Ein Fahrradhelm schützt bei einem Unfall im Straßenverkehr vor schweren Kopfverletzungen. Damit er seine volle Schutzwirkung entfaltet, ist es wichtig, sich vor einem Kauf über die Nutzung klar zu sein.

Denn nicht jede Helmart passt zu jeder Fahrradsportart. Abgesehen vom Kopfumfang sind Tragekomfort, Gewicht, Prüfnormen und Erweiterungsmöglichkeiten die Kriterien, welche die Auswahl des Schutzhelms bestimmen.

Die vier Komponenten des Fahrradhelms

Gutes Material und der passende Aufbau sind wichtig, vor allem wenn der Fahrradhelm Kinder schützen soll. Trotzdem ist der Fahrradhelm recht einfach aufgebaut und besteht im Grunde aus vier Komponenten:

  • Außenschicht
  • Innenschicht
  • Fixiersystem
  • Einzelteile für den Tragekomfort

Die Außenschicht besteht meist aus besonders hartem Kunststoff. Damit bei einem Sturz der Kopf nicht ungedämpft den Erschütterungen ausgesetzt ist, befindet sich unter der Außenschicht eine weitere Schicht aus EPS- Hartschaum. Diese zwei Schichten sind größtenteils mit dem sogenannten In-Mold-Verfahren miteinander verschweißt.

Damit diese Schutzschicht auch sicher auf dem Kopf hält, ist zusätzlich ein Fixiersystem angebracht. Dafür verwenden die Hersteller ein zweigeteiltes Nylonband als Kinnriemen und ein Kunststoffstellrad am Hinterkopf. Ebenfalls aus Kunststoff ist der Sicherheitssteckverschluss, welcher die zwei Teile des Kinnriemens zusammenhält.

Allerdings ist ein Fahrradhelm ohne kleine Extras ziemlich unbequem und auch wackelig. Deswegen sind im Inneren des Helms noch dünne Schaumstoffteile und je nach Hersteller auch kleine Textilstreifen angebracht, um den Sitz und den Tragekomfort zu verbessern.

Welche Fahrradhelmtypen gibt es?

Durch die verschiedenen Möglichkeiten, den Radsport auszuüben, haben sich dementsprechend auch verschiedene Helmtypen entwickelt. Wer einen Fahrradhelm kaufen möchte, sollte also darauf achten, diesen passend zum vorhandenen Radmodell auszusuchen.

Der erste Einsatz – der Rennrad Helm

Die Rennradfahrer waren die ersten Pedalritter, die zum Helm gegriffen haben. Gerade bei ihnen ist eine gute Aerodynamik wichtig. Deshalb besitzen Rennradhelme eine leichte Tropfenform. Die Extremform dieser Tropfenhelme tragen Radsportler immer beim Zeitfahren.

Mountainbiker brauchen einen MTB Helm

Ein anderes Extrem ist das Mountainbiken. Bei diesem rustikalen Sport soll der Fahrradhelm den Kopf nicht nur bei Stürzen schützen, sondern auch vor Ästen, Zweigen und der Sonneneinstrahlung. Deshalb ist er vorn mit einem langgezogenen Schirm ausgestattet, der das Gesicht schützt.

Der BMX Helm – auch was für Skater

Skater und BMX-Fahrer teilen sich nicht nur die Skateparks, sondern auch den Halbschalenhelm. Beim Fahren und Springen über Rampen und Hindernisse sind diese viel öfter Erschütterungen ausgesetzt, als die üblichen Helme. Besondere Kennzeichen dieser Halbschalenhelme sind sehr robustes Material und fehlende Belüftungsschlitze.

Der Helm für den alltäglichen Gebrauch

Auf einem Cityfahrrad kommt wohl der Fahrradhelm schlechthin zum Einsatz. Als eierlegende Wollmilchsau ist er ein Mix aus den bisher genannten Helmtypen. Denn im Alltag braucht es keinen windschnittigen Spezialhelm, sondern vielmehr einen Kopfschutz, der sich leicht und bequem tragen lässt. Deswegen spielt bei diesen Helmvarianten meist die Optik und der Tragekomfort ein größere Rolle.

Wie finde ich einen gut sitzenden Helm?

Wer die passende Helmvariante zu seinem Fahrradmodell gefunden hat, muss im nächsten Schritt die Passform des Helms mit der eigenen Kopfform in Einklang bringen. Ein passender Fahrradhelm sollte beim Tragen nicht wackeln, aber auch nicht drücken. Daher ist ein Augenmerk auf die Helmgröße, das Gewicht und den Sitz des Helms zu legen.

Kopfgröße und Kopfumfang selbst messen

Beim Kauf des Helms ist eine Zahl von entscheidender Bedeutung, nämlich der eigene Kopfumfang. Er lässt sich mit einem Maßband bestimmen, das von der Stirnmitte über den Hinterkopf einmal um den eigenen Kopf gelegt wird. Das Ergebnis ist die Basis, um sich bei einem Fachhändler den passenden Fahrradhelm bestellen zu können. Da sich die angegebenen Größen der Hersteller unterscheiden, ist der eigene Kopfumfang die Referenzgröße.

Der Helm für Kleinkinder orientiert sich ebenfalls an der Größe des Kopfes. Die allgemeine Angabe der Kopfgröße erfolgen dabei einmal in den Größen XS, S, M und zusätzlich in Zentimetern. Die folgende Vergleichstabelle zeigt die Zuordnung:

  • XS – 44 bis 49cm – ab etwa einem Jahr
  • S – 46 bis 51cm – ab etwa zwei Jahren
  • S/M – 49 bis 53cm – ab etwa drei Jahren
  • M – 52 bis 58 cm – ab etwa vier Jahren

Bei Kinderhelmen ist zu bedenken, dass Kinder permanent wachsen und der Fahrradhelm dann schnell zu klein wird. Um nicht ständig einen neuen Helm kaufen zu müssen, empfiehlt es sich, dem Nachwuchs immer den größten noch passenden Helm auszusuchen.

Das Helmgewicht: Je leichter, desto besser

Die Frage zum richtigen Gewicht des Fahrradhelms orientiert sich an einer einfachen Regel: Je leichter der Helm ist, desto besser lässt er sich tragen. Dennoch ist es schwierig, einen Helm mit einem Gewicht von unter 200 Gramm zu finden. Das übliche Fahrradhelmgewicht bewegt sich zwischen 250 und 500 Gramm. Allerdings ist ein schwerer Helm nicht automatisch sicherer.

Der optimale Sitz für den Fahrradhelm

Sollten Größe und Gewicht stimmen, kommt es beim Schutzhelm vor allem auf den richtigen Sitz an. Nur durch einen stabilen Sitz auf dem Kopf schützt der Fahrradhelm sinnvoll. Darum gibt es folgende Hinweise, die auf eine richtige Passform schließen lassen:

  • Der Helm sitzt nicht zu tief im Nacken.
  • Die Vorderkante schließt an den Augenbrauen ab.
  • Die Stellschraube ist fest, ohne dass der Helm drückt.
  • Der Kinnriemen liegt straff an Wange und Kinn an, ohne einzuschneiden.
  • Lässt sich der Helm trotzdem verschieben, ist er falsch ausgewählt.

Prüfzeichen garantieren Sicherheit

Im wachsenden Markt von Fahrradhelmen existieren immer wieder auch schwarze Schafe. Deshalb gibt es die europäische Norm DIN EN 1078 (CE). Sie gewährleistet, dass ein Helmprodukt die Sicherheitsanforderungen in Bezug auf den Kopfschutz erfüllt. Gute Schutzhelme tragen zusätzlich noch das Siegel Geprüfte Sicherheit (GS-Siegel) und ein TÜV-Zeichen.

Der Kopfschutz als smarter Helm

Mittlerweile stellt die Schutzfunktion des Helms nur noch einen Aspekt des Produktes dar. In den letzten Jahren ist die Zahl der Gadgets für Fahrradhelme gestiegen. Anfangs waren es nur einfache Reflektoren, um die Sicherheit zu verbessern. Inzwischen gibt es eine richtige Beleuchtung in den Helmen. Kopfhörer, Bluetooth und Apps erweitern die Nutzung und die Funktion des Kopfschutzes. Diese Attribute oder ein zusätzliches Visier machen aus einem gewöhnlichen Biker dann einen smarten Radpiloten. Obwohl keine Helmpflicht in Deutschland existiert, ist das Tragen eines Fahrradhelmes aus Sicherheitsgründen angebracht. Durch die vielen zusätzlichen Funktionen gewinnt der Kopfschutz so an Bedeutung.

Es zeigt sich, dass der Helm nicht mehr einfach nur ein Helm ist. Er hat sich vom reinen Kopfschutz hin zu einem komplexen Produkt mit vielen Möglichkeiten entwickelt. Deshalb bedarf es einiger Vorüberlegungen beim Kauf, bevor ein Fahrradhelm in die engere Wahl kommt.

Checkliste für den Kauf eines Fahrradhelms

  • Welchen Typ von Helm brauche ich?
  • Hat der Fahrradhelm für mich ein angenehmes Gewicht?
  • Gibt es unbequeme Druckstellen beim Tragen?
  • Sitz der Helm stabil auf meinem Kopf?
  • Trägt der Helm die richtigen Prüfzeichen?
  • Welches Zubehör ist für mich wichtig?

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