Hier startet und endet der Harzrundweg, der dich durch abwechslungsreiche Landschaften – einschließlich Nationalpark Harz und den besonders geschützten Hochharz – führt.
Wir stellen dir in diesem Beitrag den Rundweg um den Harz und seine fünf Etappen inklusive Sehenswürdigkeiten vor.
Harzrundweg: Unberührte Natur in Sichtweite
Weil er das höchste Gebirge an der Grenze von Mitteldeutschland und Norddeutschland ist, nennen manche den Harz auch „Norddeutsche Alpen“. „Bergwald“ ist ebenso ein Begriff, den man immer wieder hört. Denn was ihn auszeichnet, sind vor allem seine ausgedehnten Wälder.
Egal wie du ihn nennst, der Harz hat einiges zu bieten. Auf rund 300 Kilometern Strecke umrundest du auf dem Harzrundweg das beliebte Gebirge einmal komplett.
Hier ist die Natur tief in den Wäldern teils noch unberührt und die von Bergen gesäumte Landschaft bietet wunderschöne Panoramen. Die kleinen Städtchen und Orte entlang der Strecke mit ihrer teils lange zurückreichenden und regional besonderen Geschichte laden zum Verweilen und Entdecken ein.
Einen Teil der Route teilt sich der Harzrundweg mit dem Europaradweg R1, der auf mehr als 5.000 Kilometern und über zehn Länder London mit Moskau verbindet.
Beschilderung und Streckenverhältnisse
Die Beschilderung auf dem Harzrundweg ist streckenweise ausbaufähig. Da es keinen einheitlichen Wegweiser für den gesamten Radweg gibt, muss man mancherorts Glück haben, auf Schilder zum nächsten Ort zu treffen.
Die Streckenführung ist ebenfalls häufiger kompliziert. Wer die Route entspannt und ohne großen Frust wegen falschen Abbiegens fahren möchte, sollte eine detaillierte Karte oder ein brauchbares GPS-Gerät zur Navigation dabeihaben.
Die Streckenverhältnisse variieren ebenfalls. Oft fährst du hier auf Asphalt oder asphaltierten Wald- und Wirtschaftswegen. Aber auch auf Kopfsteinpflaster- und Schotterwege sowie Wald- und Kieswege musst du dich einstellen.
Wie anspruchsvoll ist der Harzrundweg?
Der Harzrundweg ist nicht nur was Beschilderung und Streckenverhältnisse angeht, sehr anspruchsvoll, sondern auch hinsichtlich des Fitnessanspruches an dich als Radfahrer oder Radfahrerin.
Es gibt Teilabschnitte, die von der Umgebung her (beispielsweise durch den Wald) ruhiger sind, aber auf denen gleichzeitig mehr Höhenmeter zurückgelegt werden müssen.
Andere Abschnitte wiederum führen direkt an der Straße entlang. Diese sind landschaftlich weniger attraktiv, bieten aber oft eine gute Weitsicht und weniger Steigungen.
Je nach deinem Fitnesslevel kannst du die Streckenführung an vielen Stellen auf dem Rundweg variieren und so an deine Kondition und Tagesform anpassen.
Die passende Unterkunft entlang der Strecke finden
Auch wenn die Strecke selbst und deren Beschilderung noch ausbaufähig sind, mangelt es entlang des Radweges nicht an Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten. Denn der Harz ist nicht nur bei Radfahrenden ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel.
Vor allem an den Zielorten der einzelnen Etappen kannst du aus verschiedenen Restaurants, Gaststätten und Unterkünften deine Favoriten wählen.
Besonders in Hauptreise- und Ferienzeiten lohnt es sich, zumindest die Übernachtungen vorab zu buchen. So wartet an jedem Etappenziel garantiert ein warmes Bett auf dich.
Was ist die beste Jahreszeit für eine Harz-Radtour?
Welche Jahreszeit sich für eine Tour um den Harz am besten eignet, hängt von deinen persönlichen Ansprüchen und Vorlieben ab. Jede Jahreszeit hat ihren ganz eigenen Reiz und bietet verschiedene einzigartige Erlebnisse.
Im Frühling erwacht die Natur zum Leben. Die Temperaturen sind meist schon angenehm mild und die Landschaft erstrahlt in frischen Farben. Gleichzeitig kann es vor allem auf den Waldwegen aber noch feucht und matschig sein.
Im Sommer sind lange, warme Tage nahezu garantiert. Das lädt zu ausgedehnten Touren bis spät in den Abend ein. Auch das gastronomische Angebot hat jetzt seinen Höhepunkt. Das führt aber auch dazu, dass es vor allem in den Ferien sehr voll auf dem Radweg und in den Unterkünften und Restaurants sein kann. Nicht jeder fährt zudem gerne bei sommerlichen Höchst-Temperaturen.
Der Herbst ist im dicht bewaldeten Harz ein einziges Farbenspiel. Das bunte Laub und die dazu wieder klarer und frischer werdende Luft sind eine Wonne. Gleichzeitig werden die Tage nun aber wieder deutlich kürzer und es kann schon recht kühl werden.
Der Winter hat im Harz vor allem eins zu bieten: Schnee. Jetzt wird hier alles ruhiger und das kühle Weiß gibt den bewaldeten Bergen einen ganz besonderen Zauber. Da auch die Radwege nun oft verschneit und vereist sind, ist diese Jahreszeit nur für erfahrene Radler und Radlerinnen und mit Spezialausrüstung für die besonderen Wetterlagen empfehlenswert.
Anreise zu deiner Harz-Tour
Goslar eignet sich als Start- und Endpunkt deiner Harzrundtour auch deshalb so gut, weil die Stadt über einen Bahnhof sehr gut an den ÖPNV angeschlossen ist. Du erreichst Goslar beispielsweise aus Dresden mit nur einem Umstieg und in unter 5 Stunden mit dem Zug.
Eine Anreise mit dem Pkw ist ebenfalls kein Problem. Auch viele andere Orte entlang der Strecke sind gut mit dem Auto oder dem ÖPNV erreichbar.
Entfernungen der einzelnen Etappen auf dem Harzundweg von und nach Goslar
- Etappe: Von Goslar nach Wenigerode: etwa 40 Kilometer
- Etappe: Von Wenigerode nach Rammelburg in Mansfeld: etwa 80 Kilometer
- Etappe: Von Rammelburg in Mansfeld nach Bad Sachsa: etwa 80 Kilometer
- Etappe: Von Bad Sachsa nach Osterode: etwa 40 Kilometer
- Etappe: Von Osterode nach Goslar: etwa 65 Kilometer
Gesamtlänge: rund 305 Kilometer
Die Etappen und ihre Sehenswürdigkeiten
Die von uns vorgestellte Route in fünf Etappen ist eine von vielen Möglichkeiten, wie du den Harz umrunden kannst. Passe die Etappen gerne je nach deiner Ausgangslage und den Bedingungen auf deiner Tour an.
Etappe 1: Von Goslar bis Wernigerode
Länge: etwa 40 Kilometer
Sehenswürdigkeiten:
- Die Altstadt von Goslar mit ihrem historischen Marktplatz.
- Das UNESCO-Weltkulturerbe Kaiserpfalz in Goslar.
- Der Rammelsberg, ein ehemaliges Bergwerk und Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Kaiserpfalz in Goslar.
- Die Oker-Talsperre und die Oker-Quelle bei Oker.
- Die historische Altstadt von Oker.
- Der Burgberg und die Burgbergseilbahn in Bad Harzburg.
- Der Baumwipfelpfad Bad Harzburg.
- Das Schloss Ilsenburg in Ilsenburg.
- Der Ilsestein, ein markanter Felsvorsprung in Ilsenburg, der eng mit der Sage um die schöne Ilsa verbunden ist.
- Der Ilsesee in Ilsenburg.
- Das Schloss Wernigerode, Wahrzeichen der Stadt Wernigerode.
- Die Altstadt von Wernigerode, die unter anderem eines der kleinsten bewohnten Häuser Deutschlands beherbergt.
- Der Brocken als höchster Berg Norddeutschlands bei Wernigerode.
Du startest deine Rundtour um den Harz im niedersächsischen Goslar. Die erste Etappe hält gleich einige Herausforderungen an deine Kondition bereit. Es geht Richtung Süden. Sobald du Goslar hinter dir gelassen hast, wird es bergig. Der erste größere Anstieg lässt nicht lange auf sich warten.
Es bleibt auch im weiteren Verlauf dieser Etappe hügelig. Wenn du nicht gerade durch dichten Wald fährst, wirst du aber mit tollen Aussichten über den Harz belohnt.
Die kleine Ortschaft Oker bietet sich für eine kurze oder auch längere Pause an. Anschließend geht es noch einmal deftig bergauf. Bad Harzburg bildet die Halbzeit dieser ersten Etappe. Auch hier kannst du eine Pause einlegen und dir den Ort ansehen. Weiter geht es von dort Richtung Ilsenburg.
Hinter Ilsenburg kannst du erst einmal durchatmen. Denn von hier geht es auf nun deutlich flacheren Wegen bis ins Etappenziel Wernigerode in Sachsen-Anhalt.
Etappe 2: Von Wernigerode bis Rammelburg in Mansfeld
Länge: etwa 80 Kilometer
Sehenswürdigkeiten:
- Das Kloster Michaelstein in Blankenburg.
- Das Schloss Blankenburg in Blankenburg.
- Die Regensteiner Burgruine in Blankenburg.
- Die Sandhöhlen von Blankenburg.
- Der vor allem in der Walpurgisnacht beliebte und gut besuchte Hexentanzplatz in Thale.
- Die Rosstrappe im Bodetal bei Thale.
- Das Bodetal bei Thale mit einzigartiger Flora und Fauna.
- Der Kurpark Bad Suderode in Suderode.
- Die St.-Georgs-Kirche in Rammelburg in Mansfeld.
- Die historische Mansfelder Landstraße in Rammelburg.
- Der Rammelburger Teich in Rammelburg.
Nach einer anspruchsvollen ersten Etappe geht es auf der zweiten Etappe ebenso sportlich weiter von Wernigerode nach Rammelburg, einem Ortsteil von Mansfeld.
Du fährst zunächst in einem Wechsel aus Steigungen und Abfahrten vorbei an Wiesen, Feldern und Wäldern immer am Rand des Harzes entlang. Der erste größere Ort, den du erreichst, ist Blankenburg.
Hier kannst du kurz verschnaufen. Hinter dem Ort wartet dann ein steiler Anstieg auf dich und dein Fahrrad. Anschließend fährst du abwärts in die Stadt Thale, die sich ideal für eine nächste Pause anbietet.
Die Strecke führt dich anschließend weiter durch offene Landschaften, den Harz und seinen höchsten Berg, den Brocken, immer im Blick. Halbzeit der Etappe ist in Bad Suderode oder Gemrode. Falls dir die zweite Etappe an einem Stück zu herausfordernd ist, kannst du hier in einem der Orte eine Zwischenübernachtung einplanen.
Es folgt Rammelburg, Etappenziel und gleichzeitig höchster Punkt der Etappe. Von hier hast du eine tolle Aussicht über den Harz und kannst dich von den Strapazen der Etappe erholen.
Etappe 3: Von Rammelburg in Mansfeld bis Bad Sachsa
Länge: etwa 80 Kilometer
Sehenswürdigkeiten:
- Die historische Dorfstruktur in Großleinungen.
- Die Uftrunger Kirche aus dem 12. Jahrhundert.
- Die Uftrunger Schweiz mit ihren bizarren Felsformationen.
- Das Bergbaumuseum in Uftrungen.
- Die Burg Rottleberode in Rottleberode.
- Die St.-Nikolai-Kirche in Rottleberode.
- Die Talsperre Iberg.
- Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora bei Bad Sachsa.
- Der Ravensberg in Bad Sachsa.
- Das Salztal Paradies in Bad Sachsa.
Auf der dritten Etappe geht es anspruchsvoll weiter. Du radelst von Rammelburg in Mansfeld aus zunächst am Ufer der Wipper entlang und meisterst anschließend den größten Anstieg der Etappe hinein in den Wald.
Von dort aus geht es überwiegend bergab bis nach Großleinungen. Nun fährst du am südlichen Rand des Harzes weiter durch schöne Landschaften, in denen sich Wald und offene Fluren gesäumt von kleineren Dörfern abwechseln.
In Uftrungen hast du die Hälfte der Etappe geschafft. Wenn du magst, kannst du hier oder im nächsten Ort Rottleberode erneut unterbrechen und deine Tour um eine Übernachtung verlängern. Ansonsten geht es nach einer Pause über auf dieser Tour eher seltenen glatten Asphalt bis nach Bad Sachsa.
Etappe 4: Von Bad Sachsa bis Osterode
Länge: etwa 40 Kilometer
Sehenswürdigkeiten:
- Die Burgseilbahn in Bad Lauterberg.
- Die Burgruine Scharzfels und die Steinkirche in Scharzfeld
- Die Burg Herzberg in Herzberg am Harz.
- Die Stadtkirche St. Marien in Herzberg am Harz.
- Der Herzberger Teich im Herzberg am Harz.
- Das Museum im Ritterhaus in Osterode.
- Die Osteroder Vogelstation.
Deutlich über die Hälfte des Harzrundweges liegt nun hinter dir. Auf der vierten Etappe geht es dann auch entspannter zu. Sie ist nicht nur kürzer, sondern bietet auch weniger Höhenmeter.
Du startest die vorletzte Etappe in Bad Sachsa und fährst zunächst zur Steintalsperre hoch, um anschließend die Elbe-Weser-Wasserscheide zu erreichen. Das ist auch schon der höchste Punkt dieser Etappe.
Nun geht es abwärts. Zunächst rasant durch den Wald, dann ab Bad Lauterberg etwas flacher und entspannter. Du begegnest der Oder und folgst ihr flussabwärts bis Scharzfeld. Von hier geht es durch weite Wiesen und Felder nach Herzberg am Harz.
Wenn du magst, machst du hier eine Pause. Weiter geht es immer am Rand des Harzes entlang bei toller Aussicht über einen letzten Anstieg nach Osterode am Harz, deinem heutigen Etappenziel.
Etappe 5: Von Osterode bis Goslar
Länge: etwa 65 Kilometer
Sehenswürdigkeiten:
- Die Burg Sehusa in Seesen.
- Das Städtische Museum Seesen.
- Der Hundertgülden-Brunnen aus dem 16. Jahrhundert in Seesen.
- Die Innerstetalsperre und der Innerste-Stausee bei Bornhausen und Langelsheim.
- Das Bergbaumuseum Lautenthals Glück in Langelsheim.
- Die Steinbruchlore Wolfshagen in Langelsheim.
Auf dieser letzten Etappe machst du die Umrundung des Harzes komplett. Hinter dem Start Osterode warten gleich zwei herausfordernde Anstiege auf dich und dein Rad. Oben angekommen kannst du dann aber noch einmal die einzigartige Aussicht genießen.
Nun geht es weiter am westlichen Rand des Harzes entlang in nördliche Richtung über einige Steigungen und vorbei an kleineren Orten bis nach Seesen. Der Ort liegt etwa auf halber Strecke der Etappe und bietet sich für eine entspannende Pause an.
Anschließend fährst du nach Bornhausen. Von dort geht es Richtung Osten am nördlichen Rand des Harzes weiter nach Langelsheim. Von dort bist du ruckzuck am Startort deiner Rundtour und heutigem Etappenziel Goslar.
Der Harzrundweg ist mehr als einfach irgendeine Radtour. Auf ihm zu fahren ist ein unvergessliches Erlebnis, das du mit allen Sinnen genießen wirst. Ausreichende Kondition und Fitness vorausgesetzt.
Die vielseitige Tour durch das Herz Deutschlands bietet eine einzigartige Kombination aus Naturerlebnissen, kulturellen Highlights und sportlicher Herausforderung.
Plane deine nächste Radreise im Harz. Du wirst es nicht bereuen.
Hast Du Anregungen oder Anmerkungen zur Tour oder möchtest einfach deine Eindrücke mitteilen, dann nutze doch gern die Kommentarfunktion.
5 allgemeine Tipps für die Planung deiner Harz-Radtour:
Wetter: Informiere dich über die aktuelle Wettervorhersage und packe entsprechende Kleidung ein.
Kondition: Passe die Streckenlänge und den Schwierigkeitsgrad an deine körperliche Fitness an.
Kartenmaterial: Orientiere dich mit einer detaillierten Karte oder einer Fahrrad-Navi-App auf der teils schlecht ausgeschilderten Route.
Unterkünfte: Buche deine Unterkünfte rechtzeitig, insbesondere in den Ferienzeiten.
Ausrüstung: Sorge für ein gut gewartetes Fahrrad, einen Helm, ausreichend Proviant und genug Flüssigkeit.
Wenn dir noch Ausrüstung für deine Tour im Harz fehlt, schau in unserem Onlineshop vorbei. Bei uns findest du Laufräder, Fahrradteile und Fahrradzubehör in bester Qualität und großer Auswahl.