Durch interessante Städte und Orte, vorbei an wunderschönen Seenlandschaften und das Bergpanorama immer mit im Gepäck: Nicht umsonst nennen viele den Bodensee-Radweg den schönsten Radweg Europas.

Sicher auch, weil nahezu die gesamte Strecke direkt am Ufer des „Schwäbischen Meeres“ entlangführt. Wir stellen dir den Bodensee-Radweg und die einzelnen Etappen für deine Rundtour vor.

Bodenseeradweg: Drei Länder in fünf Tagen

Die gut 260 Kilometer des Radwegs um einen der größten Seen Europas führen dich durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Drei Länder in fünf Tagen also. Das schafft auf so wenigen Kilometern kaum ein anderer Radweg.

Wer auf seinem Bike sehr sportlich unterwegs ist, schafft die Strecke sicher auch an einem oder zwei Tagen. Es lohnt aber, sich etwas mehr Zeit zu nehmen, um die Landschaft und die Orte am und um den See zu entdecken.

Du kannst die Tour auch nahezu an jeder Etappe abkürzen oder abbrechen. Fast jeder Ort ist mit dem Schiff oder ÖPNV gut angebunden. Das erleichtert es dir, deine Route auch spontan zu variieren.

Beschilderung und Streckenverhältnisse

Der Bodensee-Radweg führt fast die gesamte Strecke am Ufer des Bodensees entlang. Entsprechend flach ist der Radweg die meiste Zeit. Und gut ausgebaut ebenso. Das macht ihn auch für weniger sportliche Radler und Radlerinnen und für Familien mit Kindern gut fahrbar.

Gut ausgeschildert ist der Radweg rund um den Bodensee ebenfalls. Die Schilder braucht man aber nicht mal. Solange der See rechts von einem ist (oder links, je nachdem, ob man die Tour mit oder gegen den Uhrzeigersinn fährt), ist man auf der sicheren Seite.

Die passende Unterkunft entlang der Strecke finden

Schwieriger als die Navigation wird das Finden einer passenden Übernachtungsmöglichkeit. Denn der Bodensee ist ganzjährig ein sehr beliebtes Reiseziel.

Entsprechend schnell und lange im Voraus sind Herbergen, Hotels und selbst Campingplätze ausgebucht.

Wenn du eine Reise an und rund um den Bodensee planst, solltest du deshalb frühzeitig nach Unterkünften schauen und diese reservieren, um vor Ort nicht plötzlich ohne Schlafplatz dazustehen.

Viele Unterkünfte bieten auch einen kostenpflichtigen Gepäcktransport an. So kannst du auf dem Rad mit leichtem Gepäck reisen. Der Rest wird dir bequem von Station zu Station transportiert.

Wann ist die beste Jahreszeit für eine Bodensee-Radtour?

Der Bodensee ist das ganze Jahr über beliebt, eben weil er ganzjährig viel Schönes zu bieten hat. Im Sommer kannst du dich auf den Pausen zwischen den Etappen im See erfrischen. Im Winter bieten die schneebedeckten Berge der Alpen einen faszinierenden Anblick. Und Frühling und Herbst bieten dir ihr ganz eigenes Blüten- und Farbenspiel entlang der Strecke.

Wer nicht gerne bei allzu hohen oder niedrigen Temperaturen fährt, ist mit den „Zwischen-Jahreszeiten“ Frühling und Herbst auf dieser Strecke sicher am besten bedient.

Denn im Sommer kann es vor Ort tagsüber schnell sehr heiß und schwül werden. Vor allem dann, wenn der Föhn die warme Luft aus Italien über die Alpen in die Region weht.

Im Winter sind Frost und Schnee dank des Föhns und der im Seewasser gespeicherten Wärme zwar selten ein Thema. Dafür kann dir aber hartnäckiger Nebel die Sicht versperren.

Es kommt also auf die eigenen Vorlieben und die vorhandene Ausrüstung an, welche Zeit im Jahr du für deine Radtour am Bodensee wählst.

Anreise zu deiner Bodenseeradweg-Tour

Die deutsche Stadt Konstanz ist sowohl per Auto als auch per Schiff oder mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen oder Bahnen gut zu erreichen.

Auch der Regionalverkehr der Deutschen Bahn hält und fährt von hier regelmäßig. Das macht die Stadt zum idealen Ausgangspunkt für deine Rundtour um den Bodensee.

Entfernungen der einzelnen Etappen auf dem Bodensee-Radweg von und nach Konstanz

  1. Etappe: Von Konstanz bis Überlingen: etwa 53 Kilometer
  2. Etappe: Von Überlingen nach Lindau: etwa 56 Kilometer
  3. Etappe: Von Lindau nach Romanshorn: etwa 55 Kilometer
  4. Etappe: Von Romanshorn nach Stein am Rhein: etwa 50 Kilometer
  5. Etappe: Von Stein am Rhein nach Konstanz: etwa 45 Kilometer

Gesamtlänge: rund 260 Kilometer

Die Etappen und ihre Sehenswürdigkeiten

Auf jeder einzelnen fünf Etappen gibt es sowohl landschaftlich als auch kulturell und kulinarisch viel zu entdecken. Wir stellen dir die fünf Etappen und ausgewählte Sehenswürdigkeiten auf der Strecke vor.

Etappe 1: Von Konstanz bis Überlingen

Länge: etwa 53 Kilometer

Sehenswürdigkeiten:

  • Konstanz, die größte deutsche Stadt am Bodensee mit ihrem wunderschönen Hafen.
  • Der gut erhaltenen mittelalterlichen Konstanzer Stadtteil Niederburg mit seinem architektonisch interessanten romanischen Konstanzer Münster.
  • Das SEA LIFE in Konstanz für einen spannenden Exkurs in die Unterwasserwelt.
  • Die Blumeninsel Mainau unter anderem mit Italienischem Rosengarten, Schmetterlingshaus und Arboretum.
  • Das Seeufer in Sipplingen
  • Die Uferpromenade Überlingens, die zu den Schönsten am Bodensee zählt.

In der Stadt Konstanz beginnt und endet deine Rundtour um den Bodensee. Los geht es in der Konstanzer Altstadt. Von dort fährst du über den Rhein und erreichst das Ufer des Überlinger Sees.

Diesen nördlichsten Zipfel des Bodensees umrundest du nun. Dabei radelst du vorbei an der Insel Mainau, um anschließend landeinwärts kleinere hügelige Wege und Anstiege anzusteuern. Die Abfahrt von dort mit Blick über den Bodensee belohnt die Mühe.

Den Rest der Strecke von Bodman-Ludwigshafen bis zu deinem heutigen Ziel Überlingen kannst du es auf ebener Strecke entlang des Seeufers entspannt angehen.

Tipp: Sowohl von Konstanz als auch von Bodman-Ludwigshafen aus ist es möglich, vom Bodensee-Radweg auf den Rheinradweg zu wechseln oder diesen im Anschluss von dort zu fahren.

Etappe 2: Von Überlingen bis Lindau am Bodensee

Länge: etwa 56 Kilometer

Sehenswürdigkeiten:

  • Das Pfahlbaumuseum in Unteruhldingen.
  • Das Zeppelin-Museum in Friedrichshafen.
  • Das Dornier Museum für Luft- und Raumfahrtgeschichte in Friedrichshafen.
  • Die Altstadt der Insel Lindau, ein historisches Juwel mit gut erhaltenen mittelalterlichen Gebäuden, engen Gassen und charmanten Plätzen.
  • Der Mangturm, ein mittelalterlicher Wachturm in Lindau.
  • Die in Lindau erhaltenen Kirchen St. Stephan und Peter aus dem 12. Jahrhundert.

Von Überlingen aus geht es auf der zweiten Etappe ihn südöstlicher Richtung weiter am Bodensee entlang nach Lindau. Vom Überlinger See wechselst du nun an den Obersee genannten Hauptteil des Bodensees.

Die Strecke führt fast die gesamte Zeit direkt am Ufer entlang und ist dadurch angenehm flach. Links kannst du auf dieser Etappe die Weinberge bestaunen. Rechts deinen Blick über den See schweifen lassen.

Du passierst mehrere kleine Ortschaften und auf etwa halber Strecke auch Friedrichshafen, das überregional für seine Zeppeline bekannt ist.

Die Insel Lindau ist schließlich dein heutiges Etappenziel. Der Ort bietet eine sehenswerte Altstadt sowie zahlreiche Möglichkeiten, zu übernachten und einzukehren. Auch eine Anbindung an den Nah- und Fernverkehr ist durch den Lindauer Hauptbahnhof gegeben.

Etappe 3: Von Lindau bis Romanshorn

Länge: etwa 55 Kilometer

Sehenswürdigkeiten:

  • Die Altstadt der Insel Lindau, ein historisches Juwel mit gut erhaltenen mittelalterlichen Gebäuden, engen Gassen und charmanten Plätzen.
  • Der Pfänder in Bregenz, ein gut 1.000 Meter hoher Berg, der eine atemberaubende Aussicht auf den Bodensee und die umliegenden Alpen bietet.
  • Schifffahrts-Museum und Locorama-Museum in Romanshorn.
  • Das Schloss Romanshorn und sein sehenswerter Schlosspark.
  • Eine Fahrt auf einer Etappe durch drei Länder.

Halbzeit deiner Bodensee-Rundtour. Von Lindau aus radelst du zunächst in östlicher, dann in südöstlicher und schließlich in westlicher und nordwestlicher Richtung weiter bis nach Romanshorn.

Du wechselst während Fahrt aber nicht nur mehrmals die Himmelsrichtung, sondern fährst auf dieser Etappe durch alle drei Bodensee-Länder. Direkt hinter Lindau wartet die Grenze zu Österreich darauf, von dir überquert zu werden.

Auf ebenen Wegen fährst du nach Bregenz, der Hauptstadt des österreichischen Bundeslands Vorarlberg am Ostufer des Bodensees. Plane hier unbedingt einen Stopp und einen Besuch des Pfänders ein. Denn die Aussicht von dort oben möchtest du nicht verpassen.

Versuche doch mal, in Bregenz das Haus mit der schmalsten Fassade Europas zu finden? Kleiner Tipp: Es steht in der Kirchgasse Nr. 29.

Anschließend überquerst du die Bregenzer Ach und den Rhein und fährst an Wiesen und Feldern vorbei zur Schweizer Grenze. Diese wird hier vom Alten Rhein markiert, den du nur überqueren musst, um das dritte Land im Bunde unter den Laufrädern zu haben.

In der Schweiz angekommen führ dich der Bodensee-Radweg zurück ans Wasser. Entlang des Ufers radelst du entspannt bis zu deinem Etappenziel Romanshorn am Südufer des Bodensees.

Etappe 4: Von Romanshorn bis Stein am Rhein

Länge: etwa 50 Kilometer

Sehenswürdigkeiten:

  • Der Hafen von Romanshorn, einer der größten und ältesten Häfen am Bodensee.
  • Der Seeburgpark und das Seemuseum in Kreuzlingen.
  • Das Kloster und Schloss Arenenberg nahe Kreuzlingen.
  • Die Altstadt von Stein am Rhein mit ihrer gut erhaltenen mittelalterlichen Architektur.
  • Das aus dem 11. Jahrhundert stammende Kloster St. Georgen in Stein am Rhein, direkt am Fluss und mit Blick auf diesen.
  • Die Burg Hohenklingen oberhalb von Stein am Rhein.

Auf der vorletzten Etappe der Bodensee-Radtour geht es von Romanshorn fast ausschließlich auf Schweizer Seite weiter nach Stein am Rhein. Immer auf flachen Wegen und in der Nähe des Ufers kommst du an Stränden und Badestellen vorbei.

Du passierst dabei Kreuzlingen und ganz kurz auch Konstanz (hier verbindet der Rhein den Untersee und den Obersee) auf deutscher Seite, fährst dann aber entlang des Untersees in westlicher Richtung in der Schweiz weiter.

Kleine Orte und bewaldete Hügel säumen deinen Weg zum Etappenziel Stein am Rhein. Du hast nun den äußersten Zipfel des Untersees erreicht, an dem der Bodensee in den Rhein übergeht.

Etappe 5: Von Stein am Rhein bis Konstanz

Länge: etwa 45 Kilometer

Sehenswürdigkeiten:

  • Das Wahrzeichen von Radolfzell, das Münster Unserer Lieben Frau.
  • Das Naturschutzgebiet Halbinsel Mettnau in Radolfzell.
  • Das Strandbad Mettnau, eines der schönsten Freibäder der Region.
  • Konstanz, die größte deutsche Stadt am Bodensee.

Die letzte Etappe deiner Radtour rund um den Bodensee führt sich am westlichen und dann am nördlichen Ufer des Untersees entlang zurück nach Konstanz. Gleich hinter Stein am Rhein radelst über die Grenze zurück nach Deutschland.

Der Radweg führt dich auf diesem letzten Teilstück auf ebenem Weg am Ufer entlang. Kleinere Orte und zahlreiche Badestellen bieten sich hier für Pausen an.

Etwa auf halber Strecke liegt Radolfzell an der nördlichsten Spitze des Untersees. Richtung Südosten geht es nun geradewegs nach Konstanz.

Fazit

Der Bodensee-Radweg ist zu Recht eine der beliebtesten und schönsten Radstrecken in Europa. Er eignet sich ideal für Radfahrer und Radfahrerinnen aller Altersgruppen und Fitnesslevel.

Der rund 260 Kilometer lange Rundweg führt durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und bietet eine abwechslungsreiche Landschaft aus idyllischen Uferpromenaden, charmanten Städtchen, historischen Sehenswürdigkeiten und beeindruckenden Panoramen.

Zudem lässt er sich hinsichtlich der Etappen und ihrer Länge flexibel individualisieren und mit anderen Radwegen wie dem Rheinradweg kombinieren.

Wer auf der Suche nach einem schönen und abwechslungsreichen Ziel für den nächsten Radurlaub ist, der sollte den Bodensee-Radweg auf jeden Fall in die engere Auswahl nehmen.

Tipp: Wenn du keine Lust auf eine Rundtour und täglich wechselnde Unterkünfte und Betten hast, kannst du alternativ auch fest in Konstanz Station machen. Von dort lässt sich der See in einzelnen Tages-Touren und teils mit Fahrten über Wasser nahezu ebenso gut erkunden.

So sparst du dir das täglicheTasche packen und den Gepäcktransport. An Regentagen kannst du, anders als auf der Rundtour mit bereits gebuchten Unterkünften am täglichen Etappenziel auch spontan pausieren.

Und du bekommst darüber hinaus bei den Schifffahrten noch mal einen ganz auf den See und die ihn umgebende Landschaft.

Fact: Übrigens, der Bodensee hieß nicht immer Bodensee. Im 9. Jahrhundert war es der „Lacus Bodamicus“. Daraus wurde dann später Bodam-See und Bodmer-See im Mittelalter und ab dem 12. Jahrhundert Bodemsé, woraus dann später „Bodensee“ wurde.

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