Die einzige Verbindung zwischen dem Fahrrad und dem Boden ist das Laufrad. Ein wichtiges Bestandteil davon ist der Reifen. Der Anspruch des Radfahrers und die Art des Untergrunds stellen Anforderungen an die Fahrradbereifung. Das optimale Reifenprofil spielt deshalb für ein sicheres Fahrgefühl eine große Rolle.

Der Artikel widmet sich der Frage, welche Eigenschaften der Bereifung das Fahrverhalten, etwa bei einem Rennrad oder Mountainbike, beeinflussen.

Mountainbike Bereifung für grobes Gelände

Wer mit dem Mountainbike fährt, ist oft im Gelände unterwegs. Berge und Wälder bieten mit ihren vielfältigen Bodenverhältnissen extremen Fahrspaß. Hindernisse wie Geröll, Steine, Wurzeln, Sand oder Laub sorgen für eine sich ständig wechselnde Bodenhaftung. Das Risiko für einen Sturz ist groß. Umso mehr ist die richtige Fahrradbereifung für Mountainbikes gefragt. Sie müssen nicht nur geeignet sein, solche Hürden sicher befahren zu können, sondern ebenso robust bleiben. Denn scharfe Kurvenfahrten oder Sprünge auf grobem Unterboden beanspruchen die Bereifung permanent.

Diese Form des Fahrradsports benötigt daher eine Fahrradbereifung, welche sich auf Grund ihres Profils in alle Unebenheiten festbeißen kann. Deshalb haben die MTB Reifen mit ihren Stollen ein eher zahnhaftes Profil, das den Anforderungen im Aufstieg, während der Abfahrt und beim Kurvenfahren gerecht wird. Die bei Mountainbikes üblichen breiten Reifen haben eine große Auflagenfläche. Dadurch ist eine besondere Griffigkeit gewährleistet, die für Sicherheit und Fahrstabilität sorgt.

Rennradreifen für das Geschwindigkeitserlebnis

Der Rennradfahrer hingegen bewegt sich vorwiegend über eine asphaltierte Infrastruktur, das öffentliche Straßennetz oder einen separaten Parcours. Im Idealfall sind diese Fahrbahnen frei von jeder Unebenheit und ermöglichen ein angenehmes Fahrgefühl mit hoher Geschwindigkeit.

Die Fahrradbereifung orientiert sich deshalb wie beim MTB-Sport auch am Untergrund. Deswegen kommt auf den glatten Straßenrouten in erster Linie ein schmaler und profilloser Reifen zum Einsatz. Er ist auch als Slick bekannt und verringert den Rollwiderstand enorm.

Fahrradbereifung mit Slicks als Sonderfall

Die sogenannten Slicks stellen für den Alltagsradler immer wieder eine Kuriosität dar. Oft gehen sie davon aus, dass der glatte Reifen ein gefährliches Wegrutschen geradezu fördert. Das ist aber ein Irrtum. Sie bieten hervorragende Eigenschaften als Bereifung im Straßenverkehr. Die Profillosigkeit stellt eine hundertprozentige Bodenhaftung her und lässt den Reifen förmlich auf der Fahrbahn kleben.

Nachteilig wirkt sich der Slick erst bei Nässe oder verschmutzter Fahrbahn aus, wenn der Bodenkontakt bei einer Unebenheit unterbrochen wird. Weil diese Faktoren jedoch häufig auftreten und nie ausgeschlossen sind, gibt es bei Fahrradfahrern gegenüber Slicks immer noch große Vorbehalte.

Aquaplaning beim Radfahren

Im Zusammenhang mit Slicks und Nässe ist eine physikalische Besonderheit zu beachten, die jedem Autofahrer sicherlich bekannt ist: das Aquaplaning. Bei einem PKW trägt das Profil im Reifen das Wasser nach außen, um ein Schlingern zu verhindern. Die Reifenbreite, das Fahrzeuggewicht und die Geschwindigkeit erfordern dieses Prinzip.

Fahrradfahrer müssen sich allerdings wegen Aquaplaning keine Sorgen machen. Die schmalen Reifen beim Rad ähneln eher dem eines Steuerblattes am Schiffsruder, das sich durch Wasser schneidet. Aquaplaning wäre theoretisch erst bei einer Geschwindigkeit von 200 km/h möglich und spielt daher als Gefahr beim Fahrradfahren keine Rolle.

Die optimale Fahrradbereifung für Radeln im Alltag

Der normale Fahrradfahrer wird sich niemals dieser Geschwindigkeit nähern. Er bewegt sich üblicherweise durch das gut ausgebaute Straßennetz und asphaltierte Wege. Die rustikalen Anforderungen an die Bereifung ergeben sich häufig durch kurze unbefestigte Sandpisten oder Ackerwege zwischen zwei richtigen Straßen.

Um bei diesen kurzen Abenteuern nicht die Bodenhaftung zu verlieren, ist die Fahrradbereifung eines City-Bikes oder Touring-Bikes meist eine Kombination aus den jeweiligen Vorzügen der Mountainbike- und Rennradbereifung. Oft sind es eher schmale Reifen, die ein tieferes Profil besitzen.

Den Alltagsradler trennt von seinen sportlichen Radfans die Überraschungen im täglichen Verkehr. An jeder Ecke warten Scherben, Steine oder anderer Unrat. Sie bedrohen die Bodenhaftung und die Sicherheit der Reifen. Um diese Gefahr zu minimieren, ist bei normalen Fahrrädern oft ein vielseitiger Profilmix vorhanden.

Fahrradbereifung mit einem individuellem Style

Die Auswahl der richtigen Fahrradbereifung ist nicht immer nur abhängig von der Beschaffenheit der Fahrbahn. Das Fahrrad ist längst zu einem Lifestyle-Objekt geworden. Daher spielen Optik und Akustik durchaus eine wichtige Rolle.

Es gibt Radfahrer mit einer Vorliebe für fette Stollenreifen, die ein deutlich hörbares Fahrgeräusch erzeugen. Andere Biker schwören eher auf ein leises Rollen der Laufräder. In diesen Fällen erfüllen Produkte der Fahrradbereifung gleichzeitig funktionale Kriterien und Marketingziele. Das Idealbild geht davon aus, das Relief der Fahrbahn in der Bereifung zu spiegeln, um dadurch eine optimale Verbindung zwischen Reifen und Untergrund zu schaffen.

Für den Radfahrer bedeutet es, sich über seinen Fahrstil und seine bevorzugten Routen im Klaren zu sein, um den richtigen Fahrradreifen zu wählen. Dabei geht nichts über die eigene persönliche Erfahrung, die in die Kaufentscheidung einfließt.

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