Wie anspruchsvoll ist die Strecke?
Auf dem Lahntal-Radweg bist du überwiegend gemütlich unterwegs. Denn von seinen knapp 250 Kilometern führen die meisten auf ebener Strecke direkt am Flusslauf entlang. Weit weg vom Autoverkehr, aber auf größtenteils asphaltierten Wegen hast du so Gelegenheit, die Aussicht und die Landschaft zu genießen.
Zeit für Pausen und Abstecher einplanen
Plane dennoch Zeit für die eine oder andere Pause und mehrere Abstecher ein. Denn im Lahntal gibt es viel zu sehen. Nicht nur Naturliebhaber kommen bei der Fahrt durch dichte Wälder und vorbei an üppig blühenden Wiesen und grünen Weiden auf ihre Kosten.
Je nach deinen Interessen kannst du alte Schlösser und Burgen besichtigen, dich in Museen über die Geschichte der Region informieren oder in Fachwerkstädtchen und Kurorten flanieren und es dir gut gehen lassen.

Beschilderung und aktuelle Informationen
Der Lahntal-Radweg ist über die gesamte Strecke einheitlich mit einem grünen Fahrradlogo und roter Aufschrift „Das Lahntal“ beschildert. Aktuelle Informationen etwa zu Sperrungen und Umleitungen entlang des Lahntal-Radwegs findest du auf www.daslahntal.de . So laufen beispielsweise aktuell Baumaßnahmen der Deutschen Bahn, die die Anreise an die Lahn erschweren können.
Anreise zu deiner Lahntal-Radtour
Schon die Anreise zu deiner Tour entlang der Lahn gestaltet sich einfach. Sowohl Start- als auch Zielort sowie alle Stationen dazwischen sind sehr gut an den ÖPNV angebunden.
Du kannst deine Tour also jederzeit verkürzen oder mittendrin beginnen. Wenn du an der Lahnquelle starten möchtest, ist der nächstgelegene Bahnhof Feudingen bei Bad Laasphe im Siegerland. Von dort aus sind es rund 10 Kilometer bis zur Quelle der Lahn. Diese kannst du je nach Gusto entweder direkt mit dem Rad oder mit einem Taxi mit Fahrradmitnahme zurücklegen. Alternativ kannst du auch in Siegen starten und von dort auf schöner Strecke bis an die Lahnquelle radeln.
Abreisen oder verlängern?
Wenn du die Tour von der Lahnquelle bis zur Mündung in den Rhein fährst, hast du dort zwei Optionen: Entweder du beendest deine Tour in Lahnstein am Rhein und reist über die nahe gelegenen Bahnhöfe in Niederlahnstein oder Oberlahnstein ab.
Oder du verlängerst deine Tour, indem du in Lahnstein auf den Rhein-Radweg übergehst.
Alternativ fährst du bis Koblenz weiter und folgst von dort dem Moselradweg durch Weinberge und vorbei an römischer Geschichte über Trier bis nach Perl.
Die passende Unterkunft entlang der Strecke finden
Eine Unterkunft zu finden ist entlang der gesamten Strecke des Lahntal-Radweges kein Problem. Sowohl Hotels als auch Pensionen und Campingplätze sowie zahlreiche Restaurants und Cafés warten auf dich.
Wie überall gilt: In der Hauptsaison im Sommer und vor allem währen der Schulferien kann es voll werden. Vorher reservieren bewahrt dich vor bösen Überraschungen.
Tipp: Der ADFC bietet dir mit Bett+Bike eine unkomplizierte Suche nach besonders fahrradfahrerfreundlichen Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Lahn und anderswo.
Alternativ gibt es auch mehrere Couchsurfing-Apps speziell für Radfahrende, auf denen dir Einheimische ein Bett für die Nacht anbieten.
Was ist die beste Jahreszeit für eine Radtour entlang der Lahn?
Die beste Zeit für eine Radtour entlang der Lahn ist in der Regel vom späten Frühjahr bis in den Frühherbst, also etwa von Mai bis Oktober.
Frühjahr und Herbst sind von den Temperaturen schon oder noch angenehm. Die Strecke ist vergleichsweise leer und während im Frühjahr die Blühsaison startet, kannst du später im Jahr die herbstliche Stimmung und Färbung genießen.
Für den Sommer sprechen die weitestgehend stabile Wetterlage und der Fakt, dass dann alle Gaststätten, Biergärten, Fähren und touristischen Angebote geöffnet sind. Allerdings kann es sehr heiß und voll werden. Du entscheidest also, was dir lieber ist.
Der Lahn-Radweg und seine 5 Etappen
Wenn du direkt an der Lahnquelle startest, kannst du den Lahntalradweg gemütlich in 5 Etappen fahren. Bei einer Etappe pro Tag bist du so nicht einmal eine Woche unterwegs.
Optional kannst du eine weitere Etappe vor die anderen setzen: Starte in Siegen und fahre von dort rund 21 Kilometer bis zum Start des Lahnradwegs an die Lahnquelle.
Dieser Abschnitt ist etwas anspruchsvoller und geht über weite Strecken bergauf. Am Ende wird es dann recht steil, bevor du die Lahnquelle erreichst und von dort entspannt weiterfahren kannst.
Wir stellen dir die 5 Etappen und ihre Sehenswürdigkeiten vor.
Etappe 1: Von der Lahnquelle bis Buchenau
Länge: etwa 43 Kilometer
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittelschwer
Sehenswürdigkeiten:
- die Lahnquelle bei Lahnhof
- Bad Laasphe mit historischem Stadtkern
- das Schloss Biedenkopf
- die Fachwerkhäuser in Buchenau
Du beginnst deine Tour entlang der Lahn an der Lahnquelle bei Lahnhof. Von dort fährst du zunächst talwärts und vorbei an Weiden und durch Wälder bis nach Feudingen.
Nun geht es am bewaldeten Hang des Gottelsbergs entlang und streckenweise leicht bergauf weiter bis nach Bad Laasphe.
Der Ort liegt etwa auf halber Strecke der heutigen Etappe und bietet sich für eine Pause und einen Spaziergang durch den historischen Stadtkern an.
Mit neuer Energie geht es dann leicht bergab und an Wäldern vorbei durch das nun breiter werdende Lahntahl bis zum Etappenziel Buchenau.
Etappe 2: Von Buchenau bis Gießen
Länge: etwa 60 Kilometer
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittelschwer
Sehenswürdigkeiten:
- die historische Altstadt von Marburg mit Elisabethkirche und das Landgrafenschloss
- der Botanische Garten Marburg
- Lahnaue-Naturschutzgebiet
- die Universitätsstadt Gießen mit Mathematikum und Liebig-Museum
Die zweite Etappe startest du frisch ausgeruht in Buchenau. Von hier aus fährst du durch idyllische Felder und vorbei an bewaldeten Hängen sowie über mehrere Brücken bergab bis zum ersten heutigen Zwischenziel Marburg.
Die Universitätsstadt Marburg bietet eine ideale Gelegenheit für eine Verschnaufpause und Sightseeing. Wenn du nicht in die Innenstadt fahren möchtest, findest du auch direkt am Flussufer verschiedene Einkehrmöglichkeiten.
Weiter geht es auf nahezu komplett flacher Strecke die breiter werdende Lahn entlang und vorbei an Seen und Feldern bis ins Etappenziel Gießen.
Etappe 3: Von Gießen bis Weilburg
Länge: etwa 49 Kilometer
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittelschwer
Sehenswürdigkeiten:
- Kloster Schiffenberg bei Gießen
- Wetzlar mit Dom und Altstadt
- Optikparcours und Leica-Welt in Wetzlar
- das Wahrzeichen Schloss Weilburg und der historische Schiffstunnel
Von Gießen aus geht es auf einer heute sehr abwechslungsreichen Etappe zunächst weiter auf eine kleine Anhöhe abseits des Flusslaufes, von der du eine tolle Aussicht genießen kannst.
Dann geht es wieder zurück zum Fluss und seinen wunderschönen Auen. An kleinen Orten und Seen vorbei fährst du bis nach Wetzlar. Die Stadt bietet sich für eine kleine Pause an und hat eine schöne Altstadt mit Dom sowie Optikparcours und Leica-Welt als Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Vorbei an Schleusen und über mehrere Brücken folgst du der Lahn anschließend weiter, bis du direkt am Lahnufer entlang das Etappenziel Weilburg erreichst. Der Weilburger Schifffahrtstunnel ist der älteste und längste heute noch befahrbare Schiffstunnel in Deutschland.
Etappe 4: Von Weilburg bis Diez
Länge: etwa 44 Kilometer
Schwierigkeitsgrad: leicht bis mittelschwer
Sehenswürdigkeiten:
- die Barockstadt Runkel mit Burgruine
- die Altstadt mit Dom in Limburg
- das Schloss Oranienstein bei Diez
- die Altstadt von Diez mit Grafenschloss
Auf der vorletzten Etappe deiner Lahntal-Radtour fährst du von Weilburg durch ein nun malerisch schönes, aber deutlich engeres Lahntal weiter. Auf gemütlicher Strecke kannst du den Blick über bewaldete Hügel, sattgrüne Ufer sowie romantische Kirchen und Burgen auf Anhöhen schweifen lassen.
Wenn du nicht bis Diez durchfahren möchtest, kannst du einen Zwischenstopp in Limburg einlegen. Hier lädt die Altstadt mit Dom zu einem Bummel ein und auch Einkehrmöglichkeiten gibt es zahlreich.
Von Limburg aus geht es dann im Endspurt der vierten Etappe über Felder und vorbei am Schloss Oranienstein bis ins heutige Etappenziel Diez.
Etappe 5: Von Diez bis Niederlahnstein
Länge: etwa 54 Kilometer
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer bis schwer
Sehenswürdigkeiten:
- das Kloster Arnstein
- die Kurstadt Bad Ems mit barocker Architektur
- die Lahnmündung in den Rhein bei Lahnstein
- die Burg Lahneck und Ausblick auf das Rheintal
Nun ist auch schon die letzte Etappe deiner Tour durch das Lahntal angebrochen. In Diez schwingst du dich ein letztes Mal aufs Rad und folgst der Lahn, die sich nun in engen Schleifen durch ein wunderschönes Tal windet.
Vorbei an viel Natur, imposanten Burgen und dem Kloster Arnstein geht es nach Bad Ems. Hier kannst du eine Pause einlegen und die barocke Architektur der Kurstadt bestaunen.
Von dort fährst du direkt am Ufer der Lahn entlang weiter, bis diese bei Niederlahnstein in den Rhein mündet. Nun kannst du entweder zum nahe gelegenen Bahnhof radeln oder deine Tour auf dem Rhein-Radweg (#LINK) fortsetzen.
Fazit
Der Lahntalradweg zählt zu den schönsten Flussradwegen Deutschlands. Auf seinen rund 250 Kilometern führt er von der Quelle der Lahn im Rothaargebirge bis zur Mündung in den Rhein bei Lahnstein.
Die Strecke begeistert mit idyllischer Natur, charmanten Fachwerkstädten, historischen Burgen und einer meist gut ausgebauten, flachen Strecke – ideal für Genussradelnde und Familien.
Ob du die komplette Tour fährst oder nur einzelne Etappen genießt: Der Lahntalradweg bietet entspannte Radfreude mit kulturellem Mehrwert.
5 allgemeine Tipps für die Planung deiner Lahn-Radtour:
Wetter: Plane deine Tour für eine angenehme Fahrt und erholsame Pausen in den wärmeren Monaten (Mai bis September). Prüfe jeden Tag vor dem Start die Wettervorhersage, um Starkregen oder Hitze zu vermeiden. Regenkleidung gehört trotzdem ins Gepäck – das Wetter in Mittelgebirgslagen kann schnell umschlagen.
Kondition: Der Lahntalradweg ist größtenteils flach und auch für Einsteiger gut machbar. Dennoch: Wer längere Etappen plant, sollte eine gewisse Grundkondition mitbringen – vor allem, wenn du mit Gepäck unterwegs bist.
Proviant: Zwischen den größeren Orten gibt es längere ländliche Abschnitte. Ein kleiner Vorrat an Wasser, Snacks und gegebenenfalls einem leichten Mittagessen ist sinnvoll – besonders an heißen Tagen oder außerhalb der Hauptsaison, wenn nicht alle Gaststätten geöffnet sind.
Kartenmaterial: Auch wenn der Radweg gut ausgeschildert ist, empfiehlt sich eine aktuelle Fahrradkarte oder eine zuverlässige Navigationsapp (z. B. Komoot oder Bikemap). So kannst du spontan Etappen anpassen oder Abstecher planen.
Unterkünfte: Gerade in der Hochsaison lohnt es sich, Unterkünfte im Voraus zu buchen – besonders in beliebten Orten wie Marburg, Limburg oder Bad Ems. Wer spontan bleiben möchte, sollte möglichst früh am Tag mit der Suche beginnen oder Campingplätze nutzen.
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