Ohne ihn geht nichts: Der Fahrradrahmen hält alle anderen Fahrradteile zusammen und bildet das zentrale Element für ein funktionstüchtiges Fahrrad. Fahrradrahmen sind meist aus Stahl, Aluminium oder Carbon. Die Konstruktion muss das Gewicht das Radfahrers tragen, zudem trägt der Rahmen ganz nebenbei auch zur Optik des Zweirads bei. Grund genug, diesem Fahrradteil einen eigenen Beitrag zu widmen.

Woraus besteht ein Fahrradrahmen?

Ein Fahrradrahmen setzt sich in seinem Grundaufbau aus verschiedenen Komponenten zusammen. Die folgende Liste gibt einen Überblick:

  • Sitz- oder Sattelrohr: Damit ist die hintere vertikale Stange gemeint, an der die Sattelstütze befestigt wird, auf der wiederum der Fahrradsattel angebracht ist.
  • Steuerrohr: Diese Stange befindet sich vorn am Fahrrad und nimmt dort über den Steuersatz die Fahrradgabel auf, die das Vorderrad umfasst.
  • Oberrohr und Unterrohr: So nennen sich die beiden horizontalen Stangen, die jeweils das Sattelrohr und das Steuerrohr verbinden. Bei Damenfahrrädern fehlt das Oberrohr teilweise oder ist deutlich abgesenkt im Vergleich zum Herrenrad.
  • Hinterbau: Dieses Gerüst am Rahmen ist mit einer Führung für das Hinterrad ausgestattet. Es besteht üblicherweise aus dünneren Sitz- und Sattelstreben, Kettenstreben und ausfallenden Enden.
  • Tretlagergehäuse: Hier ist das Innenlager beherbergt. Das Gehäuse befindet sich häufig am unteren Abschluss des Sattelrohres. Als solches verbindet es bei den klassischen Fahrradrahmen das Sattelrohr mit dem Unterrohr und den unteren Streben des Hinterbaus.
  • Befestigungsteile: Zusätzlich sind am Rahmen oft weitere Kleinteile angebracht, die dafür da sind, etwa Gepäckträger, Schutzbleche, Trinkflasche oder Luftpumpe zu halten.

Ein ebenfalls wichtiges Bauteil ist die Fahrradgabel. Sie ist nicht direkt ein unmittelbarer Bestandteil des Fahrradrahmens. Ihre Funktion besteht darin, das Vorderrad zu führen und die Steuerungsbewegung am Lenker auf das Laufrad vorn zu übertragen. Dadurch bestimmt sich auch das Fahrverhalten. Gabeln lassen sich in Starrgabel und Federgabel unterscheiden.

Starrgabeln sind leicht, trotzdem robust, vor allem aber preiswert. Dafür nehmen sie nur begrenzt die Stöße auf, die durch das Fahren auf unebenen Wegen entstehen. Dagegen dämpft die Federgabel diese Erschütterungen deutlich besser ab und erhöht spürbar den Fahrkomfort auf dem Rad. Sie ist also bei häufigen Touren im groben Gelände eine gute Wahl.

Typen und Formen von Rahmen

Fahrradrahmen für das Rad sind in vielen verschiedenen Formen, Materialien, Typen und Größen erhältlich. Etliche Hersteller sind auf dem Markt aktiv. Als ewiger Klassiker unter den Rahmen gilt der Diamantrahmen, der gewöhnlich bei Herrenrädern verbaut ist. Er bietet einen guten Kompromiss aus Gewicht und Stabilität.

Eine andere Variante für einen Fahrradrahmen ist der sogenannte Schwanenhalsrahmen bei Damenfahrrädern. Im Gegensatz zum Diamantrahmen fehlt bei dieser Ausführung oft das obere Rohr oder es ist tiefer verbaut, damit den Damen der Aufstieg auf das Rad leichter fällt. Moderne Räder für Damen verfügen über einen Rahmen, der als Mischung aus Diamantrahmen und Schwanenhalsrahmen daherkommt. Diese Form ist unter verschiedenen Namen bekannt, da sich diese Rahmen im Detail unterscheiden.

Beim Trapezrahmen ist das Oberrohr abgesenkt. Beim Anglaise-Rahmen (oder Mixte-Rahmen, Berceau-Rahmen) besitzen Ober- und Unterrohr jeweils verlängerte Streben über das Sattelrohr hinaus. Eine weitere Rahmenvariante ist der Wave-Rahmen, der nur ein wellenförmig geschwungenes Unterrohr besitzt. Es hat einen großen Durchmesser und gewährleistet eine sehr niedrige Steighöhe. Dadurch ist es sehr beliebt bei älteren und weiblichen Radfreunden. Ein ähnlicher Rahmentyp ist der Tiefdurchsteiger.

Darüber hinaus sind weitere Varianten im Fachhandel zu finden, die jedoch eine schon sehr spezielle Zielgruppe ansprechen. Welcher Fahrradrahmen am besten ist, lässt sich durch Ausprobieren herausfinden.

Fahrradrahmen aus Aluminium oder Carbon?

Im folgenden Abschnitt nehmen wir das Material für Fahrradrahmen etwas genauer unter die Lupe. Bei den Herstellern haben Werkstoffe wie Aluminium, Carbon, Stahl oder Titan die Nase vorn. Doch welches Material bietet die meisten Vorteile?

Fahrradrahmen aus Stahl punkten damit, dass sie sehr preisgünstig erhältlich sind. Auch ihre besondere Widerstandsfähigkeit und ihre Langlebigkeit sprechen für sie. Ihr höheres Gewicht von teilweise zwei Kilogramm oder mehr ist dagegen eher ein Nachteil. Stahl ist auch anfällig für Rost.

Deutlich leichter sind Fahrradrahmen aus Aluminium. Sie wiegen meist nur etwas mehr als ein Kilogramm. Problematisch sind hier allerdings der teure Preis und der Umstand, dass Alu als Material nicht elastisch ist. Bei einer Überlastung brechen deshalb Rahmen aus Aluminium schneller als Stahlrahmen. Ist nach einem Sturz solch ein Fahrradrahmen verformt, stellt er ein Sicherheitsrisiko dar und muss ausgetauscht werden.

Carbon Rahmen sind leicht, aber teuer

Bei einem Carbon Fahrradrahmen vereinen sich dagegen Leichtigkeit und Belastbarkeit. Sie bringen im Normalfall weniger als ein Kilogramm auf die Waage. Sehr anspruchsvoll und aufwendig ist die Herstellung des Verbundmaterials. Folglich kostet ein Rahmen aus Carbon noch einmal wesentlich mehr als ein Rahmen aus anderen Materialien.

Außerdem ist Carbon ein empfindlicher Werkstoff. Aufgrund der einseitigen Belastbarkeit in Faser-Richtung kann das Material allerdings bei Stürzen oder Zusammenstößen ohne Vorwarnung brechen. Selbst bei einem kleineren Unfall sollte zur Sicherheit der Carbon Rahmen geprüft und gegebenenfalls gewechselt werden.

Titan ist ein weiteres Material, dass zur Produktion von Fahrradrahmen verwendet wird. Es ist leicht und dabei trotzdem sehr stabil. Kratzer und Rost sind bei Rahmen aus Titan ebenfalls weitestgehend kein Thema. Da die Herstellung wie bei Carbon auch sehr teuer ist, sind Fahrräder mit Titan Rahmen ausschließlich im oberen Preissegment erhältlich.

Der Umfang des eigenen Geldbeutels, der individuelle Anspruch an das Fahrrad und die Nutzung sind wesentliche Faktoren für die Wahl des passenden Fahrradrahmens.

Fahrradrahmen für Rennräder und Mountainbikes

Abhängig davon, welches Bike du fährst, bieten dir die verschiedenen Fahrradrahmen jeweils Vor- und Nachteile. Insbesondere Fahrer von Rennrädern und Mountainbikes benötigen einen passenden Rahmen für ihr Fahrrad.

Ein Rennrad muss ein niedriges Gewicht und eine gewisse Steifigkeit aufweisen. Hier bieten sich deshalb Fahrradrahmen aus Carbon an. Trotz des Preises lohnt sich diese Investition auch schon für semi-professionelle Radfahrer.

Wer jedoch nicht nur auf Asphalt unterwegs ist, sondern auch mal groben Untergrund befährt, lässt besser die Finger von Carbon Rahmen. Sie sind für Trekkingräder oder ein MTB einfach zu empfindlich. Alu ist für Mountainbikes die erste Wahl. Beliebt sind in diesem Radsegment vor allem die MTB Harttail Rahmen.

Bestimmung der richtigen Rahmengröße

Damit der Fahrer bequem und in einer den Rücken schonenden Sitzposition auf dem Fahrrad sitzt, braucht der Fahrradrahmen die richtigen Maße. Erwachsene messen zur Bestimmung der optimalen Rahmenhöhe einfach die eigene Schrittlänge.

Das funktioniert kinderleicht mit einem Zollstock oder Maßband. Barfuß stellst du dich mit dem Rücken an eine Wand oder eine Tür. Nimm ein Buch als Hilfsmittel dazu und führe es zwischen deinen Beinen nach oben, bis du einen Druckpunkt spürst. Die senkrechte Seite des Buches liegt dabei an der Wand an. Nun misst du mit Maßband oder Zollstock den Abstand zwischen dem Boden bis zur Oberkante des Buches. Der abgelesene Wert ist deine Schrittlänge.

Diesen Wert multiplizierst du mit 0,226. Das Ergebnis ist das theoretische Maß für deine ideale Rahmengröße, angegeben in Zoll (1 Zoll = 2,54 Zentimeter). Damit kannst du jetzt die passende Größe deines Fahrradrahmens auswählen. Falls der ermittelte Wert genau zwischen zwei standardisierten Rahmengrößen liegt, entscheidest du dich bei sportlicher Fahrweise für den kleineren Rahmen. Wenn du mit deinem Fahrrad dagegen mehr auf Touren unterwegs bist, wird die größere Rahmenhöhe praktischer sein.

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