Der Fahrradreifen ist eines der wichtigsten Fahrradteile am Fahrrad. Ohne ihn lässt sich ein Rad nicht fortbewegen. Reifen für das Fahrrad gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Die Fahrradreifen unterscheiden sich beim Aufbau, Reifenprofil und Material. Wir versuchen in unserem Artikel, einen Überblick zu Aspekten rund um die Bereifung für Fahrräder zu geben.

Der Fahrradreifen ist neben der Felge und dem Schlauch ein Bestandteil eines Laufrades. Oft wird für den Reifen auch der Begriff des Fahrradmantels angewendet. Die Beschaffenheit der Fahrradreifen entscheidet über das Fahrgefühl auf dem Fahrrad und ist zudem auch ein Faktor für die Sicherheit beim Radfahren.

Die schwarze Farbe eines Fahrradmantels entsteht durch Ruß, der bei der Vulkanisierung zugemischt wird, um die Performance der Reifen zu verbessern und lästige Plattfüße zu vermeiden. Der Markt bietet jede Menge unterschiedlicher Fahrradreifen, so dass es nicht leicht ist, den Überblick zu behalten.

Aufbau eines Fahrradreifens

Ein Fahrradreifen besteht aus mehreren Komponenten. Die meisten Bestandteile sind dabei nicht direkt zu sehen, weil sie sich im Innern eines Fahrradreifens befinden. Die folgende Liste zeigt, welche Bestandteile bei einem Reifen von innen nach außen vorhanden sind:

  1. Reifenkarkasse
  2. Reifenwulstkern
  3. Pannenschutz
  4. Reifenlauffläche

Die Reifenlauffläche ist das, was von außen auf dem Reifen sichtbar ist. Sie ist im Alltag als Reifenprofil bekannt und hat Kontakt zum Fahrbelag. Das Profil gestaltet sich abhängig vom Reifentyp und der speziellen Verwendung variabel. Als Material für die Lauffläche wird meist eine Mischung aus Gummi verwendet, deren Bestandteile aus natürlichem Kautschuk und synthetischem Kautschuk bestehen.

Der Pannenschutz liegt direkt unter dem Profil. Nicht alle Reifen haben einen solchen Schutz integriert. Er kommt vor allem bei Rennradreifen und Hybridreifen zum Einsatz, die hohe Leistung erbringen müssen und viele Fahrkilometer halten sollen.

Als Reifenwulstkern wird die Reifenkante bezeichnet, die in der Felge sitzt. Die Kante unterscheidet sich abhängig von der Reifenart.

Ganz im Innern des Fahrradreifens befindet sich die Reifenkarkasse. Sie ist der Unterbau, auf dem die Reifenlauffläche liegt. Die Qualität der Karkasse eines Reifens wird in Fäden pro Zoll oder Threads per Inch (TPI) angegeben. Je höher diese Zahl ausfällt, desto mehr Fäden enthält ein Zoll der Karkasse.

Größe für den Fahrradreifen bestimmen

Die Größe eines Fahrradreifens bestimmt sich über den Durchmesser der Felge und wird in Zoll angegeben. Bei einem Fahrrad für Erwachsene beträgt die Größe meistens 28 Zoll. Der in Europa am weitesten verbreitete Standard zur Bestimmung der Reifengröße ist die sogenannte Europäische Reifen- und Felgennorm (ETRTO). Sie gibt sowohl die Breite als auch den Innendurchmesser eines Reifens an.

Die Angaben zur Größe des Fahrradreifens befinden sich an der Seite des Mantels. Beispielsweise sagen die Zahlen 40-622 aus, dass der Reifen eine Breite von 40 Millimeter und einen Innendurchmesser von 622 Millimeter aufweist. Alternativ ist auch die Größe in Zoll angegeben. Mit Hilfe dieser Angaben können Fahrradbesitzer herausfinden, welche Größe ihre aktuelle Bereifung hat. Beim Kauf neuer Fahrradreifen hilft diese Information, um neue Reifen in derselben Größe auszusuchen.

Reifenbreite

Nachdem die richtige Reifengröße in Zoll ermittelt wurde, folgt die Reifenbreite als nächstes Kriterium für die richtige Kaufentscheidung. Als weitere Faktoren für die Wahl kommt später noch das gewünschte Reifenprofil hinzu.

Die Reifenbreite ist das Merkmal mit dem größten Einfluss auf die Performance und das Fahrverhalten auf dem Fahrrad. Unter der Maßgabe, dass Reifen den gleichen Luftdruck haben, laufen breite Reifen besser als schmale Reifen. Das heißt also, je höher der Luftdruck im Reifen ist, desto weniger verformt er sich und desto geringer ist die Aufstandsfläche. Für gewöhnlich verfügen schmale Fahrradreifen aber über einen höheren Luftdruck. Dadurch verringert sich der Rollwiderstand und der Fahrradfahrer ist aerodynamischer auf seinem Zweirad unterwegs.

Trekkingräder oder Mountainbikes haben standardmäßig sehr häufig einen Reifen mit einer Breite von 37 Millimetern. Sie bieten im Gegensatz zu schmalen Reifen wesentlich mehr Fläche und damit Grip, der sich vor allem im Gelände oder Off-Road-Bereich bezahlbar macht. Wer mit dem Rennrad oder City-Bike eher auf asphaltierten Wegen fährt, setzt lieber auf schmale Reifen. Sie sorgen bei weniger Kraftaufwand für höhere Geschwindigkeiten.

Reifenprofil

Das Reifenprofil ist ein weiteres Attribut mit einem relevanten Einfluss auf das Fahrverhalten. Grundsätzlich wirken sich die Breite und das Profil auf den Grip aus. Je mehr davon vorhanden ist, desto größer ist die Griffigkeit der Bereifung. Allerdings erhöht sich dadurch die Reibung und der Rollwiderstand. Fahrer müssen mehr Kraft investieren, um vorwärtszukommen.

Ein Rennrad-Reifen ist schmal und besitzt meistens eine sehr glatte Außenfläche. Die profillosen Reifen werden auch Slicks gekannt. City-Bikes und Trekkingräder weisen oft eine raue Textur mit vielen Rillen und Stollen auf, während ein MTB-Reifen oft sogar über Spikes verfügt, die vor allem beim Fahrradfahren im Winter für guten Grip sorgen.

Beim Kauf von neuen Fahrradreifen stellt sich daher vor allem auch die Frage, wie anfällig der Fahrradmantel ist. Mittlerweile sind sogenannte unplattbare Reifen erhältlich. Es handelt sich dabei um speziell verarbeitete Gummis, die eine zusätzliche Schicht als Schutz gegen Scherben, spitze Steine oder andere Fremdkörper vorweisen.

Der richtige Reifen für jeden Untergrund

Welcher Fahrradreifen sich für welchen Bodengrund eignet, hängt von der Fahrstrecke ab, die überwiegend mit dem Fahrrad zurückgelegt wird. Grundsätzlich lassen sich grob fünf Typen von Fahrradreifen unterscheiden:

  • Rennrad-Reifen
  • Mountainbike-Reifen
  • Trekkingbike-Reifen oder Cross-Reifen
  • Citybike-Reifen
  • Spike-Reifen

Rennrad-Reifen gelten als schmalster Reifentyp. Durch die minimale Auflagefläche entsteht kaum Reibung, so dass damit ein sehr geringer Rollwiderstand auf dem Asphalt entsteht. Dagegen haben Mountainbike-Reifen eine breite Auflagefläche und häufig auch Stollen. Sie sind weit verbreitet und eignen sich besonders gut für groben Untergrund.

Passend für den Alltag sind eher Crossbike-Reifen oder Trekkingbike-Reifen. Sie sind schmal, haben ein glattes Profil und rollen dadurch auf einem ebenen Untergrund besonders komfortabel. Stollen an den Seiten oder ein etwas gröberes Reifenprofil bieten in Kurven oder auf Schotterwegen die nötige Stabilität. Wer nur auf befestigten und ebenen Wegen unterwegs ist, fährt mit Citybike-Reifen bestens. Sie haben ein besonders glattes Profil mit wenig Grip, sodass sie sehr effizient über den Asphalt laufen.

Besonders im Winter sind manche Radler abseits der Straßen und Wege mit Spike-Reifen unterwegs. Diese Reifen haben in ihre groben Stollen kleine Metallnadeln integriert, mit denen das Fahrradfahren auch bei Eis und Schnee möglich ist, ohne dabei sofort ins Rutschen zu kommen. Allerdings sind diese Fahrradreifen im öffentlichen Straßenverkehr nicht zugelassen.

Wir empfehlen zu diesem Thema auch unseren Artikel über die richtigen Fahrradreifen auf verschiedenen Bodenverhältnissen.

Arten von Fahrradreifen

Fahrradreifen lassen sich nicht nur über Typen klassifizieren, die in bestimmten Anwendungsbereiche ihre Vorteile ausspielen. Eine weitere Möglichkeit, Fahrradreifen zu unterscheiden, besteht darin, sie nach der Art ihrer Architektur und Beschaffenheit einzuordnen. Die folgende Liste zeigt, welche Varianten von Fahrradreifen es gibt:

  • Drahtreifen
  • Faltreifen
  • Schlauchreifen
  • schlauchlose Reifen (tubeless)

Ob MTB oder City-Fahrrad: Der Drahtreifen ist die meistverbaute Variante unter den Fahrradreifen. Der Name beruht darauf, dass am unteren Ende des Reifens ein steifer Draht zu finden ist. International wird der Drahtreifen auch als Clincher bezeichnet.

Beim Faltreifen handelt es sich um eine spezielle Variante des Drahtreifens. Statt des Drahtes halten Fasern aus Kunststoff den Reifen stabil. Die Fasern bestehen meist aus Aramid oder Kevlar und sorgen dafür, dass Faltreifen ein geringeres Gewicht aufweisen. Außerdem ist der Reifen durch diese Beschaffenheit einfacher faltbar und hat deshalb seinen Namen erhalten.

Eine weitere Reifenart ist der Schlauchreifen, bei dem der Fahrradschlauch direkt an den Reifenmantel festgenäht und komplett auf die passende Felge geklebt wird. Weltweit sind Schlauchreifen als Tubular-Reifen bekannt. Tubeless-Reifen sind das Gegenteil der Schlauchreifen. Sie kommen gänzlich ohne Schlauch aus. Schlauchlose Reifen sitzen luftdicht und fest an der Felge, sodass diese Reifenvariante als äußerst pannensicher gilt.

Faltreifen oder Drahtreifen?

Wer Fahrradreifen kaufen möchte, hat die Wahl zwischen Falt- oder Drahtreifen. Grundsätzlich handelt es sich bei diesen Reifenvarianten jeweils um Drahtreifen. Beide Reifenarten werden durch Drähte im Fahrradmantel stabil zusammengehalten. Die Drähte geben den Reifen erst ihre runde Form. Die meisten Drahtreifen besitzen starre Drähte, sodass die runde Form dauerhaft erhalten bleibt.

Faltreifen verfügen hingegen über leichte und flexible Gewebefäden. Durch das geringere Gewicht können sie gefaltet und beispielsweise im Rucksack verstaut werden. Dafür sind herkömmliche Drahtreifen wesentlich günstiger im Preis. Faltreifen spielen ihren Vorteil vor allem bei Rennrädern und Mountainbikes aus, wo es auf hohe Performance und geringes Gewicht ankommt.

Welcher Reifen passt zu deinem Fahrrad?

Rennrad-Reifen

Der richtige Reifen für das Rennrad ist essenziell. Bei diesen Fahrradreifen kommt es darauf an, ein gutes Mittelmaß zwischen geringem Rollwiderstand, Handling, Grip und Preis zu finden. Wichtig ist, dass die Reifen immer mit den Felgen harmonieren. Bei dünnen Reifen für das Rennrad ist eine dünne Felge nötig. Rennrad-Reifen lassen sich in drei Arten klassifizieren:

  • Reifen ohne Profil für gute Performance auf ebenen Fahrbahnen
  • Cyclocross-Reifen mit mehr Profil für Bike-Kombinationen aus Rennrad und Trekkingrad, die für nasse Wege oder Waldboden geeignet sind
  • Gravel-Reifen mit angerauter Oberfläche für Schotter und Schlammböden

Mountainbike-Reifen

Bei den Reifen für Mountainbikes bestehen große Unterschiede bei der Reifenbreite und der Reifengröße. Sie reicht von 26 Zoll über 27,5 Zoll bis hin zu 29 Zoll. Auch ein MTB-Reifen muss zur Felge passen.

Fahrradreifen für E-Bikes

Pedelecs oder E-Bikes mit einem Kennzeichen benötigen Fahrradreifen, die eine bestimmte Norm erfüllen und für eine Geschwindigkeit bis zu 50 km/h zugelassen sind. Sie haben eine spezielle Gummimischung, die für einen besseren Halt in der Kurve, vor allem bei hohen Geschwindigkeiten, und eine längere Haltbarkeit sorgt. Diese Art der Fahrradbereifung ist jedoch auch für normale Fahrräder verwendbar. Einzig der Preis ist im Vergleich zu normalen Gummimischungen höher.

Tubeless-Reifen

Tubeless-Reifen entwickeln sich zunehmend als Alternative zu Schlauchreifen. Der Name sagt schon aus, dass diese Reifen ohne Schlauch auskommen. Die Nutzer dieser Variante fahren vor allem ein MTB oder üben Radsport aus. Vorteile ergeben sich aber auch für Fahrer eines City-Bikes oder beim Trekking. Das Flicken eines Schlauches nach einem Defekt gehört damit der Vergangenheit an. Es handelt sich dabei um keine standardisierten Reifen, so dass beim Kauf einige Punkte zu beachten sind.

Reifen und Felge sollten dieselbe Größe in Zoll vorweisen. Außerdem müssen die Felgen das Prädikat Tubeless-Ready (TL-Ready) erfüllen. Das passende Felgenband ist ebenfalls notwendig, falls die Felgen nicht luftdicht sind. Ein Set von Tubeless-Fahrradreifen mit Dichtmilch und Ventilen komplettiert das Grundgerüst für diese Reifenart.

Marken und Hersteller von Fahrradreifen

Wie bei vielen anderen Produkten für das Fahrrad haben Radfahrer auch bei Fahrradreifen die Qual der Wahl, was das Angebot und Sortiment betrifft. Wer sich für eine bestimmte Reifenart entschieden hat, kann sich seine Fahrradreifen bei einem der vielen renommierten Hersteller aussuchen. In unserem Online-Shop bieten wir ebenfalls eine breite Produktpalette an Fahrradreifen von ausgewählten Herstellern an.

Die bekanntesten Hersteller von Fahrradreifen finden sich in der folgenden Übersicht:

  • Schwalbe
  • Continental
  • Kenda
  • Michelin
  • Hutchinson
  • CST / Cheng
  • ASC
  • Profex
  • Maxxis
  • Panaracer
  • Velox
  • Vittoria
  • Impac

Problemfälle und Reparaturen von Fahrradreifen

Fahrradreifen sind nicht nur eine der wichtigsten Komponenten an deinem Fahrrad, sondern werden häufig auch in Mitleidenschaft gezogen. Jeder Fahrradfahrer hatte sicher schon einmal das unschöne Erlebnis einer Panne und musste anschließend den Fahrradreifen wechseln. Für ein komfortables und die Reifen schonendes Fahrgefühl ist ein optimaler Reifendruck essenziell. Dadurch rollt das Rad deutlich besser über den Boden und der Reifen ist zudem weniger anfälliger für Schäden.

Nicht selten passiert es, dass plötzlich eine Scherbe aus Glas, ein Nagel oder andere Fremdkörper im Reifen stecken. Dann ist bestenfalls nur der Reifenmantel, oft aber auch der Fahrradschlauch defekt. Bevor Radfahrer jedoch den kompletten Wechsel des Fahrradreifens in Angriff nehmen oder den Fahrradschlauch wechseln müssen, besteht die Chance, dass sich mit einer kleinen Reparatur der Schaden beheben lässt. Häufige Schäden wie ein platter Reifen können selbst repariert werden, ohne eine Werkstatt aufzusuchen. Wir haben nützliche Tipps für keine Fahrradreparaturen in unserem Magazin zusammengetragen.

Werkzeug und Zubehör für den Fahrradreifen

Wer sich für fähig hält, im Fall einer Panne den Schaden selbst zu beheben, sollte immer passendes Werkzeug und Ersatzteile mitführen. Die folgende Übersicht listet nützliches Zubehör für Fahrradreifen auf:

  • Fahrradpumpe
  • Reifenheber
  • Flick-Set
  • Reifenwandflicken (bei gerissenen Reifen)
  • Ventileinsatzschlüsse
  • Ersatzschlauch

Wann muss ein Fahrradmantel gewechselt werden?

Ein Reifen ist permanent äußeren Einflüssen ausgesetzt. Dazu zählen unter anderem die Belastung durch das Fahren auf nicht asphaltierten oder unebenen Strecken, die Wetterbedingungen und die Bedingungen beim Lagern des Bikes. Mit einer Sichtkontrolle lässt sich die Bereifung regelmäßig auf Schäden überprüfen.

Beim Fahren besteht immer die Gefahr, dass ein Fremdkörper in den Mantel eindringt und er dadurch aufreißt oder brüchig wird. Im Normalfall sind kleinere Risse am Mantel leicht zu beheben, doch wenn das zu oft nötig ist, verliert der Reifen den Grip und bietet keinen ausreichenden Schutz mehr für den darunter liegenden Schlauch. Dann ist es empfehlenswert, den Fahrradreifen zu tauschen. Bei einem Wechsel ist aber immer darauf zu achten, dass die Größe der Bereifung am Fahrrad beibehalten wird.

Alte Reifen können auf dem Wertstoffhof oder bei einem Fahrradhändler zurückgegeben werden. Sofern es nicht vorgeschrieben ist, dass Fahrradreifen ins Recycling müssen, ist es erlaubt, sie im Restmüll zu entsorgen.

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