Ein Fahrradurlaub mit Kindern ist die wohl ökologischste Art von Familienurlaub. Damit nichts schief geht und der Urlaub für alle ein Highlight wird, ist die richtige Planung und Vorbereitung essenziell.

Wir geben euch in diesem Beitrag 4 hilfreiche Tipps, wie euer nächster Familienfahrradurlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.

Tipp 1: Die richtige Route auswählen

Wie heißt es so schön: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Dieses Credo gilt es auch bei der Planung einer mehrtägigen Fahrradtour mit der Familie zu beachten.

Nicht alle Fahrradrouten sind aufgrund ihrer Streckenführung für Kinder geeignet. Auch das Alter der Kinder und ihre Fähigkeiten beim Radfahren spielen eine Rolle.

Fahren Kleinkinder im Lastenrad, Anhänger oder auf einem Kindersitz mit, bestimmt primär eure Kondition die Länge der einzelnen Etappen. Sobald Kinder selber fahren, bestimmt ihre Kondition, was möglich ist.

Je nach Alter der Kinder kann es auch sinnvoll sein, dass alle die Reise gemeinsam planen. So kann jedes Familienmitglied im Vorfeld seine Wünsche und Ideen einbringen und die Fahrradtour wird von Anfang an so geplant, dass alle sich darauf freuen können.

Profitipp: Der ADFC bietet in seinem Radreiseportal eine Radfernweg-Suche mit Filterfunktion an, mit der ihr gezielt nach mit Kindern gut zu befahrenen Strecken suchen könnt.

Routenlängen für Kinder nach Altersstufen planen

Im Schnitt können Kinder ab 5 Jahren Tagestouren von bis zu 15 Kilometer zurücklegen. Ab 10 Jahren schaffen einige auch schon Touren bis zu 30 Kilometer. Mit Teenagern lassen sich je nach Fitnesslevel auch deutlich längere Tagesetappen planen.

Vor allem bei der allerersten Fahrradtour mit der Familie solltet ihr aber eure Kraftreserven nicht überschätzen und lieber kürzere Etappen planen, statt euch am Ende zu überlasten.

Wichtig und nicht zu vernachlässigen ist auch die Motivation der Kinder, weiterzufahren. Diese haltet ihr am besten mit kleinen Erfolgserlebnissen aufrecht, zum Beispiel einer ersten kurzen geschafften Etappe. So bleiben sie motiviert und haben Lust, auch längere Strecken zu fahren.

Tipp 2: In familienfreundlichen Unterkünften übernachten

Neben den Tagestouren selbst ist auch die Erholung zwischen den Etappen nicht zu verachten. Kümmert euch deshalb unbedingt vor Abfahrt um Übernachtungsmöglichkeiten und wählt Unterkünfte aus, die als familienfreundlich gekennzeichnet sind.

Auch eine Reservierung der Unterkünfte vorab nimmt viel Stress raus. Denn gerade in Ferienzeiten oder an verlängerten Wochenenden sind kinderfreundliche Unterkünfte heiß begehrt und entsprechend schnell ausgebucht.

Bei Bett+Bike vom ADFC könnt ihr gezielt nach fahrradfreundlichen Unterkünften suchen. Hierunter sind mit Sicherheit auch einige Unterkünfte, die gleichzeitig bestens für den Fahrradurlaub mit der Familie geeignet sind.

Tipp 3: Spiele und Aktivitäten für Kinder während der Fahrradtour vorbereiten

Den ganzen Tag „nur“ Radfahren kann für Kinder auf Dauer langweilig werden. Deshalb ist es zum Wohle aller sinnvoll, neben spannenden Stopps auch verschiedene Spiele und Aktivitäten während der Fahrradtour für den Nachwuchs vorzubereiten. Hier einige Ideen und Inspirationen:

„Ich sehe was, was du nicht siehst“
Dieses klassische Spiel lässt sich hervorragend während der Fahrt oder auf einer der Stopps spielen. Ein Kind wählt ein Objekt aus der Umgebung aus und beschreibt es mit „Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist…“. Die anderen müssen raten, um welches Objekt es sich handelt. Aber Achtung: Das Spiel sollte die Kinder nicht zu sehr vom Fahrradfahren ablenken. Ist dies der Fall, greift lieber auf eine Alternative zurück oder verlegt den Spielspaß auf die nächste Pause.

Zahlen- und Buchstabenspiele
Ihr könnt die Umgebung auch nutzen, um Zahlen- oder Buchstabenspiele zu spielen. Zum Beispiel könnt ihr abwechselnd nach einem bestimmten Buchstaben oder einer Zahl suchen. Wer zuerst ein Objekt mit dem gewünschten Buchstaben oder der Zahl entdeckt, bekommt einen Punkt. So nehmen die Kinder spielerisch die Umgebung wahr und schulen gleichzeitig ihr Buchstaben- und Zahlenverständnis. Auch hier gilt: Lenkt das Spiel die Kinder während der Fahrt zu sehr ab, dann wartet einfach bis zur nächsten Rast.

„Wer bin ich?“
Ein weiteres unterhaltsames Spiel für die Fahrradtour ist „Wer bin ich?“. Ein Familienmitglied denkt sich eine Person oder ein Tier aus, und die anderen müssen durch Fragen erraten, wer oder was es ist. Die Fragen dürfen nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden. Sobald richtig geraten wurde, ist der oder die nächste an der Reihe, sich eine Person oder ein Tier auszudenken und das Raten geht von vorne los. Auch hier gilt: Aufmerksames Fahren ist auch während des Spiels oberstes Gebot.

Musik und Gesang
Neben Spielen können auch Musik und Singen die Fahrradtour aufpeppen. Bereitet eine Playlist mit Kinderliedern oder Lieblingssongs der Kleinen vor, die ihr während der Fahrt hören könnt. Gemeinsam mitzusingen kann die Stimmung heben und die Fahrt entspannter machen. Auch eine kleine Sing-Challenge, bei der jedes Kind sein Lieblingslied vorsingen darf, kommt in der Regel gut an.

Naturdetektive
Macht eine kleine „Schnitzeljagd“ entlang der Strecke, bei der die Kinder verschiedene Pflanzen, Tiere oder Objekte in der Natur entdecken müssen. Erstellt im Vorfeld eine Liste von Dingen, die sie finden sollen, wie zum Beispiel einen kleinen Vogel, einen bestimmten Baum oder einen besonderen Stein. In den Pausen können die Kleinen sich dann auf die Suche machen und sich während der Fahrt schon auf den nächsten Stopp freuen.

Reisegeschichten erfinden
Lasst die Kinder eine eigene Geschichte erfinden, die sich um die Fahrradtour dreht. Jeder kann abwechselnd ein paar Sätze hinzufügen. So entsteht eine fantasievolle Erzählung, die gleichzeitig das Gemeinschaftsgefühl und die Verbundenheit stärkt.

Pausen mit Brettspielen und Snacks
Für die Pausen könnt ihr – neben ausreichend Proviant – zum Beispiel ein kleines Brettspiel oder Kartenspiel mitnehmen. Auch ein Picknick oder ein gemeinsames Snack-Buffet kann die Pause zu einem Highlight machen und den Kindern neue Energie für die nächsten Kilometer geben.

Tipp 4: Notfallplan für schlechtes Wetter

Last but not least: Habt immer einen Plan B bei schlechtem Wetter in der Tasche. Das können Indoor-Aktivitäten wie Museen oder Hallenbäder sein oder auch die Möglichkeit, die aktuelle Etappe bei einem plötzlichen Wettereinbruch zu verkürzen.

Wenn ihr von vorneherein wisst, dass auf eurer gewählten Route oder in der gewählten Jahreszeit schlechtes Wetter möglich und wahrscheinlich ist, plant eure Tour so, dass ihr jederzeit eine kürzere Strecke fahren könnt.

Damit habt ihr die Option, bei schlechtem Wetter schneller zum Ziel zu kommen, ohne den ganzen Tag im Regen fahren zu müssen. Denn das macht besonders mit Kindern auch mit der richtigen Regenausrüstung auf Dauer nur wenig Spaß.

Eventuell ist es auch sinnvoll zu wissen, wo man auf den ÖPNV umsteigen und so seine Fahrt bei schlechtem Wetter im Trockenen fortsetzen kann.

Ein Notfallplan für schlechtes Wetter sorgt nicht nur dafür, dass ihr euch sicher und vorbereitet fühlt, sondern auch, dass der Familienurlaub auch dann Spaß macht, wenn das Wetter mal nicht mitspielt. Es geht darum, flexibel zu bleiben und das Beste aus der Situation zu machen.

Zusammenfassung: Checkliste für einen Fahrradurlaub mit der Familie

Wenn ihr einen Fahrradurlaub mit der Familie plant, solltet ihr vor kurzgefasst allem auf folgende Punkte achten:

  • intensive Planung und Vorbereitung vor der Reise
  • Wahl verkehrsarmer Routen
  • angepasste Länge der Etappen
  • gut ausgebaute Fahrradwege
  • wenige Steigungen
  • Natur und Sehenswürdigkeiten entlang des Radweges
  • Zwischenstopps mit Highlights wie Spielplätzen, Badeseen, Tierparks, Eisdielen
  • genug Verpflegung an Bord sowie Verpflegungsmöglichkeiten entlang der Strecke
  • Spiele für die Fahrt und die Pausen
  • Plan B für schlechtes Wetter
  • Erste-Hilfe-Set und Notfallnummern
  • Anbindung an den ÖPNV für einen Umstieg, falls mal gar nichts mehr geht.

Fazit: Die richtige Vorbereitung ist alles

Wie auch bei einem Fahrradurlaub alleine ist bei einem Fahrradurlaub mit Kindern die richtige Vorbereitung alles. Wenn ihr familienfreundliche Strecken und Unterkünfte auswählt, euch im Vorfeld schöne Aktivitäten für die Fahrt und die Pausen ausdenkt und einen Plan B für Regenwetter in der Tasche habt, seid ihr so gut für alle Eventualitäten gerüstet, wie man es mit Kindern sein kann. Wir wünschen euch ganz viel Spaß und tolle Erlebnisse als Familie auf eurer nächsten Radreise.

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