahrrad fürs Kind aus guten Gründen aufs Gewicht an.

Kinder haben in der Regel ein deutlich geringeres Eigengewicht als Erwachsene. Das führt dazu, dass das Verhältnis von Körpergewicht zu Fahrradgewichte ein völlig anderes ist.

Wiegt ein Kind selbst nur 25 Kilogramm, wird es kaum ein Fahrrad fahren oder überhaupt erst einmal aufheben können, welches mit 15 Kilogramm fast so viel wiegt es selbst.

Ein Kinderfahrrad sollte deshalb deutlich leichter sein als das Kind, damit es damit in allen Situationen gut zurechtkommt.

Kinder mit unter 20 Kilogramm Körpergewicht kommen mit einem Rad, das fünf bis sechs Kilogramm wiegt, in der Regel gut zurecht. Wiegen die Kinder über 20 Kilogramm, dürfen es auch schon bis zu acht Kilogramm Fahrradgewicht sein. Bei rund 30 Kilogramm Körpergewicht sind bis zu zehn Kilogramm Fahrradgeweicht zumutbar.

Nicht zuletzt hat ein leichtes Kinderfahrrad auch für uns Erwachsene Vorteile. Spätestens dann, wenn der Nachwuchs keine Lust mehr hat, damit weiterzufahren und man das Rad selbst einhändig nach Hause tragen darf.

Fazit

Wie viel ein Fahrrad optimalerweise wiegen sollte, ist individuell und hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Da das Gewicht des Rads mit vielen weiteren Faktoren und Gegebenheiten interagiert, sollte es nie als alleinige Grundlage für den Kauf herhalten.

Bist du nicht gerade im Rennradsport unterwegs, wo es auf jede Fahrsekunde ankommt, musst du das Gewicht deines Fahrrads im Alltag nicht überbewerten.

Für mehr Fahrspaß kann es sich trotzdem lohnen, dein Fahrrad auf leichtere Bauteile umzurüsten oder beim nächsten Neukauf auf ein leichteres Modell umzusteigen.

Hochwertige und leichte Komponenten für dein Bike!