Fahrräder werden immer hochwertiger und dadurch teurer. Für ein solides Bike kannst du heute leicht 2.000 € ausgeben. Für Lastenräder und andere Räder mit besonderen Funktionen sogar deutlich mehr. Mit den Preisen steigt auch die Bedeutung von Finanzierungsangeboten und Versicherungsmöglichkeiten.
Bereits im Jahr 2019 haben wir für dich in unserem Magazin beleuchtet, ob sich eine Fahrradversicherung lohnt. In diesem Beitrag möchten wir dir ein Update zu Fahrradversicherungen geben und dir zusätzlich Möglichkeiten aufzeigen, wie du dir dein Wunschbike durch eine Finanzierung leisten kannst.
Finanzierung von Fahrrädern: Das sind die 3 beliebtesten Varianten
Mal ehrlich: Selten sitzt das Geld so locker, dass du mehrere Tausend Euro für ein neues Fahrrad einfach so auf den Tisch legen kannst. Trotzdem muss dein Wunschbike kein Traum bleiben und du musst auch nicht erst jahrelang dafür sparen. Denn es gibt mehrere seriöse Varianten, den Fahrradkauf zu finanzieren.
Wir stellen dir im Folgenden die drei beliebtesten Varianten der Fahrradfinanzierung in einer kurzen Übersicht vor.
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Bikeleasing
Beim Bikeleasing (auch oft „Dienstradleasing“ genannt) stellt der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer ein Fahrrad oder E-Bike zur Verfügung.
Dieses wird ähnlich wie ein Dienstwagen geleast – der Arbeitnehmer nutzt das Rad sowohl dienstlich als auch privat. Das hat sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber einige Vorteile.
Der Arbeitnehmer spart im Vergleich zum Direktkauf unter anderem durch Steuervorteile bis zu 40 % der Kosten. Außerdem ist der Versicherungsschutz beim Leasing oft inklusive und du bleibst bei der Fahrradwahl flexibel.
Für den Arbeitgeber sind je nach Modell und Zuschussregelung ebenfalls Steuervorteile möglich. Außerdem erhöht er mit dem Angebot seine Attraktivität als Arbeitgeber und trägt zur Mitarbeitergesundheit bei.
So funktioniert Bikeleasing in 5 Schritten:
- Der Arbeitgeber schließt einen Rahmenvertrag mit einem Leasinganbieter ab
→ Der Arbeitgeber entscheidet sich für einen Leasinganbieter (zum Beispiel JobRad, Dienstrad, BusinessBike) und ermöglicht seinen Mitarbeitern die Teilnahme.
- Der Arbeitnehmer sucht sich ein Fahrrad aus
→ Der Mitarbeiter wählt ein Fahrrad oder E-Bike bei einem Fachhändler oder online aus – fast alle Modelle und Marken sind möglich.
- Leasingvertrag wird abgeschlossen
→ Der Händler meldet das Wunschrad beim Leasinganbieter an. Der Arbeitgeber genehmigt die Überlassung und der Leasingvertrag wird gestartet.
- Gehaltsumwandlung beginnt
→ Die monatlichen Leasingraten werden automatisch vom Bruttogehalt abgezogen. Der Mitarbeiter spart dadurch Steuern und Sozialabgaben.
- Nutzung und Übernahme am Ende der Laufzeit
→ Der Mitarbeiter nutzt das Fahrrad dienstlich und privat. Nach meist 36 Monaten kann er das Rad zu einem geringen Restwert kaufen oder ein neues Modell leasen.
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Ratenkauf / Finanzierung über den Fahrradhändler
Bei fast jedem Fahrradhändler hast du die Möglichkeit, deinen Fahrradkauf über einen Ratenkauf zu finanzieren. Größere Fahrradhändler bieten oft sogar eine 0%-Finanzierung an. Hier sparst du die Kosten für die Zinsen auf deine Finanzierung.
Üblich bei solchen Finanzierungen über Fahrradhändler sind flexible Laufzeiten zwischen 6 und 48 Monaten.
Du solltest vor Abschluss unbedingt berechnen, welche Rate du dir monatlich leisten kannst, welcher maximale Gesamtpreis realistisch ist und welche Laufzeit sich für dich anbietet.
Bei Nicht-0%-Angeboten solltest du unbedingt den Effektivzins beachten, den du auf deine Finanzierung zahlst. Denn der kommt auf den Gesamtpreis des Fahrrads noch obendrauf.
So funktioniert die Finanzierung über den Fahrradhändler in 5 Schritten:
- Fahrrad beim Händler auswählen
→ Du suchst dir direkt beim Fahrradhändler dein Wunschrad aus. Viele Händler bieten bereits vor Ort Finanzierungslösungen an – oft auch für Zubehör.
- Finanzierungsangebot prüfen
→ Der Händler arbeitet meist mit Partnerbanken zusammen (zum Beispiel Santander, Targo Bank, Consors Finanz).
Angeboten werden 0 %-Finanzierungen (zinsfrei) für bestimmte Modelle oder Aktionen und klassische Finanzierungen mit festen Laufzeiten und Zinssätzen
- Finanzierungsantrag direkt beim Händler stellen
→ Du gibst beim Händler deine persönlichen Daten an (Personalausweis, Gehaltsnachweis, ggf. EC-Karte). Die Partnerbank prüft deine Bonität sofort online.
- Sofortzusage oder Ablehnung erhalten
→ Bei positiver Bonitätsprüfung bekommst du sofort die Zusage. Bei Problemen mit der Bonität kann ein Bürge oder eine Anzahlung verlangt werden.
- Fahrrad mitnehmen und monatlich bezahlen
→ Nach Abschluss des Vertrags nimmst du dein Rad sofort mit. Die monatlichen Raten zahlst du dann direkt an die Partnerbank.
Tipp: Auch bei 0 %-Finanzierungen lohnt es sich, genau hinzuschauen: Manche Händler schlagen versteckte Kosten auf den Fahrradpreis oder verlangen zusätzliche Versicherungen.
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Kreditfinanzierung über Banken
Vor allem für hochpreisige Räder über 5.000 € Anschaffungspreis kommt auch eine Finanzierung über einen Kredit bei einer Bank in Betracht.
Denn Verbraucherkredite sind hier oft günstiger als Händlerfinanzierungen. Rechne allerdings damit, dass dich die Bank vor Abschluss einer Bonitätsprüfung unterzieht und die Kreditvergabe bei nicht ausreichender Bonität gegebenenfalls auch ablehnt.
Anders als beim Leasing bist du bei der Kreditfinanzierung wie auch bei der Finanzierung über den Fahrradhändler sofort Eigentümer des Fahrrads.
Außerdem hast du bei der Kreditfinanzierung über eine Bank keine Bindung an bestimmte Marken oder Leasinganbieter und eine komplett freie Auswahl des Fahrrads und Händlers.
So funktioniert die Kreditfinanzierung über Banken in 5 Schritten:
- Wunschrad auswählen und Preis bestimmen
→ Zuerst suchst du dir dein Fahrrad aus, egal ob beim Händler vor Ort oder online. Wichtig: Kenne den exakten Kaufpreis, idealerweise inklusive Zubehör (zum Beispiel Schloss, Beleuchtung).
- Kreditangebote vergleichen
→ Online oder bei deiner Hausbank verschiedene Verbraucherkredite vergleichen.
Wichtig: Auf den Effektivzins achten, nicht nur auf den Sollzins. Günstige Kredite liegen oft zwischen 3 % und 6 % Jahreszins.
- Kreditantrag stellen und Bonitätsprüfung durchlaufen
→ Du reichst den Antrag ein – meist online oder in der Filiale. Die Bank prüft deine Bonität, unter anderem: SCHUFA-Abfrage, Einkommensnachweise, eventuell weitere Sicherheiten (bei sehr hohen Krediten).
- Kreditzusage erhalten und Auszahlung abwarten
→ Bei positiver Prüfung wird der Kredit genehmigt. Das Geld wird entweder direkt an dich überwiesen (freie Verwendung) oder zweckgebunden an den Fahrradhändler (seltener, meist bei Händlerkooperationen).
- Fahrrad kaufen und Kredit in Raten zurückzahlen
→ Du kaufst das Fahrrad und beginnst mit der monatlichen Rückzahlung. Die Laufzeiten sind flexibel. Üblich sind 12 bis 60 Monate.
Fahrradversicherung: Überblick und Optionen
Wenn du dich nicht für ein Bikeleasing inklusive Versicherung entscheidest, solltest du dir Gedanken über eine Fahrradversicherung machen. Wir geben dir die wichtigsten Infos zum Thema.
Warum eine Fahrradversicherung?
Trotz besserer Sicherungen und immer hochwertigeren Schlössern kommt Fahrraddiebstahl weiterhin sehr häufig vor.
Besonders wenn dein Fahrrad teuer war, solltest du dir überlegen, mit einer Versicherung den finanziellen Schaden bei einem Diebstahl abzusichern.
Und nicht nur das. Zusätzlich zur Diebstahlversicherung ist auch ein umfassenderer Schutz möglich und oft ratsam. Er deckt beispielsweise Unfallschäden, Vandalismus oder Akkuschäden bei E-Bikes ab.
Welche Versicherungsarten gibt es?
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Anbieter und Tarife, um dein Fahrrad zu versichern. Wir geben dir einen ersten Überblick.
1. Hausratversicherung (mit Fahrradklausel)
Schau zuallererst einmal in die Versicherungsbedingungen deiner Hausratversicherung. Oft sind Fahrrad mitversichert. Der Haken: Meist ist der Versicherungsschutz auf den Verlust durch Einbruchdiebstahl beschränkt.
Wird dir dein Fahrrad dann auswärts gestohlen, greift die Versicherung nicht. Häufig gilt auch die sogenannte Nachtzeitklausel.
Durch sie ist die Haftung bei einem Diebstahl zwischen 22 und 6 Uhr ausgeschlossen, wenn das Fahrrad in der Zeit außerhalb der Wohnung oder eines abschließbaren Kellers untergebracht war.
Viele Versicherungen verzichten aber heutzutage auch auf diese Klausel. Oft gibt es aber Höchstgrenzen, bis zu denen die Versicherung beim Fahrraddiebstahl haftet (beispielsweise 1 bis 5 % der Versicherungssumme).
2. Spezielle Fahrradversicherungen
Um dein Fahrrad umfassender abzusichern, gibt es spezielle Fahrradversicherungen. Sie decken je nach Tarif neben dem Diebstahl auch Vandalismus sowie Unfall- und Sturzschäden ab.
Zudem kannst du dich durch bestimmte Zusatzleistungen weiter absichern, beispielsweise gibt es einen Schutzbrief für Pannenhilfe oder Pick-up-Services bei Defekten (ähnlich wie du es vielleicht beim Auto kennst).
Die Beitragshöhe ist von Anbieter zu Anbieter verschieden. Grob richtet sie sich aber nach dem Fahrradwert und deinem Wohnort beziehungsweise dem Standort deines Fahrrads.
So wirst du in großen Städten oder Gegenden mit einer hohen Diebstahlrate mehr für deine Fahrradversicherung zahlen als in ländlichen Räumen oder in Orten, in denen die Kriminalität sich in diesem Bereich in Grenzen hält.
3. E-Bike-/Pedelec-Versicherung
Wegen der im Schnitt höheren Risiken gibt es für E-Bikes und Pedelecs spezielle Policen. Sie schließen neben den oben genannten Aspekten zusätzlich Akkuschäden und Elektronikdefekte mit ein.
Wenn du für dein Rad 2.000 € oder mehr ausgegeben hast, ist solch eine spezielle Absicherung sinnvoll. Sie kostet aber natürlich wiederum auch mehr.
Worauf solltest du bei der Auswahl einer Fahrradversicherung achten?
Dieses Thema haben wir in unserem Beitrag „Wie sinnvoll ist eine Fahrradversicherung?“ bereits näher beleuchtet.
Die wichtigsten Aspekte, auf die du bei der Auswahl und vor dem Abschluss einer Fahrradversicherung achten solltest, sind:
- Neuwertentschädigung vs. Zeitwertentschädigung,
- Höhe der Selbstbeteiligung.
- Bedingungen bei Diebstahl (zum Beispiel Art des Schlosses, Abstellbedingungen).
- weltweiter Schutz vs. nur Deutschland/Europa.
- Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen.
- Leistungsumfang bei Teileschäden (zum Beispiel nur Rahmen oder auch Anbauteile?).
Wenn du dir unsicher bist, empfiehlt es sich, einen unabhängigen Versicherungsmakler aufzusuchen. Er ist nicht an eine bestimmte Versicherungsgesellschaft gebunden und kann dir so den für dich besten und sinnvollsten Tarif heraussuchen.
Fazit: Sinnvollen Schutz und clevere Finanzierung kombinieren
Gerade bei hochwertigen Fahrrädern oder E-Bikes lohnt es sich, auf eine Kombination aus mehreren Schutzmaßnahmen zu setzen. Neben einer stabilen Sicherung mit einem hochwertigen Schloss kann auch die Hausratversicherung einen wichtigen Basisschutz bieten –natürlich nur dann, wenn bei deiner Hausratversicherung Fahrraddiebstahl explizit mitversichert ist.
Für besonders teure Räder empfiehlt sich oft zusätzlich eine spezielle Fahrradversicherung, die auch Schäden durch Vandalismus, Unfälle oder Elektronikdefekte abdeckt.
Leasingmodelle sind für kostspielige Räder ebenfalls besonders attraktiv: Hier sind oft umfangreiche Versicherungspakete bereits im Angebot enthalten, die Diebstahl, Reparaturen und sogar Mobilitätsgarantien absichern. Das spart nicht nur bares Geld, sondern bietet dir auch ein rundum sorgloses Fahrerlebnis.
Wichtig ist in jedem Fall: Angebote genau vergleichen und auf die Vertragsdetails achten. Nicht jeder Tarif deckt alle Risiken ab und gerade bei Leasingverträgen können Unterschiede bei Versicherungsschutz, Wartung und Übernahmeoptionen bestehen.
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