Das Fahrradfahren boomt. Am meisten Spaß macht das im Sommer, weil es draußen warm ist, doch für den Winter gibt es eine passende Alternative. Zwift ist eine Option zum Fahrradfahren im Innenbereich und verwandelt dein Wohnzimmer in eine virtuelle Rennstrecke. Wir stellen euch den Rollentrainer mit Indoor-Cycling-App vor.

Was ist Zwift?

Zwift ist eine Indoor-Cycling-App. Du trainierst mit deinem Fahrrad in einer virtuellen Welt, ohne das Haus zu verlassen. Der smarte Trainer bietet vielfältige Trainingsmöglichkeiten. Entweder fährst du allein oder zusammen mit anderen Zwift-Nutzern. Außerdem sind Rennen und individuelle Workouts möglich. Ein Lauftraining ergänzt das Angebot der Software.

Was brauche ich, um Zwift zu nutzen?

Um die App für dein Training zu nutzen brauchst du zunächst dein eigenes Fahrrad. Laut Angaben der Hersteller verwenden die meisten Radsportler für Rollentrainer ein Rennrad. Du kannst das virtuelle Training aber ohne Probleme auch mit einem Mountainbike oder einem Hybrid-Fahrrad absolvieren. Ein Hybrid-Bike vereint das Gewicht eines sportlichen Rahmens mit den angenehmen Merkmalen eines City-Bikes. Eine weitere Voraussetzung ist ein Smart-Trainer, beispielsweise von Wahoo. Das amerikanische Technologie-Unternehmen stellt im Fitness-Segment unter anderem GPS-Fahrradcomputer und Radtrainer her. Der Rollentrainer ist ein Gerät, das aus zwei nebeneinander liegenden Rollen besteht. Darauf wird das Hinterrad deines Bikes platziert.

Über den Rollentrainer senden Sensoren die nötigen Daten an die Software, die du für die virtuelle Fahrt verwendest. Es ist im Grunde egal, welchen Rollentrainer du nutzt. Du findest verschiedene Modelle zu unterschiedlichen Preisen, die alle mit der Zwift-App kompatibel sind. Alternativ kannst du auch einen einfachen Rollentrainer oder eine freie Rolle einsetzen. Die freien Rollen sind in der Anschaffung deutlich günstiger.

Die genannten Teile benötigen jedoch am Ende auch eine Internetverbindung sowie einen Computer oder ein mobiles Endgerät. Hier können Smartphone oder Tablet zum Einsatz kommen. Wichtig ist, dass diese Geräte die App von Zwift unterstützen. Die Anwendung startet jedoch auch auf einem Apple TV oder einem Smart-TV.

Außerdem wird der smarte Funkstandard ANT. genutzt. Dieser Standard ist vor allem im Fitness-Segment verbreitet. Er unterstützt smarte Fitness-Tracker beim Messen verschiedener Werte wie etwa den Blutdruck, den Puls oder die Körpertemperatur.

Fahrrad mit Rollentrainer

Rennrad mit Rollentrainer als Ersatz für das hintere Laufrad

 

Wie das virtuelle Training funktioniert

Mit Zwift kannst du anhand eingegebener Ziele und Zeitvorgaben individuell an dich angepasste Workouts absolvieren. Es eignet sich auch, um sich auf ein Rennen vorzubereiten, indem abhängig vom Fitness-Level passende Trainingspläne erstellt werden. Und falls du im Sommer eine lange Fahrradtour planst, kannst du im Winter bereits Kilometer auf der Rolle abspulen.

Wenn du Herausforderungen magst, lassen sich darüber hinaus besonders anspruchsvolle Trainingseinheiten durchführen. Du fährst zum Beispiel virtuell die Tour de France auf denselben Routen, die auch die Elite des Radsports bewältigen muss. Außerdem stehen weitere Strecken wie etwa die WM-Strecken von 2015 im amerikanischen Richmond oder 2018 in Innsbruck zur Auswahl.

Training überwachen und Fortschritte analysieren

Eine Trainings- und Datenanalyse hilft dir, dein Training mit Zwift zu überwachen und Fortschritte zu messen. So kann die Software einen FTP-Test durchführen. FTP steht für Functional Threshold Power und bezeichnet die Leistung, die ein Radsportler während der Fahrt bei einer gleichmäßigen Belastung über eine Dauer von einer Stunde maximal fahren kann, bis er völlig erschöpft ist. Die Leistung wird dabei in Watt gemessen und angezeigt.

Bevor du deine erste Fahrt beginnst, hilft dir der FTP-Test, den Schwierigkeitsgrad für das Training zu bestimmen. Je höher dein Leistungsvermögen ist, desto intensiver gestalten sich die anspruchsvollen Strecken und Rennen auf dem Rollentrainer.

Vorteile des Trainings mit Zwift

Mit Zwift kannst du zu jeder Zeit auf deinem Rad trainieren, ohne dabei vor die Tür zu müssen. Weder schlechtes Wetter noch eine (hoffentlich nicht kommende) nächste Auszeit wegen Corona halten dich vom Fahren ab. Sehr viel Spaß macht es, mit Freunden gemeinsam zu fahren und im Rennen gegeneinander anzutreten. In der Gruppe können kollektive Fahrten durch Städte wie London oder Innsbruck durchgeführt werden. Die App verbindet das Indoor-Training mit Elementen aus virtuellen Computer- und Rollenspielen. In Deutschland ist die deutschsprachige Community mit dem Namen „Zwift Riders Germany“ bereits sehr groß.

Zwift-App auf dem Tablet

Zwift-App auf dem Tablet

 

Verschiedene Welten sorgen für Abwechslung und Fahrspaß

Als Radfahrer bist du mit Zwift in virtuellen Welten unterwegs. Abwechslung durch viele verschiedene Strecken machen das Training interessant. Fahre heute durch New York und bezwinge morgen mit dem Rad die Berge der Alpen. In der Zwift-Welt ist das alles kein Problem. Der Hersteller ergänzt seine Software mit der Zwift-Companion-App. Damit wird dein Smartphone zur Fernbedienung, so dass du während der Fahrt mit anderen Fahrern chatten oder durch das Kartenmaterial navigieren kannst.

Kosten für Software und Zubehör

Wenn du Zwift noch nicht kennst, hast du die Möglichkeit, die App sieben Tage kostenlos zu testen. Entschließt du dich danach, die App weiter zu verwenden, kommt ein Abo-Modell zum Einsatz. Das kostet zurzeit rund 15 Euro pro Monat und ist monatlich kündbar. Zu den monatlichen Kosten kommen die Kosten für das benötigte und optionale Zubehör hinzu. Der kompatible Rollentrainer oder Smart-Trainer, der per Bluetooth oder ANT+ mit Zwift verbunden wird, ist im Handel ab 700 Euro aufwärts erhältlich. Darüber hinaus lässt sich die Anwendung von Zwift durch weiteres Zubehör aufwerten, etwa einer Matte als Unterlage für den Rollentrainer, Gurte zum Puls messen oder Ventilatoren, die beim Fahren für eine frische Brise sorgen. Auch die Companion-App ist optional.

Rennen auf abwechslungsreichen Strecken auf der ganzen Welt

Zwift eröffnet allen Radfahrern eine Welt voller virtueller Möglichkeiten. Natürlich ersetzt das Rollen in einem Raum nicht das Fahren an der frischen Luft. Trotzdem sind die abgebildeten Strecken sehr realistisch. Du trainierst in der Stadt deiner Wahl, wählst verschiedene Untergründe aus und nimmst zudem an berühmten Rennen teil.

Durch den Smart-Rollentrainer und den entstehenden Widerstand fühlt sich die Fahrt auf der Rolle sehr authentisch an. Mit Zwift fährst du zu jeder Zeit und an einem beliebigen Ort, wann immer du willst, auf zwei Rädern. Und du fährst nicht allein, denn du bist Teil einer Community, die gerade auf der ganzen Welt stark wächst.

Wenn das für dich verlockend klingt, lohnt sich der Versuch, das smarte Training auf der Rolle zu testen. Fahre mit Zwift und ergänze damit dein Trainingsprogramm auf dem Rad. Es macht definitiv viel Spaß, allerdings empfehlen wir trotzdem, auch das Fahrradfahren im Winter einmal auszuprobieren.

Fotos: zwift.com

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